Börse für jedermann
Investieren statt sparen
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Eine alte Börsenweisheit spricht davon Aktien im Mai zu verkaufen und die "schlechten" Börsenmonate auszusitzen. "Sell in may and go away. But remember come back in september". Ab dem Monat September sollte man dann wieder erste Positionen aufbauen und die Monate Juni, Juli, August gänzlich meiden.
Wie bei den meisten Börsenweisheiten liegt auch in dieser ein Stück Wahrheit. Sicherlich gehören die angesprochenen Monate in der Regel zu den eher schlechteren an der Börse. Langfristige Studien zeigen, das sich in diesen Monaten nur geringfügige Steigerungen erzielen lassen. Jetzt könnte man annehmen, den heiligen Gral gefunden zu haben. Selbstverständlich muss man auch bei dieser Regel vorsichtig sein. Zum einen gibt es Unternehmen, die erst im Juni ihrer Hauptversammlung abhalten, sodass man nicht in den Genuss von Dividendenzahlungen kommt, welche langfristig für einen Großteil des Vermögenszuwachses stehen. Zum anderen hängt die Entwicklung an den Börsenmärkten auch stark von den makroökonomischen Fundamentaldaten ab. Hierfür gibt es unzählige Beispiele. DAX und Dow haben schon oftmals im Mai zu einer Börsenrally angesetzt, sodass viele diese verpasst hätten. Nach den Anschlägen vom 11. September sind die Aktienmärkte weltweit eingeknickt und das, obwohl mit dem Oktober einer der besten Börsenmonate vor der Tür stand. Aus meiner Sicht sollten Privatanleger ständig investiert sein. Altmeister Kostolany hat schon immer gesagt "Hin und her macht Tasche leer". Das bedeutet, das bei zu häufigen Transaktionen es nur einen Gewinner gibt, die Bank bzw. der Broker, der ordentlich Gebühren einstreicht. Man sollte stets langfristig investieren, in Unternehmen, an denen man 10, 20 Jahre oder für eine längere Zeit beteiligt sein möchte. Es ist nahezu unmöglich stets den besten Einstiegs- bzw. Ausstiegspunkt zu finden, sodass ein hektisches hin und her immer die falsche Entscheidung ist. Der größte Feind für den langfristigen Vermögensaufbau sind "falsche" Emotionen. Angst und Verunsicherung sind auf jeden Fall die Falschen Ratgeber für die Börsenanlage. Wer sich nicht selber zutraut diese im Griff zu haben und eigene Entscheidungen scheut, kann sich entweder mit einem passiven Indexprodukt aushelfen oder sein Geld in die Hände von ausgewählten Profis legen. Die weltweiten Börsen werden auch in Zukunft weiter steigen. Es bleibt nun unsere Entscheidung in welcher Höhe wir dabei partizipieren wollen!
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Immer wieder höre ich, das es doch einfach total kompliziert und nahezu unmöglich ist als "Normalsterblicher" sein eigenes Geld zu verwalten und an der Börse zu handeln. Aus meiner Sicht ist das ein Irrglaube, den Banken und Fondsgesellschaften natürlich aus eigenen Interessen befeuern und unterstützen.
