Börse für jedermann
Investieren statt sparen
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Ein der wichtigsten Anlageregeln lautet: "Kaufe nur Aktien, die bereits mehr als 5 Jahre an der Börse gelistet sind (IPO-Verbot)". Regeln sind ja bekanntlich dafür da, um gebrochen zu werden! Hier bitte aber nur bei absoluten Ausnahmen! Aktuell bahnt sich in Asien ein Börsengang an, den man sich zumindest einmal anschauen sollte. Es geht natürlich um den vielleicht größten Börsengang aller Zeiten! Es geht um die Ant Group.
Im Oktober soll es soweit sein und die Alibaba-Tochter möchte bei ihrem Doppel-Börsengang in Hongkong und Shanghai ca. 35 Milliarden US-$ einnehmen, was sogar noch höher ist, als der bisherige Rekord von Saudi Aramco. Das "Einhorn" wäre auf einen Schlag knapp 250 Mrd. US-$ "wert" und würde sich in direkt in die größten Unternehmen der Welt einreihen. China ist und bleibt dabei ein Land der Superlative. Dass die Börsengänge ausschließlich in Asien durchgeführt werden, kann man einerseits auf den Handelskonflikt mit den USA schieben, andererseits aber auch als klares Signal verstehen, dass die Musik zukünftig in Asien spielen wird. China wird dabei im Zentrum dieses "Booms" stehen. Ob die oben aufgeführte Bewertung gerechtfertigt ist, wissen wir vermutlich erst in ein Paar Jahren. Dennoch sollte man sich zumindest überlegen, an diesem IPO teilzunehmen. Das "Kronjuwel" aus dem Unternehmensimperium des Jack Ma`s hat seine eigene Entwicklung in den letzten Jahren stets vorangetrieben. Das frühere Alipay verknüpft digitale Zahlungsdienstleistungen, die in der modernen Welt, vor allem in Asien, immer wichtiger werden. Neben dem mobilen Bezahlen bietet das Unternehmen auch verschiedene Versicherungen, Kredite und sogar auch in einem gewissen Umfang die eigene Vermögensverwaltung. Corona hat in vielen Branchen dazu geführt, dass die Digitalisierung einen wahren "Boost" bekommen hat. Auch das mobile Bezahlen hat hierzulande stark zugenommen (selbst die heimischen Bäcker nehmen mittlerweile EC-Karten an). So hat die Krise auch einige positive Aspekte (auch wenn wir alle auf Corona gerne verzichtet hätten). In Schweden ist man da schon "weiter". Mittlerweile sind 73 % aller Zahlungen kontaktlos (via NFC-Chips). Dort "stirbt" Bargeld mehr und mehr aus, mit allen Vor- und Nachteilen. Auch ich überlege natürlich, trotz der von mir aufgestellten Regel, an diesem Börsengang zu partizipieren. Ant Financial kombiniert eine starke Fokussierung auf Asien, gepaart mit moderner Technologie und den Angeboten von Finanzdienstleistungen und Versicherungen. Alles Bereiche und Segmente in denen und mit denen ich mich sehr wohl fühle.
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Eine der häufigsten Fragen, die ich bekomme ist die nach meinem eigenen Depot und dessen Zusammensetzung. Zu Beginn einmal die grundlegenden "Regeln", die ich mir selbst auferlegt habe:
Derzeit (01.09.2020) besteht mein Depot aus 22 Einzelpositionen. Die größten drei sind Apple, Berkshire Hathaway und Fresenius (wobei dieser Wert leider immer noch nicht performt). Neben 19 Aktienwerten gehören ein ETC (auf Gold), ein ETF (auf den asiatischen Markt) sowie ein Mischfonds (PI Global Value) zu meinem Depot. D.h. das ich grds. noch drei weitere Aktienwerte aufnehmen könnte. Derzeit bin ich aber ganz zufrieden mit meinem Depot und strebe eher eine Konsolidierung an, d.h. weniger Titel mit höheren Einsätzen. Grds. besitze ich aber auch eine Watchlist mit weiteren spannenden Titeln. Hier insbesondere aus Japan, dem Versicherungswesen oder Bankaktien (dieser wurden in der Covid-Pandemie extrem abgestraft). Derzeit befinden sich ausschließlich Titel in meinem Depot, bei denen ich ohne zu zögern auch noch zehn oder zwanzig Jahre lang Aktionär sein würde. Ich versuche stets eine Mischung aus Qualitätsaktien (Dividendenwerten) und Technologiewerten zu halten. Ungefähr 5-10 % meines Depot sind in Gold bzw. durch Gold beeinflussbare Titel angelegt (als Depotabsicherung bzw. Depotstabilisierung). Nachfolgend erfolgt eine alphabetische Übersicht meiner Titel:
