Börse für jedermann
Investieren statt sparen
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Am Wochenende kam die Diskussion auf, ob man gerne in Deutschland lebt. Hierzulande kann man oftmals zahlreiche Gründe vernehmen, warum man sich unwohl in diesem Lande führen sollte. Unsichere Renten, faule Politiker, hohe Steuern, verstopfte Autobahnen, schlechtes Wetter und viele mehr. Ich halte dann immer dagegen, dass ich gerne in diesem Land wohne. Deutschland bietet sicherlich einige der besten Eigenschaften, die ein Staat auf diesem Planeten anbieten kann.
Zuerst einmal wir sind ein Rechtsstaat. Hört sich banal an, wer jedoch einmal unsere Gesetze und Gerichte mit denen aus Kuba, China, dem Kongo und selbst den USA vergleicht kann sich glücklich schätzen hierzulande zu wohnen. Rechtssicherheit schafft Planungssicherheit, was viele Unternehmen zu Investitionen und Neugründungen antreibt. Sicherlich einer der Standortvorteile der Bundesrepublik Deutschland. Deutschland besitzt ein funktionierendes soziales Netz. Kranken-, Pflege-, Arbeitslosen- und Rentenversicherung bedürfen sicherlich der einen oder anderen Reform, zwingend der Umstellung auf digitale Kommunikation und Dienstleistungen, die Absicherung gehört sicherlich jedoch zu einem der besten Systeme, die je aufgebaut worden sind. Es gibt einen sehr gut ausgebauten „Auffangboden“, sodass man ohne Zukunftsängste ein Unternehmen gründen oder sich weiterbilden kann. Hierzulande herrschen kaum Naturkatastrophen. Erdbeben. Tsunamis und Wirbelstürme sind zum Glück Randerscheinungen in Europa. Flutkatastrophen der anderen Widrigkeiten können durch zahlreiche, gut organisierte Institutionen aufgefangen und strukturiert abgebaut werden. Ein mildes Klima, mit vier Jahreszeiten, runden den Standortvorteil „Natur“ für Deutschland ab. In Deutschland lebt man sicher. Das bedeutet, dass man seine freie Meinung äußern kann, sich frei im Netz bewegt, ins Ausland reist, von der Polizei geschützt und notfalls durch die Bundeswehr abgesichert wird. Wir leben in einem Europa wirtschaftliche Prosperität. Sicherheit gehört dabei sicherlich zu den wichtigsten Standortvorteilen. Ja ich bin stolz Deutscher zu sein und das nicht nur, weil wir zuletzt Weltmeister in Brasilien geworden sind. Wir waren auch lange Exportweltmeister! „Made in Germany“ gilt überall als Qualitätsindikator. Unser Mittelstand und viele Großkonzerne gehören zur absoluten Weltspitze. Ich kann jedem nur raten an diesen unglaublich tollen Grundvoraussetzungen zu partizipieren. Legt euer Geld auch in deutschen Topkonzernen an. Dies können beispielsweise:
sein. Doch bei aller Liebe zu Deutschland. Immer dran denken, nicht das gesamte Geld hierzulande investieren. Home Bias gehört zu den schlimmsten Anlegerfehlern der Deutschen. Bestmöglich hat man ein paar Werte aus Europa (inkl. Deutschland), den USA und dann noch aus Asien (inkl. Japan). So kann man weltweite Konjunkturschwankungen abfedern und an aufstrebenden Nationen partizipieren. Selbstverständlich sollten alle Unternehmen solide finanziert sein, eine gute Marktposition besitzen und langfristig hohe Dividenden ausschütten. Dann werdet Ihr viel Spaß am Investieren bekommen. Versprochen!
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Die modernen Industriestaaten schwanken zwischen sozialer Marktwirtschaft und Turbokapitalismus. Gier und Gewinnstreben sowie die persönliche Maximierung von Ruhm, Reichtum und sozialem Wohlstand sind oftmals allgegenwärtig. Es muss immer ein neuer PS-Schlitten, eine Yacht oder eine neue Rolex sein. Viele wichtige Aspekte geraten da ins Hintertreffen!