Aus technischer Sicht gesehen ist der persönliche Kauf und Verkauf von Aktien und Derivaten kinderleicht. Man benötigt lediglich ein Depot bei einer Bank und ein Smartphone. Nun kann man quasi rund um die Uhr über eine App eigene Börsengeschäfte durchführen. Früher war hierfür noch ein Telefon und ein Broker notwendig. In der heutigen digitalen Welt, geht das auch in direkter Form. Ein wenig schwieriger stellt sich natürlich die Frage, was man handeln soll. Hier kann ich keine Standardantwort geben. Es liegt an der individuellen Risikoneigung, den persönlichen Vermögensverhältnissen und den eigenen Annahmen. Grundsätzlich sind aus meiner Sicht Aktien die beste Form der persönlichen Vermögensanlage. Hier sollten weltweit operierende Standardtitel ausgewählt werden, welche über eine gute Dividendenrendite verfügen. Die Höhe der Dividende sollte dabei in den vergangene Jahren stets gestiegen sein. Wichtig ist, dass die Firma über eine solide finanzielle Basis verfügt und Produkte oder Dienstleistungen anbietet, die im eigenen Kompetenzfeld liegen. Ich persönlich würde niemals in Unternehmen aus dem Bereich Biotechnologie oder Nanotechnologie investieren, da ich nicht abschätzen kann, welches Verfahren etc. die besten Zukunftsaussichten besitzt. Vermögensanlage ist daher grundsätzlich sehr einfach. Man benötigt lediglich sein Onlinekonto und eine eigene Meinung zu wirtschaftlichen Vorgängen. Als Privatanleger können mehr als 99 % aller Finanzprodukte mit gutem Gewissen ignoriert werden, da der Finanzdschungel eher so angelegt worden ist, um Privatanleger zu verunsichern und von der eigenen Finanzanlage abzuschrecken. Wer sich dennoch nicht alleine traut sollte sein Geld in die Hände von ausgewählten Profis legen. Meine Generation kann sich den Luxus nicht leisten, die Börse und die damit verbundenen Vermögenszuwächse links liegen zu lassen, um später ein auskömmliches Einkommen im Alter zu besitzen. Ich wünsche daher allen eine gute Finanzanlage! Unter einem short sale (Leerverkauf) versteht man ein Börsengeschäft (Verkauf eines Basiswertes). Die Besonderheit bei dieser Transaktion ist, dass sich der betreffende Wert (z.B. eine Aktie oder Devisen bzw. Rohstoffe) zum Zeitpunkt des "Eingehens" der Verkaufsvereinbarung nicht im Eigentum des jeweiligen Verkäufers befindet. Daneben existiert auch der gedeckte Leerverkauf, bei dem der Leerverkäufer bereits das Eigentum über den zu handelnden Wert erhalten besitzt.
Um die in der Zukunft anstehende Lieferung der Wertpapiere zu erfüllen muss er sich zum Zeitpunkt der Erfüllung des Börsengeschäftes durch den tatsächlichen Kauf des jeweiligen Wertes "eindecken" (Deckungskauf). Der Leerverkäufer spekuliert ("wettet") also darauf, dass der jeweilige Aktienwert an dem im Vorfeld verpflichteten Stichtag niedriger liegt als zum aktuellen Kurswert, sodass er einen Gewinn einstreicht. Grundsätzlich sind drei unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten denkbar:
Bei einem Leerverkauf existiert ein umgekehrtes Chance-Risiko-Verhältnis. Die Chance auf einen Gewinn sind auf den aktuellen Erlös limitiert. Der theoretische Verlust ist aufgrund eines Anstiegs der Aktie nahezu unbegrenzt. Aus diesem Grund nutzen oftmals Profianleger (u.a. Hedgefonds) diese Anlagemethode. Leerverkäufe sind dabei nicht allein auf Aktien beschränkt. Auch Devisen oder Rohstoffe können leer verkauft werden. Das sicherlich bekannteste deutsche Beispiel für einen durch Leerverkäufe ausgelösten Engpass an Aktien war sicherlich der der raketenhafte Aufstieg der VW-Aktie im Jahr 2008. Leerverkäufer mussten ihre Positionen "glattstellen", um ihre Verluste zu begrenzen und trafen auf eine gegen null gehende Anzahl angebotener Aktien. Der Kurs stieg somit immer weiter und erhöhte die Verluste der Leerverkäufer. Welche Bedeutung besitzt der Wert also der aktuelle Börsenkurs einer Aktie? Ist Unternehmen A mit einem Kurs von 30,00 Euro nur halb so viel Wert wie Unternehmen B mit 60,00 €? Ab wann ist ein Unternehmen dann teuer? Vielleicht bei 100,00 € oder 200,00 € oder gar 1.000,00 €? Sind Aktien mit einem Kurswert von unter 5,00 € dann Schnäppchen? Viele dieser Fragen bekomme ich in meinem privaten Umfeld häufiger gestellt. Es wird also Zeit diese Fragen einmal genau zu untersuchen.
