Börse für jedermann
Investieren statt sparen
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Deutschland ist ein Land der Regelungen, Normen, Gesetze, Vorschriften und Handlungsanweisungen. Wenn man ein Business gründen oder zum Teil einfach behördliche Dienstleistungen in Anspruch nimmt, merkt man wie rückständig und wenig digitalisiert wir hierzulande sind. Das bei der letzten Bundestagswahl in Berlin sogar aufgrund eines fast Totalversagens der dortigen Regierung bzw. der Wahlleitung auch Minderjährige gewählt haben kann man schon fast als satirischen Scherz auffassen (wenn das Thema nicht so ernst und wichtig wäre).
Das es auch anders geht zeigen zwei "Instrumente" bzw. Institutionen der Bundesregierung, die ich heute einmal ein bisschen genauer vorstellen möchte. Zum einen geht es um den High-Tech Gründerfonds (HTGF) und zum anderen um die Bundesagentur für Sprunginnovationen: 1) Der HTGF wurde im Jahre 2005 als Seed-Investor (frühphasen Investitionen) des deutschen Staates gegründet und unterstützt junge Unternehmen bei der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle und innovativer Technologien. Das Fondsvolumen ist mit knapp 900 Mio. bemessen, sodass der Fonds einen nachweislichen Impact auf die Szene hat. Der Fonds ist als Public Private Partnership aufgebaut, sodass neben dem Bundesministerium für Wirtschaft sowie der KfW-Bankengruppe auch zahlreiche private Investoren beteiligt sind. Mittlerweile hat der HTGF seinen dritten Fonds aufgelegt und konnte bislang in ca. 600 Start-ups investieren. 2) Die Agentur für Sprunginnovationen (SPRIND) klingt auf den ersten Blick als völlig absurdes Konstrukt. Eine staatliche geförderte Organisation, die disruptive Ideen analysieren, finanziell fördern und unterstützen soll. Vorbild ist jedoch die amerikanische Forschungsbehörde DARPA, der wir so tolle Sachen wie GPS, Laser und das Internet verdanken (bzw. deren Fördertöpfen). SPRIND soll mit einem Budget von jährlich ca. 100 Mio. Euro im Auftrag des Bundesministeriums der Forschung und des Bundesministeriums der Wirtschaft "das nächste Amazon, Microsoft oder Tesla" finden. Bisherige Vorzeigeprojekte sind u.a. neuartige Binnen-Windanlagen, moderne Supercomputer oder die Filterung von Mikroplastik aus Gewässern. Weiterführende Infos bekommt man im dazugehörigen Podcast oder im lesenswerten Buch Sprunginnovationen von Laguna de la Vera und Ramge. Es gibt also spannende und innovative Ansätze für die wirtschaftliche Zukunft unseres Landes. Leider sind diese aus meiner Sicht immer noch unterfinanziert, besitzen eine zu bürokratische Aufsicht und unterrepräsentiert bzw. zu wenige Initiativen. Wenn man sich die aktuellen Koalitionsgespräche in der "Ampel" anschaut, fällt direkt wieder auf das kein ausgewiesener Digitalpoitiker mit am Tisch sitzt. Frau Esken kann man ja nicht ernsthaft als eine solche betiteln. Der Wohlstand hierzulande muss jedoch erst einmal erarbeitet werden und da sehe ich einen immer weiteren Abfall gegenüber den Asiaten und Amerikanern. Ich hoffe inständig, dass die neue Regierung (vor allem Grün und Gelb) hier Akzente mit Weiblick und Vision setzt. Es bleibt also spannend! Versprochen.
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Dr. Kai UrnerAls begeisterter Value-Investor beschäftige ich mich seit vielen Jahren mit den Themen Finanzen, Börse und Vermögensanlage. Daher möchte ich euch gerne Anregungen geben und Informationen sowie Wissen vermitteln, um das Geld in die "besten" Hände zu legen. In die Eigenen! Archiv
Juli 2022
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