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Investieren statt sparen
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Die Republik Südafrika ist mit seinen knapp 58 Mio. Einwohnern zwar kleiner als die Bundesrepublik Deutschland. Die Bevölkerung verteilt sich dabei jedoch auf mehr als 1,2 Mio. Quadratkilometer, sodass das afrikanische Land fast viermal so groß ist wie Deutschland. Mit einem Bruttoinlandsprodukt von mehr als 360 Mrd. US-$ gehört es unter die 35 größten Industrienationen der Welt und ist dabei neben Nigeria das einzige afrikanische Land in dieser Gruppe. "Kleine Länder" wie Taiwan, die Schweiz, Österreich oder Norwegen stehen jedoch noch weit vor Südafrika.
Südafrika wird aufgrund seiner Bedeutung für den Kontinent auch oftmals in die Gruppe der BRIC-Länder mit aufgenommen, welche dann als BRICS fungieren. Eine eher auf dem Papier bestehende Erweiterung ist auch das BRICKS-Konzept, in dem auch Südkorea noch mit in den "Topf geworfen" wird. Das Land gehörte auch zu dem von Goldman Sachs entwickeltem Konzept der Next 11 (Bangladesh, Ägypten, Indonesien, Iran, Mexiko, Nigeria, Pakistan, Philippinen, Südkorea, die Türkei und Vietnam). Aufgrund wirtschaftlicher und geopolitischer Spannungen hat sich aber weder das BRIC-Konzept noch das Next-11-Konzept als Investment-Goldgrube herausgestellt. Allein wenn man sich den Iran, Ägypten, Brasilien und Russland anschaut sieht man große innenpolitische Unruhen bzw. im Falle des osteuropäischen Landes eine kaum diversifizierte und somit äußerst anfällige Wirtschaft. Nichtsdestotrotz sind drei der "kommenden" 11 Länder aus dem afrikanischen Raum. Man darf nicht vergessen, das auf dem gigantischen Kontinent (ca. 22 % der Landmasse der Erde) mehr als 1,3 Mrd. Menschen leben, die in der Regel alle (gegenüber westlichen Verhältnissen) einen Konsumrückstand besitzen. Fließendes (sauberes) Wasser, eine ausreichende Stromversorgung, eine gute medizinische Versorgung und politische Stabilität sind oftmals nicht gegeben. Ich habe bislang in meinem Investment-Leben noch in kein afrikanisches Unternehmen investiert, da ich bislang das Chance-Risiko-Verhältnis als äußerst schlecht angesehen habe. Die meisten afrikanischen Börsen sind ehrlicherweise auch zu klein zum investieren. Lediglich die Börse in Südafrika bietet eine ausreichende Marktliquidität, um Investments zu tätigen. Sollte man an den wirtschaftlichen Aufschwung und Erfolg des afrikanischen Kontinents glauben, dann rate ich eher dazu in einen allgemeinen Afrika-ETF, besser noch in einen aktiven Afrika-Fonds zu investieren. Alternativ kommen natürlich nur afrikanische (hier eher südafrikanische) Blue Chips in Frage. Sasol (Öl & Gas), mit einer Marktkapitalisierung von über 10 Mrd. Euro, hat jedoch in den letzten drei Jahren mehr als 40 % des Aktienwertes verloren. Naspers hingegen (Medien/Internet) hingegen hat im gleichen Zeitraum mehr als 45 % gewonnen. MTN aus dem Bereich Telekommunikation reiht sich leider auch mit mehr als 43 % in die Riege der Verlierer ein. Wer in Afrika investieren will braucht also eine mehr als gute Stressresistenz und enorme Zuversicht. Ich persönlich investiere lieber in Asien, Europa und Amerika und hoffe das diese Kraftzentren die südamerikanische, zentralasiatische sowie afrikanische Wirtschaft ankurbeln werden. Nur ein weltweites Wirtschaftswachstum, gepaart mit Investitionen in Bildung, Infrastruktur und der Gesundheitsversorgung sind nachhaltige Maßnahmen zur Befriedung der Welt und ein wirksames Mittel gegen Kriege und Terrorismus. Auch wenn ich Südafrika nicht als Investment-Land sehe, so freue ich mich doch einmal als Tourist die atemberaubende Schönheit des Landes sowie des Kaps der Guten Hoffnung zu erblicken. Reisen in andere Kulturen lohnt sich immer. Versprochen!
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Dr. Kai UrnerAls begeisterter Value-Investor beschäftige ich mich seit vielen Jahren mit den Themen Finanzen, Börse und Vermögensanlage. Daher möchte ich euch gerne Anregungen geben und Informationen sowie Wissen vermitteln, um das Geld in die "besten" Hände zu legen. In die Eigenen! Archiv
Juli 2022
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