Börse für jedermann
Investieren statt sparen
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Von Zeit zu Zeit sollten wir grundlegende Entscheidungen zumindest einmal kritisch hinterfragen. Mit Geldangelegenheiten befasse ich mich traditionell eher zwischen Weihnachten und dem neuen Jahr. Corona und vor allem der Angriffskrieg der russischen Armee auf die Ukraine haben viele Ansichten, Meinungen, Ausrichtungen und Möglichkeiten stark verändert. Wir sprechen aktuell nicht über die Vorteile von KI oder globalem Handel, sondern über Lebensmittelknappheit und Gasknappheit in Europa (insbesondere hierzulande). Dies kann zu einem starken Wirtschaftseinbruch führen, was dann zu einer ausufernden Arbeitslosigkeit und sinkenden Aktienmärkten führen kann.
Aus den oben genannten Gründen sollte man sich Gedanken über sein eigenes Portfolio und potenziellen Neuzugängen, Erweiterungen, Abgängen und Deinvests machen. Hierzu bietet sich an eine Watchlist (bei vielen Anbietern und Apps kostenfrei) zu führen, welche solche Kandidaten enthält. Gerne teile ich euch meine hier einmal mit (in den kommenden Monaten werde ich einzelne Titel ausführlicher analysieren). Russische Titel sind aus verständlichen Gründen nicht enthalten und werden auch in absehbarer Zeit nicht vorkommen. Darüber hinaus investiere ich nicht in Autoaktien (und deren Zulieferer), Fluggesellschaften (und deren Zulieferer) Energieversorger, Waffenproduzenten, Unternehmen der Tabak- und Alkoholindustrie, aus dem Glückspielgewerbe, Produzenten von Pornografie oder Betreibern von Gefängnissen. Meine persönliche Watchlist umfasster derzeit 10 Einzeltitel:
Bei den einzelnen Titeln handelt es sich nicht um Ratschläge, eine Anlageberatung oder Kaufempfehlungen. Es kann auch sein, das ich in der Zukunft in keines dieser Unternehmen investieren werde. Nichtsdestotrotz sollte man sich immer mit dem Markt beschäftigen (und das nicht täglich), um potenzielle Portfoliokandidaten für die Zukunft zu identifizieren. Oatly zu Beispiel hat seit dem Börsengang nahezu 80 % seines Börsenwertes verloren (teilweise aufgrund hoher Produktpreise und ein sehr starken Konkurrenz). Ich selber liebe jedoch den Haferdrink Kakao, sodass ich Fan dieser Marke bin (und immer mal wieder mit einem Kauf der Aktien liebäugle). Wahrscheinlich ist es jedoch besser Cash aufzubauen, um dann bei einem weiteren Kursrückgang verstärkt sich mit Aktien einzudecken. Es bleibt also spannend! Versprochen.
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Eigentlich war hier ein Reisebericht über Zentralasien - genauer gesagt Usbekistan - geplant. Das Land ist mit seinen mehr als 34 Millionen Einwohnern eingepasst in eine Vielzahl an Ländern, die mit dem Wortstamm 'stan' enden. Die ehemalige Sowjetrepublik ist neben Lichtenstein das einzige Binnenland, welches nur von Binnenländern umgeben ist. Die Mehrheit der Bevölkerung ist muslimisch, was zu einer vermehrten Vielzahl an schönen Palästen und Museen führt. Aktuell gibt es in einem autonomen Teilgebiet - Karakalpakstan - Unruhen mit insgesamt 18 Toten. Grds. ist Usbekistan jedoch ein sicheres Reiseland (trotz einer Grenze mit Afghanistan).
