Börse für jedermann
Investieren statt sparen
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Börsenaltmeister Kostolany hätte sicherlich viel zu erzählen gehabt in diesen "historischen" Zeiten. 2001 war es der Einsturz des World Trade Centers. 2007 die Pleite einer der größten Investmentbanken aller Zeiten. 2020 hält ein neuer Virus die Welt in Atem. Fast täglich ändert sich die wirtschaftliche und gesellschaftliche Lage. Schulen bleiben geschlossen, Flüge gestrichen, Fußballspiele abgesagt und Menschen werden in Quarantäne geschickt.
Der langjährige Capital-Kolumnist hat einmal gesagt "Spekulieren kann jeder. Es zur richtigen Zeit zu tun - das ist die Kunst". Nur wann ist denn bitteschön der richtige Zeitpunkt? Einige Werte haben 20-30 % an Marktkapitalisierung verloren. Was ist wenn ich jetzt kaufe und die Werte dann nochmal so viel verlieren? Was ist wenn der Markt plötzlich durchdreht und wie am 12.03.2020 einen "schwarzen Wochentag" erlebt? Dann verliere ich doch mein Geld und bin ab dem ersten Tag gleich stark im Minus. Wie entscheide ich wann und mit viel ich bei welchem Wert einsteige? Zuerst einmal ist wichtig sich vor Augen zu führen das Krisen, egal in welcher Form (Weltkrieg, Ölpreisschock, Lehman-Pleite, usw.), einfach dazu gehören. Es ist die Zeit wenn die Aktien zu Dumpingpreisen verkauft werden und die zittrigen Anleger. Dann kommt die Zeit der hartgesottenen Börsenveteranen und Anlegern. Baron Rothschild, einer der sicherlich bekanntesten Banker aller Zeit, hat einmal gesagt, das man kaufen sollte, wenn "Blut in den Straßen fließt". Das heißt man muss dann mutig sein, wenn andere zaudern und sich vom Parkett verabschieden. Hier muss man sich sich deutlich vor Augen führen welche Alternativen man hat: 1) Immobilien (kann man machen aber die Preise sind so teuer in vielen guten Lagen, das es sicherlich keine guten Investments sind), 2) Anleihen (kann man machen aber die Renditen sind mau und die Ausfallquoten sind auch nicht ohne), 3) Gold (ja sollte man zu einem Teil im Depot halten aber es dient ja eher als Krisenabsicherungs- und Werterhaltungselement und nicht als starke Geldanlage), 4) Währungen (nein sollte man als Privatanleger nicht haben, da man zum Spielball der großen Investoren wird und keine guten Renditen erwirtschaftet), 5) Tagesgeld/Festgeld (die Zeiten der hohen Zinsen sind vorbei, zum Teil sieht man ja schon Negativzinsen). Aus meiner Sicht bilden Aktien immer noch das beste Chance-Risiko-Verhältnis und werden bzw. bleiben aufgrund der niedrigen Zinsen weiterhin alternativlos. Sparpläne sollte man unbedingt weiterlaufen lassen. Große Vermögen würde ich derzeit nicht anlegen. Den Tiefstand haben wir sicherlich noch nicht gesehen. Das Corona-Virus wird in den nächsten Tagen und Wochen in den USA sich noch stärker ausbreiten und dort vielerorts zu Schließungen führen. Ein Sinken des Dow ist damit eigentlich schon sicher. Anleger sollten erst nach Ostern wieder vorsichtig auf die Kurse schauen und derzeit lieber ein gutes Buch lesen. Wir haben schon viele Krisen überstanden und auch diese Krise wird nicht die letzte sein und in einiger Zeit vergessen werden. Hoffentlich haben wir in ca. 12 Monaten in Heilmittel, dann wird dieser Virus ein wichtiger Hinweis sein wie zerbrechlich die internationale Wirtschaft doch ist. Dann werden die Aktienkurse wieder steigen, wie nach jeder Krise. Versprochen!
1 Comment
Der Dax hat in den letzten Tagen eine regelrechte Abreibung von den "Bären" an der Börse bekommen. Derartig schnell sinkende Kurse gab es zuletzt im Jahr 2001. Panik scheint auf den Weltfinanzmärkten auszubrechen. US-Banken haben zum Teil in einer Woche ein Viertel ihres Börsenwertes eingebüsst. In deutschen Supermärkten ist schon seit Wochen Desinfektionsmittel nahezu ausverkauft. Das chronisch kranke Personen (zum Teil) und Krankenhäuser darauf zwingend angewiesen sind und derzeit nur schwerlich Nachschub bekommen stört die oftmals junge und gesunde Käufergruppe nicht.
