Börse für jedermann
Investieren statt sparen
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In der kürzeren Vergangenheit stand ich im Mittelpunkt einer fachlichen Diskussion. Den Standpunkt meines Gegenübers - "das ist Wissenschaft und somit die Wahrheit" - konnte ich nicht mit einem reinen Gewissen unbeantwortet im Raum stehen lassen. Auch der zweite Einwand - "Elektromobilität wird sich auf jeden Fall durchsetzen, ansonsten würde VW nicht so viele Milliarden in diese Technologie investieren, die haben sich natürlich bei der Bundesregierung abgesichert" - wurde von mir mit Gegenthesen versehen. Jetzt muss ich dazu sagen, dass sich mein Gegenüber mit einigen Bemerkungen und seinem Verhalten soweit ins Abseits geschossen hat, das ihn hinterher niemand mehr ernst nehmen konnte. Nichtsdestotrotz sollte man sich diese Thesen einmal genauer betrachten, da sicherlich einige Menschen so denken.
Selbstverständlich gestatte ich jedem seine eigene Meinung (zumindest solange sie kein rassistisches Gedankengut etc. beinhaltet). Fakten sollten jedoch stärker gewichtet sein als Meinungen oder Annahmen, sodass ich immer noch zutiefst davon überzeugt bin das alle oben genannten Aussagen schlichtweg falsch sind. Wissenschaft ist wichtig, Wissenschaft schafft Fortschritt und hat uns zu dem gemacht was wir heute sind. Leider sind nicht alle Wissenschaften stets zu 100 % korrekt wie z.B. Mathematik oder Physik (und selbst dort kann man hin und wieder Überraschungen erleben). Auch Wissenschaft kann sich irren: - Contagan als Medikament - Asbast als Bausubstanz - "Die Erde ist eine Kugel" als Weltanschauung - Aderlass als "Heilkurverfahren" - usw. sind die besten Beispiele dafür. Wissenschaft ist nur solange "die Wahrheit" bis sie Falsifiziert wird. Ich wäre daher durchaus vorsichtig zu glaube, dass wir schon alles über unsere Umwelt etc. wissen, das wir solche eine Aussage tätigen könnten. "Prognosen sind schwierig, besonders wenn Sie die Zukunft betreffen " soll Mark Twain einmal gesagt haben. Niemand weiß genau wie die Welt in 5, 10 oder gar 50 Jahren aussieht. Wir haben natürlich zahlreiche futuristische Vorstellungen. Fliegende Autos, Superschnellzüge, Beamer, Laserkanonen, Warpantriebe, usw. um nur einige zu nennen. Sollten jemand wissen wie die Zukunft wird kann er sich gerne melden, dann würde ich in genau diese Unternehmen investieren. Wir Menschen überschätzen stark was sich in einem Jahr verändert und unterschätzen massiv wie sich die Welt in 10 Jahren verändert. Auch in VW weiß sowas natürlich nicht, egal wie gut das Unternehmen vernetzt ist. Als Unternehmen kann man nur aufgrund der aktuellen Informations- und Stimmungslage reagieren und investieren. Jede Entscheidung ist dabei stets eine Wette, ob sich die Investitionen irgendwann einmal auszahlen. Es wird immer neue Technologien geben, die zu großen Verwerfungen führen. Beispielsweise gehörten früher Eisenbahnunternehmen zu den größten und mächtigsten in den USA. Heute besitzen sie keinerlei Bedeutung und wurden von großen Technologiekonzernen abgelöst. Ich kann jedem nur raten sich auf die kommenden Megatrends zu konzentrieren, denn diese Trends werden auf jeden Fall die kommenden Dekaden bestimmen (u.a.): - Digitalisierung (Künstliche Intelligenz) - Asiatisches Jahrhundert (mit China als Lokomotive) - Alternde Gesellschaft (demografischer Wandel) Welche Investments bzw. welche Aktien jetzt die "Richtigen" sind muss jeder für sich selbst entscheiden oder direkt auf einen ETF bzw. Fonds setzen. Ich kann jedem nur raten sich selbst Gedanken zu machen und sich mit diesem Thema bzw. Themen auseinanderzusetzen. Der langfristige Erfolg ist nicht garantiert, besitzt somit aber eine höhere Wahrscheinlichkeit. Versprochen!
