Börse für jedermann
Investieren statt sparen
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Deutschland ist leider nicht Handball-Weltmeister 2019 geworden. Aber auch sonst ist viel in Deutschland und vor allem in der Welt passiert. Das 15. Amtsjahr von Angela Merkel hat gezeigt, dass die große Koalition nahezu am Ende steht. Zusammenschluss und gemeinsames Arbeiten sieht oftmals anders aus. Ob es jetzt mit einer neuen SPD-Spitze besser wird, man kann es irgendwie nicht glauben. Da konnten auch die Feierlichkeiten zum 30. Jubiläums des Mauerfalls nicht drüber hinweg täuschen.
PKW-Maut-Desaster, Funklöcher, schlechte Straßen, unterbezahlte Pflegekräfte und eine unterfinanzierte Bundeswehr lassen für die Zukunft Deutschlands schwierige Zeiten erwarten. Globalisierung, Klimawandel und Demografie werden nicht einfach Halt machen, nur weil die Politik hierzuland nicht voran kommt. Von dem Ausbau von 5G möchte ich erst gar nicht anfangen. Die geplante neue Börsensteuer (zur Gegenfinanzierung der Grundrenten) lässt den Kleinanleger aufschrecken. Wie die neue Steuer im Einklang mit "Bürger sollen privat vorsorgen" steht , muss Finanzminister Olaf Scholz noch erklären. Ich jedenfalls verstehe es nicht und es ist aus meiner Sicht ein weiterer Schlag gegen den Börsenplatz Deutschland. Es gibt aber auch positive Lichtblicke. So wie es aussieht bekommen wir mit dem neuen DVG eines der modernsten Gesundheitsgesetze der Welt. Apps können künftig auf Rezept verschrieben werden. Krankenkassen dürfen Gelder in Venture-Capital und Start-ups investieren. Es herrscht gerade Aufbruchstimmung im deutschen Gesundheitswesen. Hinzu kommen die Planungen für einen "Zukunftsfonds" für die Bundesrepublik Deutschland. Man versucht so Finanzierungsmöglichkeiten für jungen Unternehmen hierzulande zu stärken und die Gründungskultur auszubauen. Hier kann man nur hoffen, dass die Politiker diesen Worten Taten folgen lassen. Auch geht das Bundeskanzleramt mit Tech4Germany, also dem Aufbau von eigenen Technologie-Fachleuten für alle Ämter und Ministerien, einen neuen Weg. Hier kann man Andrej Safundzic und Team nur alles Gute wünschen, damit Deutschland digitaler wird. Weltweit hat sicherlich der Handelskrieg zwischen China und den USA die Menschen besonders bewegt. Aus meiner Sicht gibt es hier nur viele Verlierer. Vor allem viele Bauern in den USA. Wenn überhaupt freuen sich Soja-Produzenten in Südamerika und Lachs-Farmer in Norwegen. Europa könnte hier nutzen ziehen, ist aber zu sehr "zerstritten" uns spricht nicht mit einer Stimme. Das leidige Thema Brexit kommt erschwerend noch dazu. Meine drei Thesen für 2019 lauten, das Trump (hoffentlich) abgewählt wird und es zu einer "Versöhnung" mit China kommt (kommen muss). Außerdem bleiben die Briten in der EU, weil es aus meiner Sicht wirtschaftlich ein Desaster für Großbritannien wäre. Gespannt kann man auch sein, wie die Bewegung um Greta Thunberg weitergeht. Fest zu halten bleibt aber, dass die Megatrends: Demografischer Wandel, Globalisierung, Digitalisierung, Klimawandel und China erhalten sind und eigentlich verstärkt an Fahrt aufnehmen. Investments sollten stets einen dieser Trends berücksichtigen (bestmöglich mehrere). Ich kann allen nur raten die (hoffentlich freien) Tage zu nutzen, das eigene Depot kritisch anzuschauen, Kraft zu tanken und Zeit mit der Familie zu verbringen. Aus meiner Sicht steht uns kein gutes Anlagejahr 2020 bevor. Die Hausse wird irgendwann (trotz der Zwangsmaßnahmen vieler Notenbanken) vorbei sein und ich rechne damit irgendwann in den nächsten 12 Monaten. Es bleibt also spannend! Versprochen.
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Das Orakel von Omaha schafft es Jahr für Jahr für Überraschungen zu sorgen. Die 89-jährige Investmentlegende sitzt mit seiner Holding - Berkshire Hathaway - auf gigantischen 128 Mrd. US-$ Cash-Reserven. Allein im Dritten Quartal 2019 kamen fast 8 Mrd. Dollar hinzu. Zu dem Firmenkonglomerat - bei dem ich über die B-Aktien investiert bin - gehören mehr als 80 Einzelfirmen sowie diverse große Aktienpakete von Coca Cola, Wells Fargo, BoA oder Apple.