Zuerst einmal hat der tatsächliche Börsenkurs nichts damit zu tun, ob ein Unternehmen günstig oder teuer an der Börse bewertet ist. Hierzu müssen immer verschiedene andere Kennzahlen, z.B. das KGV, KBV oder die Dividendenrendite usw., hinzu gezogen werden. Der jeweilige Börsenwert setzt sich immer aus der Anzahl der ausgegebenen Aktien und dem Börsenkurs zusammen und kann daher ebenfalls nicht allein stehend betrachtet werden. Ich möchte das gerne anhand einiger Beispiele verdeutlichen (Stand: 05.04.2018):
Es zeigt sich, dass die Milliardenkonzerne Alphabet und Berkshire Hathaway sehr hohe Kurswerte aufweisen und gleichzeitig über eine Milliarden-Bewertung verfügen. Der Zoologische Garten in Berlin ist vom reinen Kurswert die "zweitteuerste" Aktie, besitzt jedoch nur eine Marktkapitalisierung von einigen Millionen Euro. Toshiba hingegen besitzt einen einstelligen Kurswert, ist jedoch trotzdem ein Milliardenunternehmen. Kurs und Marktkapitalisierung bedeuten jedoch nicht, dass ein Unternehmen teuer oder günstig ist. Alphabet besitzt ein KGV von aktuell 59,33. BMW hingegen nur von 7,77. Sofern man ausschließlich diese Kennzahl berücksichtigen würde wäre BMW sicherlich der in diesem Fall bessere Wert. Für die abschließende Bewertung bzw. Bestimmung, ob eine Aktie teuer oder günstig ist müssen ausführliche Analysen durchgeführt werden. Der täglich berechnete Kurswert einer Aktie sagt demnach nur etwas darüber aus wie die prozentuale Gewinn bzw. Verlust eines bestimmten Wertes ausfällt. Mein aktueller Beitrag behandelt das Themenfeld Strategie beim Vermögensaufbau. Klar definierte Regeln helfen dabei langfristig an der Börse erfolgreich zu sein:
Selbstverständlich können trotz der aufgeführten Regeln Verluste entstehen. Sie helfen jedoch reine Bauchentscheidungen zu vermeiden und ein "Mindset" für das langfristige Anlegen zu erhalten. Hin und wieder kann man einmal eine oder mehrere der aufgeführten Regeln und Phrasen außer acht lassen. Im Kern helfen sie jedoch dabei das Grundgerüst und Handwerkszeug für den eigenen Vermögensaufbau zur Verfügung zu stellen. Wer ein persönliches Vermögen aufbauen möchte sollte damit im bestmöglichen Fall schon früh beginnen. Geduld spielt bei der Geldanlage oftmals eine entscheidende Rolle. "Der Zinseszinseffekt ist das achte Weltwunder. Wer ihn versteht, verdient daran, alle anderen bezahlen ihn". Was Albert Einstein hiermit ausdrücken wollte ist die unglaubliche exponentielle Wirkung des Zinseszinseffektes. Ein über 20 Jahre kontinuierlich eingesetzt Sparplan in Höhe von 25,00 Euro monatlich erzielt am Ende seiner Laufzeit, bei einem festen Zinssatz von 5 %, 10.188 Euro. Eingezahlt hat man dabei nur 6.000 Euro. Der Rest ist über die Zinsen hinzugekommen.
