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China übt auf mich aufgrund seiner Geschichte, Kultur und auch der möglichen Bedeutung für das 21. Jahrhundert auf mich eine unvergleichliche Faszination aus. Aus meiner Sicht wird das Land wirtschaftlich die mächtigste Nation der kommenden Dekaden werden und in viele Branchen die Marktführerschaft erreichen. Ab dem Sommer 2018 steigt das Land in den MSCI auf und öffnet seine Börsen langsam für die Welt.
Bislang liegt der Aktienmarkt noch ein wenig verborgen für Privatanleger außerhalb Chinas. Lediglich die H-Aktien in Hongkong sind handelbar. Die Aufnahme in die Weltindices ist der nächste Schritt der konsequenten Internationalisierung und weiteren Öffnung des Landes. Die Großkonzerne des Landes sind in den letzten Jahren auf großer Einkaufstour in allen Teilen der Welt unterwegs gewesen. Der Einstieg von HNA bei der Deutschen Bank oder Geely bei Daimler sind nur zwei Beispiele für eine immer stärker werdende chinesische Präsenz im Ausland. Mit der Aufnahme in die Indices für Emerging Markets sowie für weltweite Anlagen werden Milliarden in Bewegung gesetzt, da viele ETF und auch aktive Fonds die MSCI-Indices als Basis für ihre Benchmarks nutzen. Derzeit sind im S&P 500 China die Finanzbranche, die Technologiebranche sowie Konsumgüter und Industriewerte die Bereiche mit der größten prozentualen Gewichtung. Insbesondere die beiden Internetriesen Tencent (wkn: A1138D) und Alibaba (A117ME) stehen für den rasanten Aufstieg der Volksrepublik. Sie weisen ebenso hohe Bewertungen wie etwa Google oder Amazon auf. Neben dem Bereich Technologie werden auch die Branchen Konsumgüter, Bildung, Infrastruktur, Gesundheit und Telekommunikation in den nächsten Jahren spannende Investitionsmöglichkeiten bieten. Neben Tencent und Alibaba würde ich persönlich noch die Aktien von BYD (wkn: A0M4W9), China Telekom (wkn: A0M4XS), CNOOC (wkn: A0B846), der Bank of China (wkn: 661725) und von Li Ning (wkn: A0M0Z9) im Auge behalten. Aus meiner Sicht ist der Aufstieg von China einer der wesentlichen Megatrends des 21. Jahrhunderts und sollte von jedem Anleger berücksichtigt werden. Dies kann passiv, also durch den Kauf von westlichen Aktien mit einem hohen Anteil am chinesischen Markt oder aktiv, mit dem Kauf von Titeln aus der Volksrepublik, erfolgen. Hier muss jeder Investor für sich entscheiden welchen Weg er geht. Ich persönlich beteilige mich an Unternehmen, die eine starke Marke aufgebaut haben und den chinesischen Markt eigenmächtig bespielen. Direkt in chinesische Aktien werde ich nur sehr bedächtig investieren, da Direktinvestments in Asien für Privatanleger immer noch mit hohen Unsicherheiten behaftet sind.
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Unter einem initial public offering (IPO), also einem Börsengang, versteht man die Erstnotierung eines Unternehmens an einer Börse, sofern Aktien aus dem Bestand der Altaktionäre angeboten werden. Grundsätzlich kann dies auch über eine Kapitalerhöhung erreicht werden. Die Abwicklung dieser Notierung erfolgt in den meisten Fällen über eine Investmentgesellschaft.