Zur Beurteilung der Marktsituation schaut die Investorenlegende auf nur wenige Indikatoren. Einer davon - ein Chrash-Indikator - besteht aus dem Verhältnis des Wildshire 5000 (der Index umfasst 5.000 US-Aktientitel) zum amerikanischen BIP, sodass sich derzeit ein Verhältnis von etwa 1,4 ergibt. Wir bewegen uns derzeit in Sphären wie wir sie kurz vor der Finanzkrise gesehen haben. Sicherlich einer der Gründe, warum er sich gerade im "Käuferstreik" befindet. Es ist scheinbar aber auch so, dass er derzeit offenbar keine spannenden Übernahme- bzw. Anlageziele findet. Aus diesem Grund sitzt er auf einem hohen Cash-Berg. Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, das er hinter geschlossenen Türen derzeit an einer großen Investition "bastelt". Irgendwann muss jede "Party" einmal zuende LEs war einmal in einem verwunschenen Königreich in einer fernen Galaxie. Hier tobt ein "Krieg" um die Gunst der (Streaming)Kunden. Neben den bekannten Anbietern wie Amazon, Netflix und Sky, versucht nun auch Pro7 mit Joyn einen Streamingdienst zu starten. Apple, HBO und andere Player stehen schon in den Startlöchern. Dabei zählt nur eine "Währung": Content, content, content! Wer die besten Inhalte sprich das beste Angebot hat gewinnt am Ende.
Was haben Peter Pan, Luke Skywalker, Donald Duck, Spiderman und Buzz Lightyear gemeinsam? Richtig sie gehören mit zu den bekanntesten Franchise-Marken der Welt, füllen die Kinokassen und werden als Actionfiguren verkauft. Am Ende landet das Geld der Kunden dann in den Taschen des derzeit wohl größten Medienunternehmens der Welt: Walt Disney (wkn: 855686). Gemeinsam mit Hulu und ESPN+, die beide ebenfalls zum Konzerngeflecht gehören, startet das Mickey-Maus-Imperium seinen Angriff auf Platzhirsch Netflix. Im Frühjahr 2020 startet in einigen europäischen Ländern mit Disney Plus der eigene Streamingsender. Marvel, Star Wars, die Duck Tales und viele andere Klassiker werden dann online zur Verfügung stehen. Gleichzeitig wird dieser Content bei Netflix nicht mehr zur Verfügung stehen Die neuen Serien-Starts werden von vielen eingefleischten Fans schon sehnsüchtig erwartet. In den USA ist der Dienst bereits gestartet und hat bislang die Erwartungen mehr als Übertroffen. Disney ist aber mehr als nur Streaming. Neben Comics, Filme & Serien gibt es ja noch die gut laufenden Freizeitparks (inkl. Hotels und Gastronomie) sowie eine nahezu unendliches Reservoir an Merchandise. Actionfiguren von Spiderman, Malbücher der Eisprinzessin oder Lichtschwerter sind aus den meisten Kinderzimmern nicht mehr weg zu denken. Ganz nebenbei erhält man noch einen der größten Kabeln-TV-Anbieter der USA sowie eines der erfolgreichsten Produktionsstudios der Welt. Allein die Klassiker: Schneewittchen, Dschungelbuch oder Die Schöne und das Biest können alle 7-10 Jahre neu aufgelegt werden und sind immer ein absoluter Hit. Die Aktie gehört aufgrund ihrer Qualität sowie den Zukunftsaussichten in mein Musterdepot und auch im realen Leben bin ich Aktionär des Unternehmens aus Kalifornien. Wer am Ende den Kampf der Mediengiganten gewinnt weiß heute niemand. Ob es einen Verlierer oder gar "Tote" (Insolvenzen, Aufkäufe, etc.) geben muss kann auch keiner sagen. Aus meiner Sicht hat Netflix (trotz sicherlich guter Serien und einen schieren Größe) noch keine Marken-Macht wie Disney aufgebaut. Ich persönlich werde mir den neuen Dienst auf jeden Fall mit Marktstart hierzulande zulegen. Allein die Star Wars und Marvel-Serien sind für mich schon Kaufargument pur. Es bleibt also spannend. Versprochen! Auf der ganzen Welt ist eine Amerikanisierung feststellbar. McDonalds, Nike, Apple, Starbucks und andere große US-Marken verändern das kulturelle Lebensmodell vieler Menschen in Afrika, Asien, Europa und in nahezu allen Ländern dieser Erde. Insbesondere die großen Technologieunternehmen aus den USA (u.a. Microsoft, Alphabet, Apple, Netflix, IBM, Ebay, Facebook, Uber und Amazon) dominieren - mit Ausnahme von China und Russland ggf. noch Japan - das Weltgeschehen. Wir alle kennen Amazon als Shoppingplattform, Facebook als Social-Media-Website, Google als Suchmaschine und Apple als Lieferant von Hightech-Kostbarkeiten. Doch ist das wirklich alles? Kann die wahnsinnige Erfolgsstory weitergehen oder kommen neue Player auf den Markt?