Bei der Zinseszinsrechnung geht man davon aus, das die Erträge aus dem eingesetzten Startkapital jährlich stets wieder angelegt werden und man so im zweiten Jahr quasi Zinsen auf seine Zinsen bekommt. Bemerkbar macht sich der Effekt (bei einer hohen Verzinsung) nach einigen Jahren. Erst beginnt er langsam und gleichmäßig um dann ein beschleunigtes (exponentielles) Wachstum zu beginnen. Bei einem Zinssatz von 5 % verdoppelt sich das Kapital (ohne weitere Einzahlungen) nach ca. 14 Jahren. Als Faustregel gilt, dass man 72 durch den benötigten Zinssatz teilen muss, um die Anzahl der Jahre zu erhalten, die man benötigt, um sein persönliches Vermögen zu verdoppeln. Um das ganze ein wenig zu verdeutlichen zeige ich eine Übersicht, die ich aus Max Ottes "Investieren statt sparen" übernommen habe. Aus 1.000 € werden nach 40 Jahren bei:
Der letzte Wert ist für den normalen Anleger sicherlich nicht erreichbar. Superinvestor Warren Buffett erzielt jedoch jährliche Renditen von über 20 % und das seit vielen Jahren. DAX, Dow und Co. erzielen langfristige Renditen von 7-12 % (inklusive Dividenden) pro Jahr. In diesem Korridor sollte die Messlatte für einen strategisch agierenden Anleger liegen. Auch wenn die US-amerikanischen Zinsen gemäßigt steigen, so sind Zinsen in Höhe von 4-6 % für Tagesgeldkonten oder Sparbücher, zumindest aus aktueller Sicht, langfristig erst einmal nicht mehr zu realisieren. Aus diesem Grund sollte ein langfristig denkender Investor auf Aktien (Blue-Chips) setzen, welche hohe Dividendenrenditen ausweisen. Die erhaltenen Gelder sollten gänzlich wieder in weitere Standardtitel angelegt werden, um so den Zinseszinseffekt für sich arbeiten zu lassen und so ein eigenes Vermögen als Sicherheitspolster aufzubauen. Der Anlagehorizont sollte dabei immer mindestens 7-10 Jahre, im bestmöglichen Falle über mehrere Dekaden, liegen. Der deutsche Investor neigt zu einer starken Neigung seinem Heimatmarkt gegenüber. Dieser "Home Bias" bedeutet, dass Geldanleger aus Deutschland Investitionen und Geldanlagen in der Bundesrepublik Deutschland in ihren Portfolios stark übergewichten. In vielen Depots liegen oftmals nur deutsche Aktien, obwohl sie gemessen an der weltweiten Marktkapitalisierung lediglich knapp 4 % ausmachen. Die USA im Vergleich hierzu besitzt demgegenüber einen Anteil von knapp 60 % im Weltdepot. Die "Volksaktie" der Deutschen Telekom liegt zum Beispiel in rund einem Drittel aller Aktiendepots in Deutschland.