Gesundheit, Liebe und Glück sollten stets wichtiger sein als Geld, Macht und sozialer Aufstieg. Ich selber kann mich da auch nicht immer von absprechen. Aus diesem Grund sollte man viel in der Welt reisen. Vor allem in Länder mit einem geringeren „Lebensstandard“ wie Deutschland. Hier gibt es viel mehr Lebensfreude und Burn-Out scheint auch ein Fremdwort zu sein. Mein Besuch in Kuba hat mich in mehrfacher Hinsicht geprägt. Nicht nur, dass das Land wunderschön ist, die Menschen überall auf den Straßen tanzen, sie sind dazu auch noch sehr herzlich und super gastfreundschaftlich. Ich habe dort unvergessliche Gespräche und Bekanntschaften erleben bzw. machen dürfen. Die sicherlich herzlichste war mit Hector Leyva aus Havanna, welchen wir in Cienfuegos kennen lernen durften. Hector hat in den 60er-Jahren in der DDR in der Nähe von Riesa gelebt, studiert und später gearbeitet. Er bezeichnet Deutschland als seine zweite Heimat. Er hat uns in das Haus seines Sohnes eingeladen, viel über die aktuelle Lage in Kuba sowie der Beziehung zu den USA gesprochen und hat sich einfach viel ein Kind gefreut mit uns deutsch sprechen zu können. Am Ende des wunderbaren Abends wurden wir zu einem richtig kubanischen Abendessen eingeladen und haben eine kubanische Flagge geschenkt bekommen. Sein größter Wunsch ist es noch einmal nach Deutschland zu reisen. Da jedoch nicht ausreisen kann versuchen mein Reisebegleiter und ich ihm zumindest seinen zweit größten Wunsch zu erfüllen. Er ist auf der Suche nach einem alten Arbeitskollegen, mit dem er gerne noch einmal sprechen möchte. In den letzten drei Wochen habe ich zahlreiche Telefonate geführt. Eine Internetrecherche, verbunden mit einem Anruf und einer weiteren Mail hat dann die erwünschte und hoffentlich richtige Adresse gebracht. Keine Ahnung wie es weitergeht. Der mittlerweile 81-Jährige Deutsche ist jedoch noch am Leben, sodass wir guter Hoffnung sind. Ein Brief wird ihn hoffentlich bald erreichen und dann können die beiden schlussendlich nach über 30 Jahren mal wieder in Kontakt treten. Langer Rede, viel Sinn. Ich habe für diese Angelegenheit viel Leidenschaft, Energie, Geld und Zeit aufgewendet. Einen materiellen Nutzen kann ich daraus jedoch nicht ziehen. Das brauche ich auch nicht. Der Gedanke daran, dass die beiden erneut miteinander telefonieren können ist Belohnung genug. Ich hoffe mit dieser Geschichte ein Paar Leute inspirieren zu können, sodass mehr Leute einfach einmal etwas Altruistisches tun, diese Belohnung ist auf jeden Fall nachhaltiger als Geld. Versprochen! Als Einhorn bezeichnet man ein Start-up, welches über eine Marktkapitalisierung von über einer Mrd. US-$ verfügt. In Europa und insbesondere in Deutschland gibt es hiervon nur einige wenige Unternehmen. Die ganz großen "Fische" kommen, oh Wunder, aus den USA und China. Aber auch Israel besitzt eine beträchtliche Start-up-Landschaft.
Natürlich besitzen die USA in San Francisco mit einer Mischung aus einer Unmenge an Risikokapital sowie der Universität Stanford, welches die klügsten jungen Menschen aus allen Teilen der Erde anzieht, einen erheblichen Standortvorteil. Hier herrscht ein beispielloses Zusammenspiel aus Neugründungen, Mentoring und der Suche nach dem „new big thing“. China hingegen besitzt angetrieben vom größten Markt der Weltgeschichte und einem nicht enden wollenden Kapitalstrom ebenfalls gute Voraussetzungen, um die gutausgebildete und hungrige Meute aus Studenten ebenfalls gute Voraussetzungen für junge Gründer. Die Bundesrepublik Deutschland wirkt auf den ersten Blick vom Wohlstand genährt und satt. Neugründungen erreichen niemals die Größe von Uber oder Didi. Ein vertracktes Steuersystem, eine überbohrende Bürokratie, zahlreiche gesetzliche Vorschriften und eine zurückhaltende Risikokapitalgeberschaft erzeugen keine Aufbruchsstimmung wie eben in Indien, Israel oder China. Viele unserer besten Gründer gehen in die USA, wo die Voraussetzungen schlichtweg besser sind. Doch es gibt zunehmend Hoffnung. Berlin mausert sich immer mehr, ein Verdienst der Samwer-Brüder und ihrer Rocket-Internet (wkn: A12UKK), zu einer der vielleicht sogar zu der Start-up-Hauptstadt in Europa. Zahlreiche Städte wie, Köln, München oder Düsseldorf versuchen immer mehr Start-ups zu fördern und ihre Ansiedlung zu verstärken. Hier müssen wir