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Für mich persönlich stellen Aktien die beste Anlageform der Welt dar, da sie (relativ) einfach zu verstehen sind und über ein verhältnismäßig ausgewogenes Chance-Risiko-Verhältnis verfügen. Aktie ist dabei für mich nicht gleich Aktie. Es gibt Länder, Branchen und auch Einzeltitel, die ich gänzlich meide.
Zuallererst muss man sich selber fragen, ob man als Kapitalist bzw. Anleger mit dem Investment in Firma X oder Firma Y "leben" kann. Ich für meinen Teil z.B. investiere nicht in Tabakkonzerne, da ich diese Industrie nicht mit meinem Kapital unterstützen möchte. Auch Waffen- und Rüstungsunternehmen, Betreiber von Casinos oder Strafvollzugsanstalten landen nicht in meinem Depot. Selbstverständlich gibt es auch in diesen Bereich sehr gute Unternehmen, für mich sind diese Branchen jedoch zu 100 % tabu. Auch bei Konzernen aus dem Bereich Alkoholiker bzw. Spirituosen mache ich derzeit noch einen Bogen, auch wenn es dort mit u.a. Heineken, Diageo, Pernod Richard oder Anheuser-Busch InBev zahlreiche aussichtsreiche Kandidaten gibt. Auch BAT ist solch ein Kandidat, der jedoch aufgrund der Ausschlusskriterien nicht berücksichtigt wird. Die Firma Nestlè habe ich derzeit aus meinem Depot genommen. Grds. bin ich großer Fan des Unternehmens, da es über Marken mit Weltruhm verfügt, eine tolle Dividendenstrategie aufweist und solide wirtschaftet. Aufgrund der in den vergangenen Jahren immer wieder aufkommenden und stark negativen Presse (häufig in Verbindung mit der Ausbeutung von Quellen in Entwicklungsländern) habe ich bei diesem Wert die Reißleine gezogen und mich im letzten Kalenderjahr von sämtlichen Aktien getrennt. Ich persönlich investiere auch nicht mehr in Energieversorger und Flugzeugunternehmen. Nach meinen "Abenteuern" mit Eon, RWE, Verbund und EADS (heute Airbus) lasse ich von diesen Branchen lieber die Finger. Auch Stahlunternehmen sowie Sportvereine (z.B. Dortmund oder Juventus Turin bzw. bestimmte Formel 1 Teams) werden von mir nicht berücksichtigt. Hier sind in meinen Augen die Risiken deutlich höher als die Gewinnchancen. Natürlich muss jeder für sich selber entscheiden, welche Unternehmen oder Branchen er gerne in sein Depot legt. Ich bin mit der Gesundheitswirtschaft, Nahrungs- und Genußmittel, Technologie und Banken sowie Versicherungen mehr als zufrieden und finde ausreichen interessante und chancenreiche Titel. Ein wesentlicher Baustein eine klaren Strategie ist es Eckpfeiler des "Investitions-Universums" zu legen. Hier habe ich mich explizit zu entschieden und versuche so fallende Kurse zu vermeiden. Langfristig verspreche ich mir von diesem "ethischen" Investieren nachhaltige Erfolge. Täglich um 20:00 Uhr kommt in Deutschland im ersten Programm eines der wichtigsten Tagesformate im deutschen Fernsehen. Als neutraler Betrachter besitzt man das Gefühl, als stünde die Welt ständig am Abgrund bzw. am Rande des totalen Chaos. Natürlich kann man bei vielen Themen - Präsident Trump im Allgemeinen, Handelskrieg mit China, Verschuldung in der Welt, Brexit, usw. - sicherlich einige Sorgenfalten bekommen. Objektiv betrachtet, auch aus einer historischen Sicht gesehen, leben wir derzeit in den friedlichsten und wohlhabendsten Zeiten der Menschheitsgeschichte (und das weltweit, wenn auch ungleich verteilt)!