Leider musste mein Trip ausfallen (hier noch einmal ein großes Danke an meine Reiseagentur dafür), sodass ich umplanen und Türkei (der Versuch war da) und Ungarn als Alternativen auswählen musste. Im Sommer 2022 waren (die üblichen Verdächtigen) Italien, Spanien, Griechenland, Frankreich sowie die Türkei die beliebtesten Reiseländer der Deutschen. Ich persönlich bin oft gefragt worden, was ich denn in diesem, von vielen doch sehr unbekanntem Land, suchen würde. Zum einen muss man festhalten, dass Usbekistan, mit seinen prachtvollen Städten Samarkand, Buchara und Chiwa ein wichtiger Teil der alten Seidenstraße war und somit zahlreichen Reichtum mit sich brachte. Der immer stärker werdende Seehandel führte dazu, das Zentralasien mehr und mehr an Bedeutung und somit Wohlstand verloren hat. Zum anderen muss man festhalten, das mich ferne Länder, andere Kulturen, Sichtweisen reizen. Man bekommt viele neue Einblicke und kann einmal über den europäischen "Tellerrand" hinaus blicken. Außerdem ist es mit einer wunderschönen Landschaft, eine faszinierenden Geschichte und extrem gastfreundschaftlichen Einwohner:innen gesegnet, sodass ich diese Reise irgendwann in der Zukunft nachholen werde! Ich kann vielen Menschen nur raten sich auch in solche Länder und Regionen zu bewegen, die nicht als "typisch" gelten. Auch ist es angenehm dem "stressigen" Alltag zu entkommen und z.B. in Zentralasien einmal technologischen Detox zu betreiben und sich mehr mit den Menschen und der unberührten Natur zu beschäftigen. Als Investitionsobjekt kann ich Zentralasien nicht anpreisen. Hierzu ist die Region zu rückständig und historisch zu nah an der ehemaligen Sowjetunion. Große Kapitalgesellschaften oder technologische Start-ups findet man hier eher nicht. Auf der Reise durch die weite Steppe kann man jedoch neue, oftmals klare Gedanken fassen, neue Investitionsentscheidungen treffen und sich einen direkten und klaren Blick über andere Lebensweisen verschaffen. Wir alle sollten das von Zeit zu Zeit machen, um besser einschätzen zu können, was wir an einem friedlichen Europa und vor allem Deutschland haben. Es bleibt also spannend! Versprochen. Als Kind hat mich nichts mehr fasziniert wie der Weltraum. Egal ob Star Trek, Star Wars, Babylon V und viele weitere Sendungen und Filme haben wie quasi magisch angezogen. In meinen kindlichen Gedankengängen wird die Menschheit zu einer Gesellschaft aus Entdeckern und Reisenden durch die Milchstraße (und darüber hinaus). Hier liegt für mich die Zukunft der Menschheit. Das heißt natürlich nicht im Umkehrschluss, das wir nicht auf unseren Planeten achten sollten. Ganz im Gegenteil!
In der Vergangenheit war Raumfahrt ein "Closed-Shop". Die Amerikaner, Russen, Japaner und teilweise Europäer (ESA) haben sich die Erfolge aufgeteilt und alles wurde staatlich finanziert. Raumfahrt war ein Monopol der Nationalstaaten. Aktuell sind die Amerikaner das Maß aller Dinge (auch wenn die Chinesen sicherlich dabei aufholen). Hier darf man natürlich auch technologische Durchbrüche der damaligen Sowjetunion durch Yuri Gagarin, Sputnik oder die MIR nicht vergessen. Der Wettlauf zum Mond war im Grunde nach auch ein "Stellvertreterkrieg" zwischen Kapitalismus und Kommunismus. Aktuell ist der größte "Erfolg" die ISS, bei der versucht wird durch eine internationale Zusammenarbeit Forschung und Entwicklung auf ein neues Level zu heben. Bislang klappt die außer planetarische Zusammenarbeit selbst im "Kriegszustand". Bei der Raumfahrt können schon kleine Fehler oder Materialunreinheiten zu Totalausfällen führen. Aus diesem Grund wurden die Einzelteile und deren Materialien in der Vergangenheit stets für die jeweilige Sonde, Satellit oder Rakete eigens entwickelt und in kleinen Stückzahlen gebaut. Eine wirkliche Serienfertigung gab es nicht. Viele Teile (z.B. die Antriebsraketen wurden beim Start zudem zerstört). Heutzutage treten Player wie SpaceX, Blue Origin oder Virgin Galactic in die Fußstapfen von NASA und Co. Produktionsteile und Speicherchips aus Massenproduktion sowie wiederverwertbare Teile sind die Schlüssel um leistungsfähiger, nachhaltiger und günstiger anbieten zu können. Im Gleichschritt sinken auch die Kosten für einen Start. Was in der Vergangenheit bei den Raketen bereits eingetreten ist, kommt aktuell bei Satelliten (und hier insbesondere bei Kleinstsatelliten) zum Tragen. Es wird immer günstiger (und die Satelliten auch immer kleiner) einen eigenen Satelliten zu bauen, zu betreiben und schlussendlich in den Weltraum zu befördern. Teilweise können Teile heutzutage auch schon gedruckt werden. Gibt es aktuell rund 5.000 aktive Satelliten könnten in den kommenden Jahren zehntausende kleiner und größerer Flugkörper in die Erdumlaufbahn gelangen. Die Möglichkeiten für die Menschheit, z.B. auf den