Am 16.03.2018 wurde die Medizintechniksparte von Siemens (Siemens Healthineers) erfolgreich (trotz kurzzeitigem Streik des Handelssystems Xetra) an die Börse gebracht. Der aufgerufene Ausgabepreis ließ die Bewertung des Unternehmens (DE000SHL1006) auf über 28 Mrd. € anwachsen, sodass es einer der größten Börsengänge überhaupt in der Bundesrepublik Deutschland gewesen ist. Siemens Healthineers ist Weltmarktführer in den Bereichen Computertomographie sowie Magnetresonanztechnik und partizipiert dabei am Megatrends der älter werdenden Gesellschaft. Der Name setzt sich aus den beiden Wortstämmen "health" & "engineers" zusammen und ist somit ein reines Kunstwort wie u.a. Evonik. Die Sparte gehört zu den Renditestärksten im "Flottenverbund" von Siemens, sodass es zukünftig moderate Wachstumszahlen in Verbindung mit einer hohen Dividende geben wird. Sollte man also in diesen Börsenneuling investieren? Grundsätzlich von meiner Seite ein klares nein! Normalerweise investiere ich in kein Unternehmen, das nicht mindestens 5 Jahre am Markt gelistet ist. Dies würde den von mir aufgestellten strategischen Anlageregeln (vgl. Regel 11) widersprechen. Oftmals werden Börsengänge von Altaktionären dazu genutzt Kasse zu machen, sodass die Zeit nach den IPOs viele Börsenneulinge kräftig im Minus stehen. In der kurzfristigen Vergangenheit konnte man dieses Phänomen schön am Kursverlauf von Facebook (wkn: A1JWVX) beobachten. Privatanleger, die einen sicheren und langfristigen Vermögensaufbau anstreben, sollten hier äußerst vorsichtig sein. Für jede Regel gibt es selbstverständlich Ausnahmen. Nachfolgend einmal Unternehmen, bei denen ich vermutlich auch schon am ersten Tag schwach werden würde, da Sie über erstklassige Produkte, Services oder eine herausragende Marktstellung verfügen:
Aufgrund der erstklassigen Wachstumsaussichten im Bereich der Medizintechnik, dem aktuellen leicht teurem aber im Vergleich zum Wettbewerb moderaten KGV von ca. 17,5, der Marktkapitalisierung, potenzielle hoher Dividendenzahlungen sowie mit der Siemens AG (wkn: 723610) einem starken und langfristigen Ankeraktionär ziehe ich den Kauf eines kleinen Aktienpaketes ernsthaft in Erwägung. Aufgrund seines noch sehr jungen Börsenlebens ist der Wert jedoch ausschließlich als Beimischung und nicht als Basiswert für den Aufbau eines Portfolios anzusehen. Hier sollten Neulinge eher zu etablierten Blue Chips greifen. Die Finanzindustrie sieht sie als "Wunderwaffen". Das Orakel von Omaha (Warren Buffett) sieht sie gar als "Massenvernichtungswaffen". Die Rede ist von Zertifikaten. Kurz gesagt sind Zertifikate nichts anderes als Schuldverschreibungen, welche eine derivative Komponente beinhalten. Das bedeutet, das ihre Wertentwicklung von anderen Finanzprodukten abhängt. Zertifikate gehören zu den strukturierten Finanzprodukten und werden von Banken und Fondsgesellschaften emittiert. Hierbei sind verschiedene Ausprägungen möglich. Zu den weltweit bekanntesten gehören:
Zertifikate bieten Privatanlegern die Möglichkeit komplexe Anlagestrategien zu verfolgen, welche für sie mit anderen Anlagevehikeln nicht möglich sind und das zu vergleichsweise überschaubaren Gebühren. Sind Zertifikate als doch Wunderwaffen? Hierzu kann ich nur ein klares Ja und ein klares Nein abgeben. Für die globale Finanzelite sind sie sicherlich ein wahres Wundermittel, da sie ihnen massiv Gebühren von Privatanlegern einbringen. Zertifikate besitzen unterschiedliche miteinander verbundenen Optionen, welche finanzmathematisch miteinander verbunden sind. Selbst Börsenprofis und Mathematikprofessoren müssen offen zugeben, dass sie oftmals die Mechanismen und Wirkungen der einzelnen Produkte nicht gänzlich überblicken können. Aus diesem Grunde rate ich privaten Anlegern die Finger von Zertifikate weg zu lassen! Sofern bestimmte Werte nach unten bzw. oben "gerissen" werden verfallen die einzelnen Optionen, sodass ein Totalverlust des investierten Kapitals droht. Zudem sind die Gewinnchancen nach oben oftmals begrenzt. Als Schuldverschreibungen richten sie sich ausschließlich an die