Aus diesem Grund sollte man sich lieber an den Chancen, als immer nur an den Herausforderungen, orientieren. Eines der zukünftigen Megathemen wird und ist bereits der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (kurz KI oder im englischen AI) im Alltag. Dieses Thema wird sich über alle Branchen und Lebensbereiche erstrecken und uns in den kommenden Dekaden massiv begleiten und sicherlich unser Leben auch verändern. In der Vergangenheit war es schlichtweg nicht möglich (außerhalb von wissenschaftlichen Forschungseinrichtungen oder beim Militär bzw. den Geheimdiensten) an ausreichend Rechenpower zu gelangen, um bestimmte Funktionalitäten oder Programme ausführen zu können. Heutzutage sind alle Daten (und auch eine gigantische Rechenpower) in der Cloud. Jedes Fitbit, jedes iPhone, zum Teil Haushaltsgeräte und Autos sowie im Bereich von Social Media werden täglich Tonnen von Daten aufgenommen, gespeichert und zum Teil verarbeitet. Als Mensch kann man in vielen Gebieten diesem nur noch schwerlich folgen. Oftmals ist es auch nahezu unmöglich die Terabytes an Daten auszuwerten und ordentlich zu sortieren und separieren. Hier kommt künstliche Intelligenz ins Spiel. Egal ob wir nun mit Alexa sprechen, bessere Angebote bei Amazon angezeigt bekommen oder sich der Routenplaner unseres Smartphones ständig aktualisiert, schon heute wird vieles über KI abgebildet. Die Anwendungsgebiete sind dabei vielfältig: Logistik, Handel, Versorgung oder aber auch im Gesundheitswesen. Überall können durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz Daten besser, schneller und gezielter verarbeitet werden. Personalisierte Medizin, digitale Therapien, Diagnose von Krankheiten (z.B. Auswertung von Röntgenbildern in dem man Millionen andere Aufnahmen vergleicht), Verknüpfung von medizinischen Studien, neuartige Präventionsansätze, Erprobung von Medikamenten, ja sogar das drucken ganzer Organe erscheint möglich. Insbesondere in einer Branche wie dem deutschen Gesundheitswesen (welche sicherlich eine der Branchen mit dem größten Nachholbedarf ist) können so ganze Quantensprünge des Fortschritts erreicht werden. Jetzt kann man als Argument in den Raum werfen, dass die Digitalisierung, Automatisierung sowie der Einsatz von KI zukünftig Millionen von Busfahrer, LKW-Fahrern, Kassierer usw. arbeitslos macht. Grundsätzlich ist das natürlich möglich. Heutzutage arbeitet kaum noch jemand in der Landwirtschaft, Gerber und viele andere Berufe des Mittelalters gibt es heute nicht mehr. So wird es auch im aktuellen Jahrhundert vonstatten gehen. Es werden Jobs und ganze Berufsbilder wegfallen. Jedoch werden anstelle dieser andere Berufe treten, die dem menschlichen Wesen besser gelegen sind (z.B. kreative Berufe, Programmierung, Analyse, etc.). Den Wandel halten wir nicht auf, egal ob wir jetzt für oder gegen den Einsatz von KI sind. Kommen wird der Einsatz im Alltag eh, das kann man in Israel, Korea oder China schon bestaunen und wird sich in der kommenden Dekade noch massive ausweiten und verstärken. Wir besitzen in Deutschland zahlreiche Voraussetzungen (Unternehmen, Universitäten, Bildungsstand, etc.) um in einer der kommenden Zukunftstechnologien führend in der Welt zu sein und neben Chemie, Maschinen- und Fahrzeugbau sowie Medizintechnik eine weitere Schlüsselbranche für kommenden Wohlstand aufzubauen. Hier sind jedoch massive Investitionen und kluge gesetzliche und steuerliche Anreize durch die Regierung nötig. Ich kann nur hoffen, dass die derzeitigen und zukünftigen Parlamentarierer dies auch so sehen und dieses wichtige Feld für Deutschland weiter verstärken und ausbauen. Wir brauchen einen Zukunftsplan für unser Land, das muss nicht unbedingt eine Agenda 2030 sein, aber es wäre schön 5-6 Schlüsselbranchen, Trends und Absichten zu kennen und dort zielgerichtet zu fördern. Noch bleibt Zeit die Weichen zu stellen. KI wird im Mittelpunkt der zukünftigen Entwicklung stehen. Da bin ich mir jedenfalls sicher. Ich kann nur hoffen, das wir nicht tatenlos am Seitenrand stehen bleiben und sehen wie Amerikaner und Chinesen an uns vorbeiziehen. Wie kauft man eigentlich eine Aktien? Braucht man hierfür etwa eine Lizenz, einen Broker oder gar einen Supercomputer? Kann jeder traden bzw. handeln oder muss man hierfür etwas bestimmtes gelernt haben bzw. ein gewisses Alter besitzen? Welche mathematischen und betriebswirtschaftlichen Kenntnisse benötigt man und welche Aktien kann man wann und wo kaufen?