Gebieten der Kommunikation, Versorgung mit Internet, Versorgung mit Wetterdaten, Abmessung von geologischen Veränderungen, Überwachung von Herden, sind nahezu unbegrenzt und könnten unser Leben in Zukunft massiv verändern. Auch Europa (und hier vor allem Deutschland) möchte bei diesem "Wettrennen ins Weltall" mitspielen. Die Pioniere heißen u.a. Rocket Factory Augsburg, Isar Aerospace oder Iceye (Finnland). Es bleibt abzuwarten welche der vielversprechenden jungen Unternehmen auch noch in fünf Jahren am Markt ist und welche neuen Angebote und Services sich hervortun. Vielleicht bekommen wir ja in diesem Bereich wieder einen (hoffentlich natürlich mehrere) internationalen (globalen) Champion aus Europa und vielleicht ist es ja ein deutsches Unternehmen. Die Menschheit kann davon quasi nur profitieren. Wir alle würden uns das wünschen. Es bleibt also spannend. Versprochen! Beim Investieren geht es nicht darum in eine Aktie zu investieren und nach 1-2 Tagen schon wieder mit ein Paar Prozent Gewinn diese zu verkaufen. Das nennt man spekulieren und gehört nicht zu meinem Repertoire. Ich kann Börsenhasadeuren auch nur dazu raten dann lieber sein Glück in einem Casino zu versuchen. Hier sind die Gewinnchancen in der Regel und der persönliche Adrenalinpegel höher. Am Ende gewinnt stets die Bank. Das ist auch beim Spekulieren so. Wer das nicht glaubt, kann kurz einmal nachdenken welchen Börsenspekulanten er kennt der Milliardär geworden ist. Bei den Investoren gibt es jedoch einige. Warren Buffett ist hier ein besonders bekannter.
Mein Portfolio besteht immer aus ca. 10 bis maximal 25 Einzeltiteln bzw. Fonds/ETF. Ich versuche ein gut diversifiziertes Portfolio aus Blue Chips aus den Bereichen Konsumgüter, Bank- und Versicherungen, Gesundheitswesen, Technologie sowie Gold als Beimischung aufzubauen. Auch wenn man das Risiko eines Komplettausfalles nicht in Gänze ausschließen kann, versuche ich mich stets nur mit erstklassigen Unternehmen (guten Marken, zukünftsfähigken Produkten und einem "Burggraben") zu befassen. Ab und an kann man einmal, als Beimisschung (und um seiner spekulativen Ader nachzugeben) sich mit einigen der gefallenen Aktien der letzten Zeit befassen. Meine Watchlist umfasst auch immer mal wieder spannende Titel, die bei der Mehrzahl der Anleger in Ungnade gefallen ist, ich aber aus unterschiedlichen Gründen die Firmen spannend finde und man über ein kleines Investment (in dem Fall als Spekulation auf baldige Kursgewinne) nachdenken kann. Aktuell sind das (im Verhältnis zum 01.04.2020):
Alibaba und Ping An fallen bei mir derzeit aufgrund zwei Thematiken durch. Erstens bin ich schon sehr stark in der Volksrepublik investiert, andererseits ist die politische Lage gerade unberechenbar. Bei Teladoc schrecken mich aktuell die hohe Regulatorik in den USA ab. Bei den verbliebenen drei Titeln kann ich die Hohen Verluste nicht ganz nachvollziehen. Die Produkte von Oatly gehören immer in meinen Kühlschrank und deren "Kakaoersatzprodukt" gehört zu meinen absoluten Lieblingsgetränken. Umsatz und Gewinn konnten im letzten Jahr gesteigert werden und der Trend zu Milchersatzprodukten ist aus meiner Sicht ungebrochen. Die Krypto-Plattform Coinbase muss mit starker Konkurrenz kämpfen, sodass die Margen in der nächsten Zeit unter Druck geraten könnten. Das Thema ist bei vielen jedoch mehr als spannend, sodass man hier immer ein Auge drauf werfen sollte. Coinbase als bekannte Marke könnte hiervon profitieren. Zuletzt noch das Zukunftsunternehmen aus München. Elektrisch angetriebene Senkrechtstarter, die den Verkehr revolutionieren sollen, gehören sicherlich bei mir zu einem Herzensthema. Natürlich bleiben hier auch immer viele regulatorische, technische sowie finanzielle Risiken, sodass es ein sehr spekulatives Investment ist. Wenn man es ein wenig platt zusammenfassen will, kann ich mich zwischen solidem Foodunternehmen, einem aktuellen Trendunternehmen (man weiß nie wie lange der Hype anhält) und einem spekulativen sowie die Welt verändernden Technologieunternehmen entscheiden. Ich lese gerade "Life Changer" von C. Keese und habe so eine Ahnung wie ich mich entscheiden werde. Es bleibt also spannend. Versprochen! Während ich diese Zeilen schreibe, sitze ich in einem gemütlichen Cafe und telefoniere mit einem Freund über den anstehenden Kurzurlaub. Parallel plane ich einen längeren Trip für den Sommer. Darüber hinaus mache ich mir Gedanken ob ich heute Nachmittag einen längeren Spaziergang machen, ein Buch lesen oder eine neue Serie anfangen soll. Auch wenn die Pandemie immer im Hinterkopf mitschwingt, dreht das Leben bzw. der Alltag immer mehr in die Richtung wie wir sie aus dem Jahr 2019 noch in Erinnerung haben. So langsam geht es sogar wieder ab und an ins Büro. Es ist Sonntag und die Sonne scheint.