Bonität ihres Emittenten. Sofern das jeweilige Geldinstitut insolvent ist verfällt das jeweilige Zertifikat in die Wertlosigkeit. Dies mussten unzählige Anleger bei der Pleite von Bear Sterns und Lehman Brothers schmerzlich erfahren. Ich selber greife nur in Ausnahmefällen zu Zertifikaten, sofern ich einen Markt als äußerst spannend erachte und ein Einzelinvestment mit einem erhöhten Risiko verbunden ist. Viele dieser Spezialthemen können heute jedoch mit ETFs abgedeckt werden, welche ein deutlich besseres Anlagevehikel darstellen. Einzig für die Absicherung meines Depots mit Gold nutze ich ein ETC (wkn: A0S9GB), da mir der Kauf von Münzen und Barren mit zu hohen Aufbewahrungskosten verbunden ist. Wer also unbedingt zocken will dem rate ich einen Besuch im Kasino. Dort sind die Gewinnchancen oftmals höher und man verwechselt nicht den Unterschied zwischen Investieren und Spekulieren. Für alle die ihr Geld langfristig anlegen möchten rate ich zu Aktien erstklassiger Unternehmen. Aktien sind Sachwerte und der Anleger besitzt somit einen Anteil am Produktivvermögen der Firma (Vorräte, Grundstücke & Gebäude, Maschinen, Patente usw.). Sie werfen oftmals jährliche Dividenden ab, was zusätzliche Einnahmen, welche erneut investiert werden können, ermöglicht. Darüber hinaus erhält er ein Stimmrecht in Höhe des Anteils seiner Aktien. Money doctor hilft dem interessierten Leser dabei die richtige Auswahl zu treffen. Nichts ist so beständig wie das Auf und Ab an den Aktienmärkten. Börsenaltmeister Kostolany sprach immer davon, dass die Börse keine Einbahnstraße ist. Manien, Paniken und wirtschaftliche Krisen gehören zum Börsengeschehen genauso dazu wie wirtschaftliche Boom-Phasen und unglaubliche Haussen. In unseren Köpfen sind die Erinnerungen an die letzte große Krise, welche im Zusammenhang mit dem Suprime-Markt in den USA stand, noch fest verankert. Vielen ist auch der Absturz des Neuen Marktes im Zuge des Platzen der Technologie-Blase noch bestens bewusst. Ein großer Teil der deutschen Bevölkerung verbindet daher mit Aktien hohe Risiken und Verluste. Langfristig betrachtet gibt es jedoch keine Anlageklasse, die über ein besseres Chance-Risiko-Verhältnis verfügt als globale Aktien. Wirtschaftskrisen und Börsenabstürze sind dabei kein Phänomen der Neuzeit. Seitdem Menschen kapitalistisch handeln gehören sie zum "normalen" Kreislauf dazu. Die sicherlich bekanntesten sind:
In einer immer stärker miteinander verwobenen und vernetzten globalen Weltwirtschaft haben Finanzkrisen Auswirkungen für eine stetig größer werdende Anzahl an Menschen. Der internationale Computerhandel verstärkt die Ausprägungen zunehmend. Abstürze von 7-10 % innerhalb von einer Woche sind heutzutage eher als Normalzustand und nicht mehr als Ausnahme anzusehen. Trotz der guten wirtschaftlichen Lage in Deutschland gibt es einige "Schatten", die in den nächsten Monaten zu einer großen Wirtschaftskrise werden können:
Wir leben derzeit in einer Welt, die sich schnell verändert. Ich kann nicht sagen, ob eines der oben aufgeführten sieben Szenarien oder ein anderes in 2018 eintreten wird. Sicherlich sollte man einen Teil seines Vermögens in Gold und als Bargeld halten, um gegebenenfalls nachkaufen zu können. Sofern man sich bewusst ist das jegliche Form der Geldanlage und Geldaufbewahrung, auch die Sparkasse nebenan und die eigene Matratze, mit zum Teil erheblichen Risiken und Einschränkungen behaftet sind, muss man für sich persönlich individuell eine Entscheidung treffen, welchem der Risiken man sich aussetzt und welche Chancen damit auch verbunden sind. Ich investiere langfristig und versuche bestimmten Risiken aus dem Weg zu gehen. Aus diesem Grunde setze ich für meine persönliche Vermögensverwaltung Sachwerte, in der Regel Aktien, ein. Mit einer langfristigen Ausrichtung des Portfolios können Kursverluste "ausgesessen" werden. Börsenkrisen sollten bewusst zum Einstieg und den Ausbau bestimmter Aktienpositionen zu nutzen. Getreu dem Motto des Orakels von Omaha, das man "gierig sein soll, wenn andere ängstlich sind". Für die meisten Privatleute ist es schwierig ein Investment für den persönlichen Vermögensaufbau auszuwählen. In Deutschland sind derzeit sechs Prozent und 11 % indirekt über Fonds in Aktien investiert (vgl. Capital 3/2018 S. 119). Im nachfolgenden Beitrag versuche ich einmal beispielhaft und plastisch einen Auswahlprozess für ein Investment darzustellen. Im ersten Schritt habe ich mich für ein Investment in eine Aktie entschieden, da diese Form der Geldanlage für mich persönlich langfristig am aussichtsreichsten erscheint. Nachfolgend werden die einzelnen Punkte zur Auswahl einer Aktie genauer untersucht:
Im ersten Schritt geht es darum ein Unternehmen aus seinem Umfeld bzw. eines mit einer bekannten Marke auszuwählen. Ich persönlich habe mich für die BMW AG (wkn: 519000) entschieden. Um es ganz genau zu nehmen untersuche ich die Vorzüge von BMW (wkn: 5190003). Bei Vorzugsaktien handelt es sich um Papiere ohne Stimmrechte bei der Hauptversammlung. Im Gegenzug dafür erhält man eine höhere Dividende. Bei BMW handelt es sich um ein Unternehmen mit einem guten Ruf, technisch hochwertigen Produkten und einer weltweiten Bekanntheit der Marke. Bei Schritt zwei sollte man sich eine Fülle an Informationen einholen. Dies können Gespräche mit Personen aus dem eigenen Netzwerk sein, die bei dem Unternehmen arbeiten oder ein Produkt (in dem Fall ein deutsches Auto der Marke BMW) erworben haben und nutzen. Auch die Tagespresse sowie die Homepage des Unternehmens stellen ausgezeichnete Informationsquellen dar. Das Unternehmen sollte nicht untersucht werden, weil ein Analyst oder Investmentberater dies als todsicheren Tipp angepriesen hat! Meiner Meinung nach ist BMW ein erstklassiges Unternehmen, mit innovativen und exzellenten Produkten, die sich in einem schwierigen Marktumfeld gut behaupten. Das Management macht in der Öffentlichkeit einen guten Job und strahlt Souveränität und Integrität aus. Die Autos sind weltbekannt mit einer starken Marke. Darüber hinaus gibt es mit der Familie Quandt einen großen Ankeraktionär, der dem Unternehmen langfristige Sicherheit und Stabilität gibt. Schritt drei beinhaltet die Berücksichtigung der von mir zusammengetragenen zwanzig goldenen Investmentregeln. BMW ist auf jeden Fall mehr als 5 Jahre an der Börse gelistet, besitzt aktuell einen Kurswert von über 3,00 € (Stand: 22.02.2018 in Höhe von 74,5 €) und ist zumindest in meinem Depot der einzige Wert aus der Automotiv-Branche. Das Unternehmen gehört zudem nicht zu den von mir ausgeschlossenen Branchen sodass das Unternehmen näher untersucht werden kann. Im vierten Schritt sollten die Kennzahlen des Unternehmens berücksichtigt werden. Beispielhaft werden einige der wichtigsten aufgeführt (Stand: 23.02.2018):
BMW schneidet in allen aufgezeigten Kategorien exzellent ab und kann sich auch gegenüber dem Wettbewerb (u.a. die Kennzahlen von Daimler und Volkswagen) sehen lassen. Besonders die hohe Dividendenrendite macht die Aktie zu einem aussichtsreichen Kaufkandidaten. Im fünften Schritt sollten (bei Unsicherheit) die Jahresberichte der letzten 5 Jahre bestellt und die einzelnen Kennzahlen genauer überprüft werden. Ein Vorstand kann die Zahlen über den Zeitraum von 1-3 Jahren mit "Tricks" frisieren, sodass oftmals erst nach einiger Zeit Probleme deutlich werden. Über einen längeren Zeitraum ist dies nicht möglich. Alles in allem schneiden die Vorzüge von BMW im Kurzcheck gut ab, sodass das Unternehmen zurzeit grds. ein Kandidat wäre, mit dem sich langfristige Anleger beschäftigen sollten. Eine Kaufempfehlung wird hier bewusst nicht ausgesprochen. Der Autor dieses Blogs ist jedoch von diesem Unternehmen als Depotbeimischung überzeugt und hält seit April 2017 Aktien dieses Unternehmens. |
Dr. Kai UrnerAls begeisterter Value-Investor beschäftige ich mich seit vielen Jahren mit den Themen Finanzen, Börse und Vermögensanlage. Daher möchte ich euch gerne Anregungen geben und Informationen sowie Wissen vermitteln, um das Geld in die "besten" Hände zu legen. In die Eigenen! Archiv
Juli 2022
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