Zuerst einmal sein gesagt, dass man natürlich ein Konto (mit Depot) bei einer Bank bzw. bei einem Broker besitzen muss, sodass man natürlich schon ein gewisses Alter erreicht haben sollte. Jeder Volljährige kann also grds. Aktien an der Börse erwerben und wieder veräußern. Ein Mathegenie bin ich sicherlich nicht (meine Noten in Mathematik in der 11. Klasse beweisen das)! Es reicht aber, wenn man die Grundrechenarten beherrscht. Grundkenntnisse in BWL schaden natürlich nie, sind aber ebenfalls keine Voraussetzung. Im Grunde kann jeder mit einem Konto. Und hier ist es egal ob Sparkasse, Volksbank, Direktbank oder ausländische Großbank etc., jedes Depot reicht vollkommen aus. Ihr könnt dieses verhältnismäßig schnell via Postident eröffnen. Ich bin beispielsweise bei der Consors Bank seit vielen Jahren treuer und zufriedener Kunde. Selbstverständlich sind auch viele andere Banken gut. Fintechs versuchen den Anmeldeprozess noch deutlich zu beschleunigen. Von daher bleibt quasi die Qual der Wahl welchem Anbieter ihr hier eure Gunst zukommen lasst. Es reicht also ein Konto und ein PC bzw. Laptop, Smartphone oder Tablet. Im Grunde kann man mit seinem kleinen "Taschenhelfer" (hier egal ob android oder iOS) weltweit jede Aktie handeln. Natürlich müssen bestimmte Punkte beachtet werden. In bestimmten Ländern (z.B. in China) konnten und können Privatanleger keine Aktien eigenständig erwerben. Dies geht dann nur über den Umweg der professionellen Anbieter. Auch sind die meisten Aktien nur an bestimmten Börsen handelbar. Deutsche Aktien oftmals nur in Deutschland, japanische in Japan und so weiter. Hier müssen die Öffnungszeiten bzw. Handelszeiten der Börsen berücksichtigt werden. In der übrigen Zeit kommt dann einfach kein Handel zustande. Es ist also kinderleicht selbstständig und unabhängig an der Börse tätig zu werden. Die meisten von euch haben eh schon ein Konto in dem oftmals ein kostenloses Depot enthalten ist. Die Großbanken usw. versuchen euch zu suggerieren, dass der Aktienmarkt schwer zu durchschauen ist und nur wahre Profis Wertpapiere handeln. Dies ist natürlich nur ein Mythos! Mit einer Bank-App kann man Aktien genauso schnell handeln, wie man heutzutage ein Ticket bei der Deutschen Bahn oder Flüge nach China buchen kann. Schwieriger ist es natürlich zu wissen, welche Aktie ihr kaufen sollt. Macht euch einfach eigene Gedanken und legt euch hier einfach eine auf euch zugeschnittene Strategie zurecht und legt los. Nur mit der gesetzlichen Rente wird es zukünftig sehr schwer euren Lebensstandard auch nur ansatzweise zu halten. Die persönliche Vermögensanlage macht sogar Spaß. Versprochen! |
Dr. Kai UrnerAls begeisterter Value-Investor beschäftige ich mich seit vielen Jahren mit den Themen Finanzen, Börse und Vermögensanlage. Daher möchte ich euch gerne Anregungen geben und Informationen sowie Wissen vermitteln, um das Geld in die "besten" Hände zu legen. In die Eigenen! Archiv
Juli 2022
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