Auf der anderen Seite herrscht gerade ein Krieg. Ein Krieg in Europa. Kiew und Berlin trennen keine 1.400 Kilometer. Gute Freunde von mir haben im letzten Jahr die Stadt und Bekannte dort noch besucht. Mittlerweile befinden sich mehr als 40 Mio. Ukrainer im Ausnahmezustand. Russland, oder besser gesagt das System Putin, hat das Land mit Raketen, Flugzeugen, Panzern und mehr als 100.000 Soldaten angegriffen. Der im Jahr 2014 begonnene "Konflikt" um die Krim, ist am 24.02.2022 zu einem offenem Krieg ausgeweitet worden. Dies hat meine gesamte Vorstellungskraft übertroffen und ich hätte es Putin nicht zugetraut! Bislang habe ich ihn immer als kühn rechnenden und eher klugen Strategen angesehen. Entweder hat er sich extrem verkalkuliert oder in seinem persönlichen Umfeld oder Gesundheitszustand hat sich verändert. Alles in allem kann man nur hilf- und fassungslos die Nachrichten betrachten und jeden Tag hoffen und beten dass die Zerstörung, das Töten und Traumatisieren ganz schnell aufhört. Der Kampf ist dabei mehr als unausgeglichen. Russland verfügt über die absolute Luftüberlegenheit, mehr Panzer und ein gigantischer Heer. Zumindest liest man das auf dem Papier. In der Ukraine ist ein absoluter Kampf um die eigene Unabhängigkeit, die Freiheit und Selbstbestimmtheit ausgebrochen. Aufgeben wird hier keiner. Selbst bei der eigentlichen Überlegenheit des Gegners. Bekannte Multimillionäre wie die Klitschkobrüder verteidigen ihr Heimatland und Komiker wie Selenskyj werden zu wahren Staatsmännern. Ich kann nur meinen Hut vor dem Mut der ganzen Bevölkerung ziehen, ich glaube ich hätte ihn nicht! Krieg in Europa war für mich noch unwahrscheinlicher als der Ausbruch einer globalen Pandemie. Jetzt hatten wir beides innerhalb von wenigen Monaten bzw. aktuell beides parallel. Die Börsen haben mit großen Verlusten reagiert. Ganz nebenbei kommt es noch zu einer verschärfen Tonlage zwischen den USA und der Volksrepublik China. Kursstürze von 10, 20 oder 30 % innerhalb weniger Tage bei Einzeltiteln und ganzen Indizes waren keine Seltenheit. Nur um mal drei Beispiele zu nennen:
Wenn ich mir die Entwicklung meines Depots anschaue merke ich weder etwas von der Pandemie noch vom Krieg in Europa. Der Dow Jones Index steht aktuell nur noch 2.000 Punkte und somit knapp !!!6 %!!! unter seinem bisherigen Höchststand. Es hat sich einmal wieder gezeigt, dass politische Börsen, "kurze Beine" haben. Für Menschen mit einer optimistischen Grundhaltung und einem langfristigen Anlagehorizont gab es in den letzten Wochen zahlreiche sehr gute günstige Einstiegsgelegenheiten. Leider fällt mir aktuell kein Szenario ein, bei dem es zu einer schnellen und vor allem friedlichen EInigung kommt. Die Angst vor einer Ausweitung der kriegerischen Handlungen schwimmt dabei natürlich immer noch mit. Ich bin kein Politiker, kein Geostratege und auch kein Russlandkenner. Daher kann ich nur hoffen, das es eine gute Option für alle Seiten gibt, die mir noch nicht eingefallen ist bzw. die ich nicht sehen kann. Es wäre für alle Menschen mehr als wünschenswert. Daher bleiben meine Gedanken, wie an jedem einzelnen Tag bei den Menschen in der Ukraine, aber auch in Syrien, in Nordkorea, in Somalia und an leider noch viel zu vielen anderen Orten dieser Welt. Ich hoffe wir werden zukünftig alle klüger und in Frieden miteinander leben. Es bleibt leider spannend. Versprochen! Wenn ich mir die einzelnen Branchen anschaue, in denen man bzw. für die man arbeiten, konsumieren oder investieren kann ist die Gesundheitswirtschaft für mich die Attraktivste. Hier kann man Purpose, Nachhaltigkeit und Ökonomie in einem sozialen Abgleich kombinieren und Zukunftstechnologien zum Wohle aller einsetzen. Sicherlich gibt es in diesem Bereich auch Herausforderungen und vielschichtige ethische Fragestellungen. Diesem sollen aber in diesem Beitrag bewusst ausgespart werden.