Auch wenn es in der Bundesrepublik Deutschland sicherlich sehr gute Aktien gibt, hier sind zum beispielsweise die Allianz (wkn: 840400), Fresenius (wkn: 578560) oder Munich RE (wkn: 843002) zu nennen, besitzt der Deutsche Aktienindex schon ein erhebliches Klumpenrisiko, da er stark zyklisch geprägt ist. Im DAX sind viele Automobilaktien, Chemieunternehmen und große industrielle Mischkonzerne, sodass dieser von Konjunkturabschwüngen stärker getroffen wird, als z.B. ein europäischer Index wie der EURO STOXX 50. Ich persönlich kann Anlegern nur raten global zu denken und dann auch global anzulegen. Das von mir vorgestellte Musterdepot bietet hierzu ein paar Denkanstöße. Insbesondere US-amerikanische Konzerne eignen sich für die langfristige Geldanlage, da sie:
Ein eigenes Depot sollte aus 5 bis maximal 25 Aktientiteln bestehen. Einerseits können Risiken auf diesem Weg gestreut werden. Andererseits darf die Anzahl nicht zu groß werden, um nicht den Überblick zu verlieren. Auch bei den sehr großen Blue Chips kann es zu Ausfällen bzw. sehr starken Schwankungen kommen. Beispiele gibt es hier viele. Nokia, Enron, Lehman Brothers sind einige dieser Namen, die Anleger daran erinnern, dass die Börse keine Einbahnstraße ist und Verluste immer dazugehören können. Im eigenen Portfolio sollten Aktien aus verschiedenen Ländern und Branchen vertreten sein. Diese sind zum Teil in unterschiedlichen Währungen gelistet, was einen weiteren Grad der Diversifizierung bedeutet. Ich persönlich besitze Aktien aus Deutschland, Dänemark, den USA, aus Kanada sowie den Niederlanden und der Schweiz. Die Titel sind in schweizer Franken, Euro, US-$ und norwegischer Krone gelistet. Darüber hinaus sind die Titel in unterschiedlichen Branchen tätig:
Das Risiko für das eigene Portfolio muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich kann jedem nur raten sein Portfolio zu diversifizieren und nicht alles Geld im Heimatland anzulegen. Auch wenn Deutschland über einen sehr guten Mittelstand und viele Weltmarktführer verfügt sind wir was Börsenaktivitäten und Kapitalanlage angeht eher zweitklassig. Unter einem initial public offering (IPO), also einem Börsengang, versteht man die Erstnotierung eines Unternehmens an einer Börse, sofern Aktien aus dem Bestand der Altaktionäre angeboten werden. Grundsätzlich kann dies auch über eine Kapitalerhöhung erreicht werden. Die Abwicklung dieser Notierung erfolgt in den meisten Fällen über eine Investmentgesellschaft.
Am 16.03.2018 wurde die Medizintechniksparte von Siemens (Siemens Healthineers) erfolgreich (trotz kurzzeitigem Streik des Handelssystems Xetra) an die Börse gebracht. Der aufgerufene Ausgabepreis ließ die Bewertung des Unternehmens (DE000SHL1006) auf über 28 Mrd. € anwachsen, sodass es einer der größten Börsengänge überhaupt in der Bundesrepublik Deutschland gewesen ist. Siemens Healthineers ist Weltmarktführer in den Bereichen Computertomographie sowie Magnetresonanztechnik und partizipiert dabei am Megatrends der älter werdenden Gesellschaft. Der Name setzt sich aus den beiden Wortstämmen "health" & "engineers" zusammen und ist somit ein reines Kunstwort wie u.a. Evonik. Die Sparte gehört zu den Renditestärksten im "Flottenverbund" von Siemens, sodass es zukünftig moderate Wachstumszahlen in Verbindung mit