Natürlich kann man über viele Unternehmen sprechen und sie in den einen oder anderen Megatrend "herein" diskutieren. Colgate z.B. ist sehr stark in Emerging Markets und könnte somit am Aufstieg Chinas bzw. Asiens profitieren. Soweit würde ich jedoch nicht gehen. Wichtig ist für mich stets die Themenfelder Technologie der Spitzenklasse, Gesundheit, Versicherungen, China bzw asiatisches Jahrhundert und Dividenden abdecken. Ich bevorzuge Unternehmen mit starken Marken, einem gut ausgebauten "Burggraben" sowie ausreichend finanziellen Mitteln. Natürlich kann man auch bei McDonalds und Coca-Cola sowie z.B. bei Nestle über deren unternehmerische Ausrichtung diskutieren. Mit meinem Gewissen kann ich bei beiden Titeln jedoch gut leben, sodass jeder Anleger diese Frage für sich selbst beantworten muss. Aus meiner Sicht verfüge ich über sehr viele defensive Titel, sodass ich auch die eine oder andere "Wette", z.B. im Sinne einer amerikanischen Großbank, aus der Reisebranche oder ein Flugzeughersteller etc. in mein Depot aufnehmen könnte. Derzeit sind nur zwei Werte (Talanx und Fresenius) im Minus. Beide Titel besitzen jedoch eine ausgezeichnete Dividendenpolitik, ein krisensicheres Geschäftsmodell und aus meiner Sicht noch gute Wachstumschancen. Daher hoffe ich, das in meinem Depot 2021 alle oben aufgeführten Titel enthalten sind und alle weiter gestiegen sind. Die teilweise üppigen Dividenden versüßen das Anlegen zusätzlich. Wie die Zukunft ausfällt weiß niemand, mit meinem Depot versuche ich jedoch bestmöglich darauf eingestellt zu sein. Es bleibt also spannend. Versprochen! Wenn man den Namen "Samwer" hört dann denkt man an Jamba, Copycats oder Internet-Startups. Die Samwer-Brüder Marc, Oliver und Alexander gehören zweifellos zu den erfolgreichsten Pionieren der deutschen Digitalwirtschaft. Mit Zalando oder ihrem "Mutterkonzern" Rocket Internet haben sie mehrere Milliardenunternehmen hervorgebracht. Dabei sind sie natürlich nicht unumstritten. Erfolg bringt bekanntlich neider. Das "Copycat-Business" und die aggressive Unternehmensführung haben ihren Anteil dazu beigetragen. Aktuell scheint das Business jedoch nicht allzu gut zu laufen.
Rocket Internet ist derzeit ein Unternehmen, welches ca. 2,6 Mrd. Euro Umsatz macht. Es dient dabei als Startup-Inkubator und Beteiligungsgesellschaft. Es hält zahlreiche Beteiligungen an z.B. Delivery Hero oder Westwing. Zum 01.07.2014 ging man den Weg an die Börse und befindet sich nach einigen Umstrukturierungen der Rechtsform aktuell sogar im MDAX. Ich persönlich bin kein Fan der Samwers. Dennoch muss man sicherlich den Hut vor den unternehmerischen und finanziellen Leistungen ziehen. Sie verfügen in Europa sicherlich über einen ausgezeichneten Ruf und eines der besten Netzwerke. Der von ihnen aufgelegte Wagnisfonds besitzt derzeit mehr als 1 Mrd. Euro Kapital. Am 01.09.2020 hat man bekannt gegeben, dass das Unternehmen einen Delisting von der Börse anstrebt. Hierzu wurde ein Aktienrückkaufprogramm angekündigt. Derzeit notiert das Unternehmen ca. bei 18 Euro und ist weit weg vom Ausgabepreis (von 42,50 Euro) sowie von den in den vergangenen Jahren gesehen 50 Euro plus. Ist es fair was Oliver Sawner tut? Ist dies eine "Abzocke" von Klein- und Privatanlegern? Sollte er aufgrund der Kapitalvernichtung gefeuert werden? Müssen Gesetze geändert werden? Profitiert das Unternehmen vom Weggang von der Börse? Aus meiner Sicht sind die ersten vier Fragen völlig bedeutungslos. Wichtig ist die Börse ist keine Einbahnstraße! Eine Aktie ist nicht dafür da ständig zu steigen. Klein- und Privatanleger können auch Verluste erleiden. Investieren hat immer etwas mit Abschätzungen und auch mit Risiko zu tun. Ich bin nicht in Rocket Internet investiert und habe nie Geld