Die Gesundheitswirtschaft ist dabei mehrschichtig. Neben Pharmafirmen, Krankenhauskonzernen und Medizintechnikern kommen auch noch Laborausrüster, Zulieferer und Biotechnologieunternehmen als Investitionsobjekte in Frage. Im vorliegenden Beitrag möchte ich einmal der fiktiven Frage nachgehen, wie ich einen eigenen Gesundheitsfonds konzipieren würde und welche Unternehmen in diesem vertreten sind. Zuerst einmal die Grundlagen des Fonds: a) Unternehmen müssen mindestens drei Jahre an der Börse notiert sein b) Sie müssen mindestens eine Marktkapitalisierung von 100 Millionen US-$ aufweisen c) Sie müssen mehrheitlich der Gesundheitswirtschaft zugewiesen werden d) Der Fonds soll maximal 30 Einzeltitel besitzen e) Nur ein Viertel darf aus Emerging Markets kommen d) Kein Titel darf mehr als 10 % des Gesamtvolumens des Fonds ausmachen e) der Fonds muss nicht immer zu 100 % investiert sein Stand heute (März 2022) würde ich folgende Titel in meinen Gesundheitsfonds aufnehmen:
Natürlich ist das aktuell nur ein Gedankenspiel und ich selber bin an den Nummern 1 sowie 4-6 aktuell beteiligt. Die Gesundheitswirtschaft wird für mich jedoch immer meine berufliche Heimat bleiben und ist für mich eine der wichtigsten Branchen des 21. Jahrhunderts. Unter den fünfzehn größten Assets (nach Marktkapitalisierung) befinden sich zwei Rohstoffe (Gold und Silber), elf Aktien und zwei Krypto-Währungen. Währungen wie Dollar oder Euro wurden hierbei nicht berücksichtigt. Auch wenn ich immer noch große Bedenken bei Kryptowährungen habe, muss ich natürlich offenkundig eingestehen das Bitcoin und Co. immer weiter wachsen und große Gewinne einfahren.
Positiv ist natürlich zu bewerten, das viel Menschen an diesen neuen Finanzvehikeln partizipieren können (es haben weltweit viel mehr Menschen ein Smartphone als ein Bankkonto). Auch können größere Beträge sicher mitgenommen werden. Das System ist dezentral und kann somit nicht mehr von einer oder mehreren Akteuren "manipuliert" also die Geldmenge unverhältnismäßig viel erhöht werden. Bargeld (insbesondere Münzen) können auch leicht Bakterien und somit Krankheiten übertragen. Auf der anderen Seite verbrauchen "Blockchain-Währungen" wie Bitcoin in der derzeitigen Ausgestaltung unverhältnismäßig viel Strom, was im Zeitalter des ökologischen wirtschaftens nicht hinnehmbar ist. Darüber hinaus können natürlich kriminelle Personen leichter Gelder transferieren. Außerdem verlieren zahlreiche Personen total den finanziellen Überblick wenn alle Transaktionen online abgewickelt werden. Der Hauptgrund für mich ist jedoch wer die absoluten "Gegner" von Kryptowährungen sind. Dollar, Yen, Euro, Rubel und Yuan haben alle eines gemeinsam. Eine Notenbank bestimmt die Geldmenge, den Zins und viele weitere Maßnahmen zentral. Diese Institute sind die mächtigsten Akteure dieses Planeten. Sie sind teilweise sogar mächtiger als Staaten. Nichtsdestotrotz möchte ich mich gerne mehr mit dem Themenfeld beschäftigen. Derzeit kommen für mich nur zwei Anlagealternativen in Frage (der Bitcoin ist derzeit für mich aus ökologischen Hintergründen kein Thema). Aktuell schaue ich mir Ethereum und Coinbase an. Im amerikanischen Goldrausch sind nicht alle Exploratoren reich geworden (um ehrlich zu sein nur die wenigsten von ihnen). Die Verkäufer von Spitzhacken und Schaufeln jedoch konnten ein Vermögen verdienen. Die US-Handelsplattform für Kryptowährungen könnte als digitaler Champion hier eine ähnliche Figur machen. Seit meinem gesetzten Watchlist-Datum (01.04.2020) hat der Unternehmen mehr als 20 % verloren, sodass man dieses mit einem Abschlag erwerben kann. Ich werde es weiterhin im Blickfeld haben und vielleicht im ersten halben Jahr von 2022 mir einen Sparplan einrichten. Es bleibt also spannend. Versprochen! Eigentlich hatte ich mir überlegt hier wieder einen Rückblick auf das Jahr 2021 und einen Ausblick auf das kommende Jahr zu geben. Eigentlich. Da mir das vergangene Jahr jedoch nur bedingt gefallen hat, möchte ich mich lieber der Zukunft widmen. Natürlich hatten wir die Abwahl des Irren aus Washington und eine aus meiner Sicht spannende neue Ampel-Koalition. Klimawandel, Digitalisierung und die immer stärker werdende COVID-19-Pandemie (inkl. Impfgegner, Aluhutträgern und weiteren Spektikern) sind aus meiner Sicht immer noch nicht gut gemanaged.