einer hohen Dividende geben wird. Sollte man also in diesen Börsenneuling investieren? Grundsätzlich von meiner Seite ein klares nein! Normalerweise investiere ich in kein Unternehmen, das nicht mindestens 5 Jahre am Markt gelistet ist. Dies würde den von mir aufgestellten strategischen Anlageregeln (vgl. Regel 11) widersprechen. Oftmals werden Börsengänge von Altaktionären dazu genutzt Kasse zu machen, sodass die Zeit nach den IPOs viele Börsenneulinge kräftig im Minus stehen. In der kurzfristigen Vergangenheit konnte man dieses Phänomen schön am Kursverlauf von Facebook (wkn: A1JWVX) beobachten. Privatanleger, die einen sicheren und langfristigen Vermögensaufbau anstreben, sollten hier äußerst vorsichtig sein. Für jede Regel gibt es selbstverständlich Ausnahmen. Nachfolgend einmal Unternehmen, bei denen ich vermutlich auch schon am ersten Tag schwach werden würde, da Sie über erstklassige Produkte, Services oder eine herausragende Marktstellung verfügen:
Aufgrund der erstklassigen Wachstumsaussichten im Bereich der Medizintechnik, dem aktuellen leicht teurem aber im Vergleich zum Wettbewerb moderaten KGV von ca. 17,5, der Marktkapitalisierung, potenzielle hoher Dividendenzahlungen sowie mit der Siemens AG (wkn: 723610) einem starken und langfristigen Ankeraktionär ziehe ich den Kauf eines kleinen Aktienpaketes ernsthaft in Erwägung. Aufgrund seines noch sehr jungen Börsenlebens ist der Wert jedoch ausschließlich als Beimischung und nicht als Basiswert für den Aufbau eines Portfolios anzusehen. Hier sollten Neulinge eher zu etablierten Blue Chips greifen. Für die meisten Privatleute ist es schwierig ein Investment für den persönlichen Vermögensaufbau auszuwählen. In Deutschland sind derzeit sechs Prozent und 11 % indirekt über Fonds in Aktien investiert (vgl. Capital 3/2018 S. 119). Im nachfolgenden Beitrag versuche ich einmal beispielhaft und plastisch einen Auswahlprozess für ein Investment darzustellen. Im ersten Schritt habe ich mich für ein Investment in eine Aktie entschieden, da diese Form der Geldanlage für mich persönlich langfristig am aussichtsreichsten erscheint. Nachfolgend werden die einzelnen Punkte zur Auswahl einer Aktie genauer untersucht:
Im ersten Schritt geht es darum ein Unternehmen aus seinem Umfeld bzw. eines mit einer bekannten Marke auszuwählen. Ich persönlich habe mich für die BMW AG (wkn: 519000) entschieden. Um es ganz genau zu nehmen untersuche ich die Vorzüge von BMW (wkn: 5190003). Bei Vorzugsaktien handelt es sich um Papiere ohne Stimmrechte bei der Hauptversammlung. Im Gegenzug dafür erhält man eine höhere Dividende. Bei BMW handelt es sich um ein Unternehmen mit einem guten Ruf, technisch hochwertigen Produkten und einer weltweiten Bekanntheit der Marke. Bei Schritt zwei sollte man sich eine Fülle an Informationen einholen. Dies können Gespräche mit Personen aus dem eigenen Netzwerk sein, die bei dem Unternehmen arbeiten oder ein Produkt (in dem Fall ein deutsches Auto der Marke BMW) erworben haben und nutzen. Auch die Tagespresse sowie die Homepage des Unternehmens stellen ausgezeichnete Informationsquellen dar. Das Unternehmen sollte nicht untersucht werden, weil ein Analyst oder Investmentberater dies als todsicheren Tipp angepriesen hat! Meiner Meinung nach ist BMW ein erstklassiges