investiert, da ich das Geschäftsmodell für nicht skalierbar halte. Mir gefallen da eher Pharma- und Konsumtitel oder Technologiewerte sowie Nahrungsmittelhersteller. Ein Delisting könnte für das Venture-Unternehmen Rocket jedoch durchaus Sinn machen, da man langfristig vorgehen könnte und nicht ein Getriebener des nächsten Quartalsberichts und der kommenden Hauptversammlung ist. Selbstverständlich ist es ärgerlich wenn man vielleicht mehr als Hälfte seines Kapitals verliert. Und ja ich wäre auch sauer. Aber das gehört nun mal zum Investieren dazu. Es ist immer ein Abwägen von Chancen und Risiken. Anders als bei Wirecard ist dieser Schritt vollkommen legal und gangbar. Es gibt (trotz der gewaltigen Kursanstiege in diesem Jahr) immer noch Qualitätstitel zu einigermaßen fairen Preisen, welche für den langfristigen Vermögensaufbau dienen können. Auf diese sollte man sich als Privatanleger konzentrieren. Solche "Spezialunternehmen" wie Rocket sollte man daher per se meiden. Qualitätsaktien geben in der Regel noch ein schönes Zubrot an Dividenden und das Jahr für Jahr. Was exponentielles Wachstum bedeutet habe wir insbesondere in der Corona-Krise, sprich mit der Ausbreitung des Virus, gesehen. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig Gewinne von Aktienverkäufen sowie die erhaltenen Dividenden direkt zu investieren und nicht in den Konsum abzuführen. Derzeit gibt es aus meiner Sicht keine Alternative zu den Aktienmärkten (außer mit einer 5-10 prozentigen Beimischung von Gold). Immobilien, Anleihen, Devisen und andere Investmentformen sind aus meiner Sicht im Chance-Risiko-Verhältnis einem Investment in ausgewählte Qualitätstitel (oftmals Dividendenwerte) unterlegen.
Ich habe mir vorgenommen ab Dezember 2020 (also quasi ab Weihnachten) meine Cashposition auszuweiten, da ich derzeit nahezu mit 100 % in Aktien investiert bin. Bis dahin werde ich jedoch die im Jahr 2020 erhaltenen Dividenden investieren. Jetzt gibt es für mein Depot derzeit drei Optionen:
Die dritte Option kann ich derzeit fast ausschließen. Gold ist in den letzten Wochen und Monaten sehr gut gelaufen und mein ETC sowie mein Goldminenwert besitzen fast 10 % in meinem Depot, sodass ich hier nicht nachkaufen werde. Dennoch bleibe ich grundsätzlich positiv gestimmt für das Metall als absolutes "Endzahlungsmittel". Einen neuen Wert werde ich mir sehr wahrscheinlich nicht zu legen, auch wenn ich zu Beginn der Coronakrise mehrere Titel aus meinem Depot genommen habe, sodass ich derzeit noch einige aufnehmen könnte, ohne den Überblick zu verlieren. Auch ist die derzeitige Cash-Position fast schon für einen Neueinstieg zu klein, sodass der Titel in meinem Depot fast nicht "bemerkbar" wäre. Derzeit habe ich Exxon Mobil, Ping An, Bank of America, Central Japan Railway, Johnson & Johnson und Fairfax auf der engeren Watchlist. Vielleicht wird es doch einer dieser Titel. Derzeit habe ich drei Sparpläne aktiv. Monatlich kaufe ich weitere Aktien von Berkshire Hathaway, Walt Disney und JD.COM (bitte durch diese Auflistung keine Kaufabsicht durch euch Leser verstehen; ich versuche nur transparent zu sein). Aus diesem Grund werde ich diese Aktien nicht zu kaufen. Da einige Titel von mir schon sehr stark gewichtet sind und andere sehr gute gelaufen sind, kommen derzeit nur vier Titel in die engere Auswahl:
Sehr wahrscheinlich werde ich von meinen erhaltenen Dividenden einen der obenstehenden Werte in meinem Depot vergrößern. Welcher genau es sein wird, werde ich erst in der kommenden Woche entscheiden. Es bleibt also spannend. Versprochen! |
Dr. Kai UrnerAls begeisterter Value-Investor beschäftige ich mich seit vielen Jahren mit den Themen Finanzen, Börse und Vermögensanlage. Daher möchte ich euch gerne Anregungen geben und Informationen sowie Wissen vermitteln, um das Geld in die "besten" Hände zu legen. In die Eigenen! Archiv
Juli 2022
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