Was mir jedoch Spaß gemacht hat im vergangenen Jahr sind Bücher wie das von Barack Obama, Projekt Lightspeed oder auch Neustaat, um mich mit neuen Technologien, interessanten Personen und Trends auseinander zu setzen. Auch wenn diese nicht alle für das kommende Jahr schon aktuell sind bzw. einige von Ihnen erst viel viel später das Licht der Welt erblicken, möchte ich schon jetzt einmal näher darauf eingehen: 1) Fusionsenergie: Sichere Energie, ohne Strahlung sowie wetterunabhängig und das ganz ohne Wasserstoff herstellen zu müssen? Wer das als eine Utopie betrachtet schaut sich bitte einmal Marvelfusion und deren Marktbegleiter an. 2) Flugtaxis können sicherlich nicht alle Staus beseitigen, aber dienen als tolle Ergänzung im Mobilitätsmix der Zukunft. Ich bin immer noch nicht bei Lilium oder bei einem der Mitbewerber eingestiegen aber es reizt mich schon sehr. 3) mRNA-Impfstoff gegen verschiedene Krebsarten/-typen: Hier sehe ich Biontech, an dem ich mich beteiligt habe, in einer ausgezeichneten Position in ein Paar Jahren für Furore zu sorgen. 4) Mini-Satelliten: Unser modernes Leben beruht auf Elektrizität, Internet und Satelittentechnololgie. Aktuell ist es noch sehr teuer für junge bzw. kleinere Unternehmen eigene Satelliten ins Weltall zu schicken. EnduroSat und seine Mitbewerber können das zukünftig ändern und ganz neue Businesses ermöglichen. 5) Hyperloop: Es wäre ein Traum wenn man die Hauptstädte Europas mit einem System von Hyperloops erreichen könnte. Zudem könnte man in Deutschland die Strecke Hamburg-Berlin-München-Frankfurt-Köln-Hamburg andenken. Die Technologie ermöglicht Geschwindigkeiten von über 1.000 Km/h ist sehr sicher und günstiger als z.B. Überlandhochgeschwindigkeitszüge. Ich würde jedenfalls gerne so reisen. 6) Kohlenstoffdioxid-Speicher: Um den Klimawandel zumindest einigermaßen begegnen zu können, müssen wir drei Dinge tun. Erstens Kohlenstoff in der Herstellung und beim Stromverbrauch deutlich reduzieren, zweitens Bäume pflanzen und drittens mit modernen Technologien C02 "einfangen". Junge Unternehmen wie bspw. Climeworks haben hier gute Ansätze und lassen mich zumindest teilweise hoffnungsvoll stimmen. 7) Metaverse: Meta (früher Facebook) versucht das Zentrum dieser neuen "Welt" zu werden. VR-Brillen werden, vermutlich auch durch Apple, zukünftig eine immer stärkere Verwendung finden und es lassen sich sehr spannende Ansätze hierfür zumindestens auf dem Papier finden. 8) Digitale Gesundheitsassistenten: Ich würde es begrüßen, wenn wir kontinuierlich gemonitort und untersucht werden und nicht erst dann, wenn schon eine starke Erkrankung eingetreten ist. Blutdruck, Körpergewicht, Puls, Herzschlag, verschiedene Werte die aus den Pupillen ausgelesen werden können usw. können zukünftig zahlreiche Herzinfarkte und andere tödliche Krankheiten verhindern. Auch sind Unterstützungsleistungen bei der Suchttherapie, beim Abnehmen und anderen psychologischen Erkrankungen denkbar. 9) Selbstfahrende Autos: Sind vermutlich eine Utopie, könnten jedoch viele Problematiken in den Innenstädten (Stau, Parkplatzsuche, Kosten für eigenen PKW, Alkohol am Steuer, überhöhte Geschwindigkeit, menschliches Versagen und viele weitere) beheben. Ich hoffe das zumindestens selbstfahrende Schiffe und LKW bis zum Ende des Jahrzehnts aktiv sind. 10) Außerdem sollte man natürlich vermehrt KI-Anwendungen, Quantencomputer, Blockchain-Anwendungen, die CRISP-Technologie und 3D-Drucker stets weiter im Blickfeld haben. Ich freue mich auf jeden Fall auf die Zukunft und hoffe das 2022 besser wird als das vergangene Jahr, welches stark durch Corona geprägt war. Deutschland ist mit dem Start der Winterzeit in der vierten Welle angekommen. Aktuell scheint es in den Nachrichten nur ein Thema zu geben. Corona, Corona, Corona. Alle Experten weltweit sind sich einstimmig einig das es nur einen Ausweg aus dieser Dauerschleife gibt. Impfen, impfen, impfen. Hierzulande haben wir eine ausreichende Anzahl an Ärzten, Impfstoffen und den damit verbundenen Materialien. Was jetzt noch fehlt sind weitere Millionen an Impfwilligen. Ziel muss es sein täglich mehr als 1 Mio. an Bundesbürgern zu Impfen und das für viele Wochen und Monate.