Derzeit ist ein regelrechter Trend bei den großen Technologiefirmen feststellbar. Die gigantischen "Datenkraken" dringen dabei in immer neue Geschäftsfelder ein und entwickeln neuartige Geschäftsmodelle: Der US-Konzern Alphabet (Mutterkonzern von Google) hat vor kurzem mit dem großen US-Krankenhausbetreiber Ascension eine Kooperation vereinbart, die es ihm erlaubt Zugang zu den personenbezogenen Gesundheitsdaten zu bekommen. Amazon hat offenbar ähnliche Ambitionen in den Gesundheitsmarkt einzusteigen und hat für die eigenen Mitarbeiter ein Krankenhaus gegründet. Apple kann da schon einen Schritt weiter gehen. Dank der Aufzeichnungen der Apple-Watch besitzt das Unternehmen aus Cupertino mittlerweile die größte medizinische Datenbank der Welt. Es scheint dabei nur natürlich, dass die großen Tech-Unternehmen in den Gesundheitsmarkt einsteigen. Hier treffen gigantische Mengen von Daten auf bislang oftmals völlig überforderte Analysten. Die Möglichkeiten von KI, Quantencomputer oder einfach der konsequenten Vernetzung aller Akteure lassen Einblicke gewähren, was zukünftig im Gesundheitswesen möglich ist. AWS der Cloud-Service von Amazon ist heute schon einer der führenden Anbieter in diesem Bereich. Ohne ihn wären Angebote wie Dropbox, Reddit oder Netflix nicht denkbar. Mittlerweile macht dieser Geschäftszweig mehr als 22 Mrd. US-Dollar Umsatz pro Jahr (und wächst kontinuierlich). Neben Online-Diensten, Video-Streaming und medizinischen Funktionalitäten kommen auch solch Zukunftsthemen wie selbstfahrende Auto oder virtuelle Realitäten in den Fokus der großen Techkonzerne. Microsoft hat es in den vergangen drei Jahren geschafft einen nahezu kompletten Turnaround hinzubekommen und blickt mehr als positiv in die Zukunft. Facebook z.B. versucht gerade eine eigene Blockchain-Währung und somit nahezu eine neue Weltwährung aufzusetzen. Hier sind die "Gegenspieler" jedoch die nationalen Notenbanken, sodass dieses Unterfangen schwieriger als eine Marslandung wirkt. Apple hat neben seiner Online-Bezahlfunktion ApplePay nun auch eine eigene Kreditkarte herausgebracht. Insbesondere der Apfel-Konzern aus Kalifornien ist meiner Meinung nach eines der aussichtsreichen Investments für die "neue Zeit". Insbesondere im Gesundheitsmarkt sehe ich große Chancen, z.B. bei der Vermeidung cardiovaskulärer Erkrankungsbilder, um die Konzernergebnisse unabhängiger vom iPhone zu machen. Wir bewegen und mehr uns mehr in eine vollumfassende digitale Welt. Logistik und Transportwesen, die Gesundheitswirtschaft sowie das Bankwesen werden dabei zunehmend auch von den großen Hard- und Softwareunternehmen aus den USA als neue Zielmärkte angesehen. Es bleibt spannend zu sehen, insbesondere wie Alphabet zukünftig neue "Moonshots" in den Markt bringt, Apple weiter seine Position als digitale Premiummarke Nr. 1 stärkt und auch bei Amazon neue Produkte und Service rund um das Kerngeschäft aufgebaut werden. Auch wenn es sich bei diesen Unternehmen noch um "junge" Firmen handelt, haben sie unsere Gesellschaft schon grundlegend verändert und versuchen es in naher Zukunft auch weiterhin zu tun. Sie besitzen nahezu unendliche Cash-Reserven, können gekonnt mit gigantischen Datenmengen "jonglieren" und besitzen einige der stärksten Marken dieses Planeten. Sofern sie ihre Macht weiterhin im Sinne des bzw. der Kunden einsetzen, freue ich mich auf die Zukunft. |
Dr. Kai UrnerAls begeisterter Value-Investor beschäftige ich mich seit vielen Jahren mit den Themen Finanzen, Börse und Vermögensanlage. Daher möchte ich euch gerne Anregungen geben und Informationen sowie Wissen vermitteln, um das Geld in die "besten" Hände zu legen. In die Eigenen! Archiv
Juli 2022
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