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Gold hat in den vergangenen sechs Monaten eine Rally von mehr als 250 US-$ hingelegt. Öl ist im gleichen Zeitraum von etwa 70 Dollar auf unter 20 Dollar gefallen. Zwei der bekanntesten Rohstoffe der Welt zeigen deutlich, dass wir uns im "Krisen-Modus" befinden. Solange große Teile der weltweiten Produktion brach liegen und der Verkehr (insb. der Luftverkehr) eingeschränkt ist wird weniger Öl, Diesel und Kerosin verbraucht. Gold dient schon seit jeher als Krisenwährung. Wie sieht es aber mit einem Rohstoff aus, der sowohl Edelmetall und damit eine Alternative zu Geld ist und andererseits eine hohe industrielle Nachfrage aufweist.
Silber, als weiches und gut formbares Schwermetall, mit der höchsten elektrischen Leitfähigkeit aller Elemente, sowie hohen thermischen Leitfähigkeiten, wurde früher vermehrt in der Fotoindustrie eingesetzt. Heutzutage kommt es u.a. in Form von Medizinprodukten, aufgrund seiner antibakteriellen Eigenschaften, zum Einsatz. Darüber hinaus wird es verstärkt in der chemischen Industrie und der Elektroindustrie eingesetzt. Auch dient es vermehrt in Form von Essbestecken und als Schmuck. Dabei werden ungefähr 3/4 aller geförderten Silbervorkommen industriell eingesetzt, tendenz steigend. Dies lässt den Raum für Spekulationen offen. Besonders spektakulär war sicherlich die Spekulation der beiden Hunt-Brüder, die gemeinsam mit reichen Geschäftsleuten (vorwiegend aus dem nahen Osten) zahlreiche Silberbestände sowie Kontrakte an den Warenterminbörsen aufkauften. Sie kontrollierten zum Ende der 1970er-Jahre einen Großteil der weltweiten Silbervorräte. Aufgrund von Veränderungen der Börsenaufsicht an den Handelbedingungen der Warenterminbörsen brach der Silberpreis quasi über Nacht ein und beendete die Spekulationsblase der Hunts. Auch kam es in der Vergangenheit schon des Öfteren in vielen Ländern zu Verboten zum Halten und Erwerb von privaten Silber- oder Goldvorkommen. In "normalen" Zeiten steht das Verhältnis zwischen Silber und Gold bei 60 zu 1 bis maximal 80 zu 1. In diesem Korridor schwanken die beiden Edelmetalle zueinander. Derzeit existiert ein Verhältnis von deutlich über 100 zu 1 was verschiedene Szenarien ermöglicht: 1) Der Goldpreis wird dramatisch sinken um das Verhältnis wieder herzustellen, 2) Der Silberpreis wird überdurchschnittlich steigen um das Verhältnis herzustellen, 3) Das Verhältnis bleibt aufgrund von externen Faktoren deutlich über 80 zu 1. Jeder Privatanleger muss sich nun verschiedene Fragen stellen:
Für die letzte Frage ist es wichtig Annahmen zu treffen ob Substitute zu Silber gefunden werden können, wie stark und schnell die Industrieproduktion wieder zum Vorkrisenniveau zurückkehren kann und ob Gold eventuell aus dem bestehenden Korridor, aufgrund von Krisen und Sondersituationen, dauerhaft ausbricht. Ich persönlich investiere nicht in Rohstoffe. Gold ist bislang - als Depotabsicherung - die einzige Ausnahme. Silber könnte in der aktuellen Zeit eine Alternative sein, die es näher zu untersuchen gilt. Es bleibt also spannend. Versprochen!
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Dr. Kai UrnerAls begeisterter Value-Investor beschäftige ich mich seit vielen Jahren mit den Themen Finanzen, Börse und Vermögensanlage. Daher möchte ich euch gerne Anregungen geben und Informationen sowie Wissen vermitteln, um das Geld in die "besten" Hände zu legen. In die Eigenen! Archiv
Juli 2022
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