Hoffnungsträger zum Brechen der Pandemie bzw. der aktuellen Welle sind die Impfstoffe aus Mainz aus den Hallen und Laboren des deutschen Biotechnologie-Stars Biontech. Die Geschichte von Özlem Türeci und Ugur Sahin klingt dabei nahezu märchenhaft. Als Kinder von Gastarbeitern der ersten Generation waren sie oftmals "anders". Das einzige Kind mit nicht deutschen Wurzeln in der Schule, das erste türkische Kind was Abitur macht. Aber auch in der Wissenschaft mussten sie sich erst durchbeißen. Mit nahezu unmenschlichen Willen, Fleiß und Intellekt haben beide fest an ihren Überzeugungen festgehalten und eine Firma von Weltruf erschaffen. Nebenbei haben sie eine Lösung für eine der größten Geißeln der jüngeren Menschheitsgeschichte erschaffen. Eigentlich toll müsste man meinen (leider sehen das scheinbar hierzulande nicht alle). Vor Biontech waren beide jedoch ebenfalls schon erfolgreich. Im Jahre 2001 haben beide zusammen das Unternehmen Ganymed Pharmaceuticals gegründet und schlussendlich für mehrere hundert millionen Euro an die Firma Astellas Pharma verkauft. Grundlage des Unternehmens war die Produktion von monoklonalen Antikörpern gegen verschiedene Arten von Krebs. Die Suche um Krebs zu besiegen, heilen oder abzuschwächen hat die beiden "Supergründer" dazu angeleitet Biontech zu gründen. Durch eine unfassbare Hingabe zur Wissenschaft und der aufgestellten Version Mittel für noch unheilbare Krankheiten zu finden in Kombination mit einem visionären Verstand und der Unterstützung von finanziell Potenten Geldgebern wurde ein neuer "Weltkonzern" geschaffen, der vielleicht auch bald im DAX zu finden ist. Persönlich bin ich seit einigen Wochen an dem Unternehmen aus Mainz beteiligt. Auch wenn ich viele hundert Prozent Anstieg "verpasst" habe, glaube ich weiterhin an die Vision und die Technologie des Unternehmens und sehe die derzeitigen starken Schwankungen sehr gelassen. Aus meiner Sicht sieht die Zukunft aufgrund von drei Aspekten mehr als rosig aus: 1) Der Impfstoff ist derzeit Weltmarktführer und viele Regionen (u.a. Afrika) benötigen noch zahlreiche Dosen. Genauso wie auch der Rest der Welt noch viele Millionen Dosen für die Booster-Impfungen benötigen wird. 2) Eigentlich möchte die Firma ganz andere Krankheiten besiegen. Eine Impfung gegen zahlreiche Krebsarten scheint in wenigen Jahren möglich zu sein und könnte einen ebenso großen Durchbruch wie der Corona-Impfstoff bedeuten. 3) Die Plattform-Technologie die Biontech benutzt lässt noch zahlreiche weitere Anwendungsgebiete und Lizenz-Gewinne zu und kann ein weiterer Schlüssel für den wirtschaftlichen Erfolg der kommenden Dekade werden. Abschließend kann ich nur hoffen, das mehr und mehr Leute sich einen Ruck geben und zur Impfung gehen. Auch wenn es sicherlich noch zahlreiche Ängste gibt, die Technologie ist sicher, frei verfügbar, schnell zugänglich, besitzt wenig Nebenwirkungen und wir können endlich wieder uns in die "Normalität" begeben. Es bleibt also spannend. Versprochen! Deutschland ist ein Land der Regelungen, Normen, Gesetze, Vorschriften und Handlungsanweisungen. Wenn man ein Business gründen oder zum Teil einfach behördliche Dienstleistungen in Anspruch nimmt, merkt man wie rückständig und wenig digitalisiert wir hierzulande sind. Das bei der letzten Bundestagswahl in Berlin sogar aufgrund eines fast Totalversagens der dortigen Regierung bzw. der Wahlleitung auch Minderjährige gewählt haben kann man schon fast als satirischen Scherz auffassen (wenn das Thema nicht so ernst und wichtig wäre).