Unternehmen, mit innovativen und exzellenten Produkten, die sich in einem schwierigen Marktumfeld gut behaupten. Das Management macht in der Öffentlichkeit einen guten Job und strahlt Souveränität und Integrität aus. Die Autos sind weltbekannt mit einer starken Marke. Darüber hinaus gibt es mit der Familie Quandt einen großen Ankeraktionär, der dem Unternehmen langfristige Sicherheit und Stabilität gibt. Schritt drei beinhaltet die Berücksichtigung der von mir zusammengetragenen zwanzig goldenen Investmentregeln. BMW ist auf jeden Fall mehr als 5 Jahre an der Börse gelistet, besitzt aktuell einen Kurswert von über 3,00 € (Stand: 22.02.2018 in Höhe von 74,5 €) und ist zumindest in meinem Depot der einzige Wert aus der Automotiv-Branche. Das Unternehmen gehört zudem nicht zu den von mir ausgeschlossenen Branchen sodass das Unternehmen näher untersucht werden kann. Im vierten Schritt sollten die Kennzahlen des Unternehmens berücksichtigt werden. Beispielhaft werden einige der wichtigsten aufgeführt (Stand: 23.02.2018):
BMW schneidet in allen aufgezeigten Kategorien exzellent ab und kann sich auch gegenüber dem Wettbewerb (u.a. die Kennzahlen von Daimler und Volkswagen) sehen lassen. Besonders die hohe Dividendenrendite macht die Aktie zu einem aussichtsreichen Kaufkandidaten. Im fünften Schritt sollten (bei Unsicherheit) die Jahresberichte der letzten 5 Jahre bestellt und die einzelnen Kennzahlen genauer überprüft werden. Ein Vorstand kann die Zahlen über den Zeitraum von 1-3 Jahren mit "Tricks" frisieren, sodass oftmals erst nach einiger Zeit Probleme deutlich werden. Über einen längeren Zeitraum ist dies nicht möglich. Alles in allem schneiden die Vorzüge von BMW im Kurzcheck gut ab, sodass das Unternehmen zurzeit grds. ein Kandidat wäre, mit dem sich langfristige Anleger beschäftigen sollten. Eine Kaufempfehlung wird hier bewusst nicht ausgesprochen. Der Autor dieses Blogs ist jedoch von diesem Unternehmen als Depotbeimischung überzeugt und hält seit April 2017 Aktien dieses Unternehmens. Die Börse wirkt auf viele Menschen wie ein riesiger, undurchsichtiger und komplizierter Dschungel, den nur wirkliche Fachexperten überblicken können. Dieser Mythos wird zum Teil jedoch von den Finanzinstituten und Fondsgesellschaften bewusst in die Öffentlichkeit getragen. Grundsätzlich kann jede Person mit einem Aktiendepot und einem Smartphone an der Börse tätig werden. Auch wenn die Auswahl natürlich mit zig tausenden Fonds, Aktien, Anleihen und Derivaten gigantisch ist braucht man keinen Nobelpreis (LTCM dient hier als mahnendes Beispiel) oder muss ein Wunderkind sein. Oftmals ist gesunder Menschenverstand, ein wacher Geist und ein langfristiger Anlagehorizont wichtiger. Diese Seite und dieser Blog soll Menschen zeigen, wie spannend, unkompliziert und lukrativ Investieren eigentlich ist. Hierzu bietet das Börsen1x1 das nötige Hintergrundwissen. Die Anlageregeln sowie das Kapitel Aktienauswahl sollen den Leser dabei unterstützen einzelnen Aktien für das eigene Depot zu finden. Wer sich hierzu nicht in der Lage sieht, seine Zeit anderweitig genießen möchte und dies lieber Profis überlässt bietet das Kapitel Profiarbeit Anregungen. Neben den aktiven Investmentfonds gibt es eine weitere spannende Möglichkeit an steigenden Weltbörsen zu partizipieren.