Hersteller von Nudeln, Fertiggerichte, Mehl, Atemmasken und anderen Produkten haben derzeit Hochkonjunktur. Zahlreiche Messen, Veranstaltungen, Konzerne und Sportereignisse werden abgesagt. Fußballspiele finden zum Teil ohne Publikum statt. Aus meiner Sicht steht die Durchführung der Fußball-Europameisterschaft sowie von Olympia noch in den Sternen. Die politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen sind da überhaupt nicht ein- bzw. abzuschätzen. Ein kompletter Shutdown, also eine Ausgangssperre der Bevölkerung ist auch für Deutschland nicht auszuschließen. In China hingegen, immerhin das Land mit der höchsten Ausbreitung von Corona, laufen viele Produktionslinien wieder zu 100 %. Natürlich gibt es immer noch Werksschließungen und Beeinträchtigungen. Die Welt - und insbesondere die deutsche Bevölkerung - haben diesen "Gang" aber noch vor sich. Ein genaues Datum kann man zwar nicht sagen, es wird aber deutlich nach Ostern liegen. Insbesondere für die USA - mit einem fragwürdigen Präsidenten und schlechtem Gesundheitssystem (zumindest wenn man es gesamtgesellschaftlich sieht) - sehe ich harte Zeiten aufkommen. Das "normale" Leben wie Sportveranstaltungen, kulturelle Zusammenkünfte oder auch die Fahrt in öffentlichen Verkehrsmitteln wird für die nächsten Wochen und Monate eingeschränkt und kommt hoffentlich nicht in Gänze zum Erliegen. Das Brachliegen der amerikanischen Wirtschaft wird zu weiteren Kurzstürzen an der Wallstreet führen. Was ist aber zu machen, wenn die Weltbörsen einbrechen, Gewinne wegbrechen und das gesparte Vermögen vor einem sich auflöst? Erste einmal bitte innere Ruhe bewahren! Panik hat noch nie jemandem geholfen! Auch wenn derzeit sicherlich schwierige und undurchschaubare Zeite anbrechen, heißt das nicht, dass die Welt plötzlich stehen bleibt. Europa hat auch den zweiten Weltkrieg überstanden. Hier sind nicht nur die Überlebenden, sondern auch Unternehmen wie Daimler und Siemens zu nennen, die es auch heute noch gibt. Sparpläne sollten unbedingt weitergeführt werden. Wer jetzt verkauft, der realisiert große Verluste und steigt vermutlich zu spät wieder ein. Große Summe würde ich jetzt aber auch noch nicht direkt investieren. Der Abschwung hat gerade erst begonnen. 20-40 % vom Höchststand kann es immer bergab geht. Das ist nun mal das "Leben" an der Börse. Nichtsdestotrotz kann man aber auch ausschau nach Schnäppchen halten. Unternehmen die gut für die Zukunft aufgestellt sind, weltweit operieren und über eine sehr gute Dividendenpolitik verfügen. Die besten Gewinne werden in Einkauf gemacht. Man sollte kaufen wenn die "Kanonen schießen und Blut fließt". Halten Sie also die Augen nach guten Zukäufen aus. Zukünftig werden Sie viel Freude an diesen Schnäppchen haben. Versprochen! Schon Francis Bacon soll gesagt haben, das "Wissen Macht ist". In Zeiten von Fake News und blinder Propaganda bekommt diese Aussage eine völlig neue Bedeutung. Nie war es leichter an Informationen, Hintergrundgeschichten und Biografien zu kommen. Hier ist es aber wichtig nicht Informationen zu bekommen, sondern die richtigen Informationen zu bekommen, von seriösen Seiten oder aus Interviews von seriösen Personen. Wer das Dickicht der Informationsflut durchschaut kann an der Börse schnell hohe Kurserfolge verzeichnen.