Das es auch anders geht zeigen zwei "Instrumente" bzw. Institutionen der Bundesregierung, die ich heute einmal ein bisschen genauer vorstellen möchte. Zum einen geht es um den High-Tech Gründerfonds (HTGF) und zum anderen um die Bundesagentur für Sprunginnovationen: 1) Der HTGF wurde im Jahre 2005 als Seed-Investor (frühphasen Investitionen) des deutschen Staates gegründet und unterstützt junge Unternehmen bei der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle und innovativer Technologien. Das Fondsvolumen ist mit knapp 900 Mio. bemessen, sodass der Fonds einen nachweislichen Impact auf die Szene hat. Der Fonds ist als Public Private Partnership aufgebaut, sodass neben dem Bundesministerium für Wirtschaft sowie der KfW-Bankengruppe auch zahlreiche private Investoren beteiligt sind. Mittlerweile hat der HTGF seinen dritten Fonds aufgelegt und konnte bislang in ca. 600 Start-ups investieren. 2) Die Agentur für Sprunginnovationen (SPRIND) klingt auf den ersten Blick als völlig absurdes Konstrukt. Eine staatliche geförderte Organisation, die disruptive Ideen analysieren, finanziell fördern und unterstützen soll. Vorbild ist jedoch die amerikanische Forschungsbehörde DARPA, der wir so tolle Sachen wie GPS, Laser und das Internet verdanken (bzw. deren Fördertöpfen). SPRIND soll mit einem Budget von jährlich ca. 100 Mio. Euro im Auftrag des Bundesministeriums der Forschung und des Bundesministeriums der Wirtschaft "das nächste Amazon, Microsoft oder Tesla" finden. Bisherige Vorzeigeprojekte sind u.a. neuartige Binnen-Windanlagen, moderne Supercomputer oder die Filterung von Mikroplastik aus Gewässern. Weiterführende Infos bekommt man im dazugehörigen Podcast oder im lesenswerten Buch Sprunginnovationen von Laguna de la Vera und Ramge. Es gibt also spannende und innovative Ansätze für die wirtschaftliche Zukunft unseres Landes. Leider sind diese aus meiner Sicht immer noch unterfinanziert, besitzen eine zu bürokratische Aufsicht und unterrepräsentiert bzw. zu wenige Initiativen. Wenn man sich die aktuellen Koalitionsgespräche in der "Ampel" anschaut, fällt direkt wieder auf das kein ausgewiesener Digitalpoitiker mit am Tisch sitzt. Frau Esken kann man ja nicht ernsthaft als eine solche betiteln. Der Wohlstand hierzulande muss jedoch erst einmal erarbeitet werden und da sehe ich einen immer weiteren Abfall gegenüber den Asiaten und Amerikanern. Ich hoffe inständig, dass die neue Regierung (vor allem Grün und Gelb) hier Akzente mit Weiblick und Vision setzt. Es bleibt also spannend! Versprochen. |
Dr. Kai UrnerAls begeisterter Value-Investor beschäftige ich mich seit vielen Jahren mit den Themen Finanzen, Börse und Vermögensanlage. Daher möchte ich euch gerne Anregungen geben und Informationen sowie Wissen vermitteln, um das Geld in die "besten" Hände zu legen. In die Eigenen! Archiv
Juli 2022
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