ansetzen. Deutschland braucht einen flächendeckenden Ausbau mit Breitbandverbindungen und nicht erst 2030, sondern ASAP! Deutschland braucht schnellstmöglich ein praktikables E-Health-Gesetz, um endlich das Gesundheitswesen ins 21. Jahrhundert zu führen. Deutschland braucht einen Fonds zur Förderung von Gründungen. Hier werden zahlreiche Gehversuche zu Stürzen führen und Start-ups werden scheitern! Das liegt jedoch in der Natur der Sache. Förderungen ausschließlich für funktionierende Start-ups sind nicht zielfördernd. Neugründung bedeutet automatisch Risiko. Neugründung bedeutet jedoch auch Disruption, Innovation, Digitalisierung und neues Wirtschaftswachstum. Wir brauchen einfach wieder mehr von der hungrigen Kultur des Aufbaus aus der Zeit des deutschen Wirtschaftswunders. Wir brauchen ein „deutsches Uber“ oder zumindest 5 mittelgroße. Hierzu brauchen wir Kapital und die weltbesten Voraussetzungen. Wir gehören zu den reichsten Ländern dieser Erde, bezahlen können wir die Voraussetzungen allemal. Stillstand können wir uns jedoch aufgrund zahlreicher Faktoren (u.a. demografischer Wandel, technologischer Fortschritt, wachsende Weltbevölkerung, etc.) schlichtweg nicht leisten. Seit dem Besuch einer Start-up-Konferenz in Stockholm schwelt in mir der Wunsch selber ein Unternehmen aufzubauen. Stets schrecken mich Finanzierung und überbohrende Voraussetzungen sowie Regelungen ab. Mal schauen, ob aus dem Wunsch irgendwann ein Unternehmen wird. Vor nicht allzu langer Zeit durfte ich eines der letzten sozialistischen Experimente der Weltgeschichte live miterleben. Sozialismus ist vom Gedanken her gedacht eine feine Sache. Die blanke Theorie wird jedoch schnell von der Wirklichkeit eingeholt, sodass ich froh bin nicht in einer sozialistischen Gesellschaft leben zu müssen.
Frei nach Churchill ist Demokratie sicherlich nicht die "beste" Staatsform, aber auch ich kenne keine bessere. Einen „wohlwollenden Diktator“ gibt es leider nicht und wird es vermutlich auch nie wirklich geben in der modernen Welt. Demokratie und der damit verbundene Kapitalismus bringen jedoch zahlreiche Vorteile mit sich:
Kommunismus in China und Sozialismus in Kuba haben nicht mehr mit den zugrunde liegenden Theorien gemeinsam. In beiden Ländern herrscht der globale Kapitalismus. Jeder in Kuba versucht sich irgendwie (Tourismus, Logistik, Fischerei, Viehzucht, usw.) Geld dazu zu verdienen, da niemand von dem durchschnittlichen Lohn, der dort gezahlt wird, leben kann. Wenn man sich Kuba einmal aus der Nähe anschaut, dann sieht man leere Regale, überalterte Autos, keine funktionierende Versorgung mit modernen Kommunikationsmitteln, usw. Aus diesem Gründen können wir froh sein in einem der modernsten und reichsten Ländern dieser Welt zu wohnen. Grundsätzlich bin ich als ein Fan des Kapitalismus, denn dieser hat uns diesen Wohlstand ermöglicht. Unser Kapitalismus ist jedoch die soziale Marktwirtschaft nach Ludwig Erhard, nicht der Turbokapitalismus der Heuschrecken, Hedgefondsmanager und Investmentbanken. Ich selber bin ein großer Verfechter von Aktien und weltweiter Vermögensanlage. Die Casino-Mentalität vieler professioneller Anleger teile ich jedoch nicht! Private Anleger sollten daher in Unternehmen investieren, die über eine längere Historie von Dividendenzahlungen verfügen, nachhaltig wirtschaften, keine Güter herstellen, die anderen Menschen schaden und den Umweltschutz ernst nehmen. Die Grenzen dabei sind jedoch oftmals schwer zu erkennen, sodass jeder für sich selber entscheiden muss, welche Unternehmensphilosophie er mittragen kann und welcher Firma er lieber kein Kapital zur Verfügung stellt. Wichtig ist die persönliche Vermögensanlage ernst zu nehmen, mit unseren natürlichen Ressourcen sparsam umzugehen und wählen zu gehen! Auch wenn das bedeutet vielleicht einen Sonntag mal nicht faul daheim zu bleiben, das Recht auf freie Wahlen besitzen wir, als nutzt es bitte. Andere Länder beneiden uns darum. Versprochen! |
Dr. Kai UrnerAls begeisterter Value-Investor beschäftige ich mich seit vielen Jahren mit den Themen Finanzen, Börse und Vermögensanlage. Daher möchte ich euch gerne Anregungen geben und Informationen sowie Wissen vermitteln, um das Geld in die "besten" Hände zu legen. In die Eigenen! Archiv
Juli 2022
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