Ich persönlich beziehe meine Informationen aus verschiedenen Quellen. Einerseits aus guten Büchern. Hier kann ich "Investieren statt Sparen" von Max Otte, "Eine kurze Geschichte der Menschheit" von Harari oder "Die Macht der Geographie" von Tim Marshall empfehlen. Auch wenn alle drei Sachbücher unterschiedliche Themenfelder beackern, sieht man die Welt in einem völlig neuem Licht und kann so bessere Investmententscheidungen treffen. Neben zahlreichen (spannenden) Sachbüchern die ich gerne lese, beziehe ich zahlreiche (Ad-hoc-)Informationen vor allem aus dem Internet. Neben der englischsprachigen Webseite von Bloomberg bevorzuge ich finanzen100 sowie Onvista. Auch nutze ich die Seite der Consors Bank, welche ich als Broker und Depotbank benutze, für Recherchen und andere Sachinformationen. Wer sich gerne in die Thematik bzw. die aktuelle Markt- oder Börsenlage einarbeiten möchte, dem kann ich auch die Videos auf money.de ans Herz legen. Hier kommen einige der "besten" Fondsmanager und Aktienstrategen Deutschlands zu Wort und sprechen über aktuelle Themen, Hiobsbotschaften und Marktchancen. Hinzu kommen natürlich noch Dutzende Scharlatane und angebliche Geldexperten auf YouTube und anderen Kanälen. Die kann man aber auch getrost ignorieren, da oftmals weniger Informationen besser sind. In Krisenzeiten ist es sowieso oftmals besser 1-2 Wochen gar nicht nachzuschauen wie DAX und Co stehen. Warren Buffett ist auch deswegen so erfolgreich weil er abseits der Wall Street agiert und nicht jeden Verkaufstrend mitmacht. Er hat sich eine Strategie aufgebaut und verfolgt diese eisern. Das ist der Schlüssel zum Erfolg. Die aufgeführten Medien helfen mir meinen auszuweiten und können auch anderen helfen. Versprochen" Jeder kennt das Logo, viele Menschen kaufen die Produkte und für die meisten von ihnen es mehr als nur eine Markt. Apple ist Kult, zum Teil kommt es nah an eine Religion. Bei Produktneuheiten und Marktstarts campieren die "Jünger" zum Teil Tage vor den Verkaufsshops. Jeder Apple-Store ist dabei ein "Tempel" für die moderne Konsumgesellschaft. Wenn man an einem Mac arbeitet oder ein iPhone bedient sagt das etwas über einen aus. Das iPhone ist zum Statussymbol einer ganzen Generation geworden. Schaut man sich einmal die Preise für eines der Mobiltelefone der aktuellen Generation an, dann hat man da in der Vergangenheit vielleicht sein erstes eigenes Auto für bekommen.
Das Unternehmen aus Cupertino ist zur bekanntesten und wertvollsten Marke der Welt aufgestiegen. Zu Beginn des Jahres 2020 hat der Konzern bekannte gegeben, das mehr als 1,5 Milliarden aktive Geräte weltweit im Einsatz sind. In erster Linie verbindet man mit Apple Smartphones und die damit verbundenen gigantischen Umsätze. Auch wenn das Geschäft mit dem iPhone in der letzten Zeit rückläufig war, gehen immer noch ca. 80 % aller Gewinne von Smartphones in die Taschen der Amerikaner. Der Bargeldbestand des US-Konzerns ist derart angeschwollen, das sogar mittlerweile eine Dividende gezahlt wird. In den "Schatullen" von CEO Tim Cock liegt so viel Geld, dass sich Apple mühelos einen DAX-Konzern kaufen könnte ohne Investitionen oder andere Vorhaben kürzen zu müssen. Das Unternehmen verfügt über mehr Mittel auf der Bank als die US-Regierung. Apple ist aber mehr als nur Hardware. Apple ist ein Ökosystem. Alle Geräte sind nahezu perfekt aufeinander abgestimmt, sodass der Verkauf eines iPhones auch die anderen Bereiche stärkt. Services (App-Verkäufe, Dienstleistungen, usw.) sind schon für 14 % des Konzernumsatz verantwortlich. Tendenz steigend. Apple macht also mit diesen Diensten genauso viel Umsatz wie mit Macs und iPads zusammen. Die Gewinnspanne ist aber bei den Dienstleistungen um ein Vielfaches höher. Auch die iWatch wird mehr und mehr zum Star unter den Apple-Produkten. Im Jahr 2019 hat der US-Konzern mehr Umsatz mit der Watch gemacht als alle schweizer Uhrenhersteller zusammen. Für viele Fachleute, und auch für mich, ist die Watch das Eintrittstor in die Welt der Gesundheitsdienstleistungen. Apple hat mit Health mittlerweile die größte medizinische Datenbank der Welt. Hier sind sicherlich noch zahlreiche Service denkbar. Apple TV, der Gesundheitsbereich sowie ein iCar lassen die Zukunftsaussichten für den Konzern rosig aussehen. Auch wenn man nach iPod, iPhone, iPad, iWatch schon lange keine Innovation heraus gebracht hat, versteht die Führungsmannschaft des Konzern es ein Ökosystem aufzubauen, was über einen der besten "Burggräbern" aller Zeiten verfügt. Warren Buffett ist einer der größten Aktionäre des Unternehmens und auch in meinem Portfolio ist es die größte Einzelposition. Auch wenn ich selbst ein Apple-Käufer bin, werde ich diesem Unternehmen auch die nächsten Jahre (vielleicht sogar Jahrzehnte) die Treue halten. Anders wie Sony und Nokia hat man es geschafft ein in sich geschlossenes Ökosystem mit einer herausragenden Fanbase zu erschaffen. Aus meiner Sicht wird dieses Unternehmen auch in den Zwanziger Jahren dieses Jahrtausends ein vollere Erfolg sein und das in allen Belangen. |
Dr. Kai UrnerAls begeisterter Value-Investor beschäftige ich mich seit vielen Jahren mit den Themen Finanzen, Börse und Vermögensanlage. Daher möchte ich euch gerne Anregungen geben und Informationen sowie Wissen vermitteln, um das Geld in die "besten" Hände zu legen. In die Eigenen! Archiv
Juli 2022
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