Passive Investmentfonds - sogenannte ETF (exchange-traded funds) - landen verstärkt in den Portfolios von Privatanlegern. Auch Superinvestor Warren Buffett sieht sie als geeignetes Anlagevehikel für den langfristigen Vermögensaufbau (insbesondere von Kleinanlegern). ETFs werden an der Börse gehandelt und besitzen in der Regel keine emittierende Investmentgesellschaft. Die meisten Produkte sind im Normalfall passiv verwaltete Indexfonds. Was zuerst ein wenig kompliziert und abstrakt klingt ist grds. jedoch relativ einfach zu verstehen. Ein ETF orientiert sich an der Wertentwicklung eines Indizes. Dies können z.B. die größten Aktien aus Europa (Eurostoxx), aus Deutschland (DAX) oder Technologiewerte aus den USA (Nasdaq 100) sein. Steigt der Index um 1 %, dann steigt auch der ETF um in etwa die gleiche Zahl. Bei Verlust funktioniert dieser Mechanismus analog. Bei den einzelnen Indizes sind hunderte von Möglichkeiten denkbar. Hier können einzelne Länder, Branchen oder auch Phantasie-Indizes (z.B. Dividendenperlen usw.) ausgewählt werden. Kleinanleger sollten sich hier jedoch auf die bekannten und umsatzstarken Indizes konzentrieren. Unter Profiarbeit sind ebenfalls Beispiele abgebildet. Da die Fonds passiv verwaltet werden und kaum Transaktionen durchgeführt werden müssen, benötigen die Fonds nur ein sehr kleines Team zur Verwaltung. Fondsmanager mit Millionengagen sind nicht vonnöten. Dies hat eine im Vergleich sehr niedrige Gebührenstruktur zur Folge. Wenn man zusätzlich noch berücksichtigt, das, Schätzungen zufolge, der Großteil der aktiven Fonds (in etwa 50-75 %) seinen Vergleichsindex nicht schlagen kann, ist der "Siegeszug" der ETFs in den vergangenen Jahren mehr als verständlich. Bei passiven Indexfonds gibt es jedoch einige Dinge zu berücksichtigen, da verschiedene Ausprägungen existieren. Zum einen gibt es verschiedene Anlageklassen:
Zum anderen existieren verschiedene Arten von Indizes (Marktbreite Indizes, Branchenindizes, Regionenindizes, Strategieindizes oder Indizes nach bestimmten Handelsstrategien). Dies kann auch gehebelte Produkte beinhalten. Gehebelt bedeutet, dass wenn der Index um 1 % steigt, dann steigt der ETF um 2, 3 oder 10 %. In die andere Richtung funktioniert der Mechanismus jedoch analog, sodass schnell hohe Verluste entstehen können. Um den jeweiligen Index abzubilden gibt es verschiedene Techniken. Es gibt zum einen die vollständige Nachbildung und zum anderen eine synthetische Indexnachbildung. Bei der vollständigen Nachbildung kauft der Indexanbieter die jeweiligen Aktien der Unternehmen die sich tatsächlich in dem jeweiligen Index befinden und zwar mit dem jeweiligen prozentualen Anteil. Einfach kauft die Aktien des DAX nach der aktuellen Börsengewichtung. Wird ein Wert aus dem Index genommen reagiert auch der Anbieter des Indexes. Bei den SWAP-basierten (synthetischen) kauft man eine "Black-Box" und der Index-Anbieter kann auch andere Aktien kaufen und so auf Kursgewinne spekulieren. So können z.B. in einem swapbasierten-ETF japanische Aktien enthalten sein. ETFs sind grds. als Sondervermögen angelegt, das heißt selbst wenn der Anbieter des ETF pleite geht bleibt der Fonds von dem Niedergang unberücksichtigt. Neben den Techniken der Abbildung gibt es noch unterschiedliche Möglichkeiten was mit den erzielten Geldern (z.B. Dividenden) geschehen soll. Hier bestehen ebenfalls zwei Möglichkeiten:
Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass ETFs sich besonders für Anleger eignen, die sich nicht sehr viel mit den Aktienmärkten beschäftigen wollen und dennoch an steigenden Kursen partizipieren wollen. Anleger sollten hierbei darauf achten große und volumenstarke passive Investmentfonds auszuwählen, welche einem bekannten Index folgen. Diese sollten ihre Gewinne möglichst thesaurieren und nicht SWAP-bezogen sein. Beim Investieren bietet sich ein Sparplan an, in den monatlich die gleiche Summe angelegt wird. Gehebelte Produkte sollten in jedem Fall gemieden werden. Persönlich würde ich zu einem ETF in Aktien raten. |
Dr. Kai UrnerAls begeisterter Value-Investor beschäftige ich mich seit vielen Jahren mit den Themen Finanzen, Börse und Vermögensanlage. Daher möchte ich euch gerne Anregungen geben und Informationen sowie Wissen vermitteln, um das Geld in die "besten" Hände zu legen. In die Eigenen! Archiv
Juli 2022
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