Börse für jedermann
Investieren statt sparen
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Fussball gehört zu den schönsten Nebensachen der Welt. Zu tausenden Strömen die verschiedenen Fangruppen in die Stadien oder zittern vor dem heimischen Bildschirm mit ihren jeweiligen Farben. Der Verlust eines wichtigen Spiels, z.B. eines Revierderbys, kann oftmals zu einer stadtweiten missmutigen Stimmung führen. Derzeit explodiert der Transfermarkt der Spieler förmlich. Schuld sind dabei zum Teil gigantische Werbeverträge und Sponsoreneinnahmen. Arabische, russische oder amerikanische "Oligarchen" pumpen zu dem noch Milliarden an Euro und Pfund in die einzelnen Vereine. Sie sehen ihre Investments dabei nicht als Kapitalanlage. Vielmehr ist es als mehr als teures Hobby der Superreichen anzusehen. Aber kann man denn mit Fussball bzw. Sport auch Geld verdienen?
Es gibt tatsächlich einige Sportvereine bzw. Mannschaften, welche sich an der Börse wiederfinden. Neben Juventus Turin, Manchester United, Borussia Dortmund, Ajax Amsterdam und Sporting Lissabon sind auch Formel 1 Unternehmen wie Williams Grand Prix Hldgs börsennotiert. Mit nahezu keinem Investment in einer der oben genannten Aktien hätte man Geld verdienen können (Ausnahmen ManU und Ajax). Das einzig deutsche Unternehmen aus dem Kreis hat in den letzten Jahren sogar (fast) stolze 900 % Gewinn gemacht und dabei in einigen Jahren sogar Dividenden ausgeschüttet. Klingt doch eigentlich sehr gut oder? Mitnichten! Der Verein stand damals bei 0,91 Euro und kurz vor der Pleite. Der Ausgabekurs (31.10.2000) von 11,00 Euro wurde nie wieder erreicht (aktueller Kurs: 9,13 Euro). Hertha BSC Berlin und sogar die Spielvereinigung Unterhaching sondieren gerade den Markt und prüfen eine Börsennotiz. Der Fall BVB zeigt ganz klar, warum man niemals in Sportunternehmen (egal welcher Sportart) investieren sollte. Als Sammelobjekt oder als Unterstützung dem Verein gegenüber lasse ich den Kauf solcher Aktien ja gerne gelten, aber bitte nicht als Investment. Hätte man bei der Erstnotiz Aktien des Revier-Clubs gekauft (was man in der Regel sowieso nicht tun sollte als Privatanleger), hätte man in 19 Jahren immer noch einen Verlust von fast 20 % (plus natürlich die gezahlten Dividenden). Unter Rendite stelle ich mir ganz sicher etwas anderes vor. SOlltet ihr trotzdem gerne in Sport bzw. den aktuellen Fitnessboom investieren wollen, schaut euch einmal die Aktien von Nike oder Addidas an. Dies sind sicherlich bessere Alternativen als Unternehmen, deren einziges Asset Spieler bzw. Fahrer sind. Selbstverständlich können hohe Transfererlöse (wie z.B. bei Ousmane Dembele) erzielt werden. Auch der Gewinn der Meisterschaft kann die Kurse sicherlich antreiben. Aber was ist denn Erfolg im Fussball? Die Qualifikation fürs internationale Geschäft? Der heimische Pokal? Oder muss es die europäische Krone sein? Jeder Sportler kann sich auch relativ schnell langfristig verletzen und danach nie wieder zu alter Stärke zurückfinden. Aus den oben genannten Gründen kann ich jedem nur empfehlen lieber in Unternehmen mit klarer Dividendenpolitk und niedrigerer Verschuldung investieren. Außerdem solltet ihr euch Investments suchen, bei denen man die Assets (Festgeld, Maschinen, Fabriken, Vorräte, usw.) bestimmen kann. Für mich ist Sport ein Hobby und der Reiz des Fussballs macht auch seine Unberechenbarkeit sowie Unvorhersehbarkeit aus. "Geld schießt keine Tore" heißt es so schön. Euer Geld solltet ihr lieber in anderen Sektoren anlegen.
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Dr. Kai UrnerAls begeisterter Value-Investor beschäftige ich mich seit vielen Jahren mit den Themen Finanzen, Börse und Vermögensanlage. Daher möchte ich euch gerne Anregungen geben und Informationen sowie Wissen vermitteln, um das Geld in die "besten" Hände zu legen. In die Eigenen! Archiv
Juli 2022
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