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Die Welt befindet sich an einem technologischem Scheideweg. Ähnlich wie Elektrifizierung, Dampfmaschine und vermutlich auch die Zuwendung zur Landwirtschaft wird die Digitalisierung Berufsbilder, Branchen und ganze Länder tiefgreifend verändern. Wir befinden uns derzeit mittendrin in der "digitalen Revolution" die durch die Corona-Pandemie vermutlich noch stärker an Fahrt aufnehmen wird. Insbesondere Deutschland mit vielen produzierenden Betrieben in den Bereichen Fahrzeugbau, Maschinenbau und Chemie ist davon betroffen. Dabei werden nicht nur Kommunikationswege und Prozesse digitalisiert. Geschäftsmodelle und Vertriebswege differenzieren und verändern sich in einer nie dagewesenen Geschwindigkeit.
Das derzeitige Tempo, welche Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zeigt ist erschreckend. Machen wir so weiter verlieren wir weiter Marktanteile an Korea, China, Taiwan, Israel und Co. die sich schneller und gezielter an 5G, Breitband und Plattformmodelle anpassen. Hinzu kommen noch die Giganten aus den USA die viele Teilbereiche schon unter sich aufgeteilt haben. Natürlich ist noch nicht alles verloren. Deutschland besitzt starke Universitäten und Forschungseinrichtungen. Wir haben die berüchtigten deutschen Tugenden, Kapital und einen immer noch vorhandenen Erfindergeist, die haben unsere Biotechunternehmen in der Krise beweisen können. Wichtig wird es für die Zukunft sein auch hierzulande Big-Player aufzubauen und die Siemens, Bosch und Daimler von Morgen aufzubauen (nicht das diese Unternehmen schließen sollen aber wir sehen ja wie derzeit einige Industriegrößen wie ThyssenKrupp wackeln). Derzeit fokussiert sich die ganze Welt auf die großen Start-ups. In der Fachsprache sprechen wir hier, aufgrund ihrer Seltenheit, von Unicorns (Einhörnern). Hierzulande gibt es derzeit etwas mehr als ein Dutzend. Auto1, Flixbus, N26, OttoBock, GetYourGuide und Celonis gehören hierbei sicherlich noch zu den Bekanntesten. Wefox, NuCom Group, Mambu, Personio, Deposit Solutions sind dabei eher nur Kennern ein Begriff. Auto1 hat mittlerweile einen Börsengang hingelegt und musste daher aus diesem Kreis ausscheiden. Am ersten Tag schoss der Preis der Aktie direkt um 45 % in die Höhe. Daneben wurden noch Signavio und Adjust sind in 2021 für mehr als 1 Mrd. US-$ an SAP bzw. Adjust verkauft worden. Der Standort Deutschland braucht solche Erfolgsstorys, sollte allerdings nicht alle aussichtsreichen Unternehmen in den Ausverkauf bringen. Um sich dem Druck von Investoren zu befreien und auf ein gesünderes und nachhaltiges Umsatz- und Gewinnpotential zu kommen, wollen immer mehr europäische Gründerinnen und Gründer eher ein "Zebra-Start-up" auf die Beine stellen. Zebras sind junge Unternehmen die mit ca. 500 Mio. US-$ bewertet sind. Hier steht eindeutig Qualität im Vordergrund. Auch ist natürlich das Wachstum im deutschen bzw. europäischen Markt begrenzt und nicht jede Idee lässt sich 1 zu 1 auf dem asiatischen oder nordamerikanischen Markt anwenden. Es bleibt abzuwarten, ob sich hier wirklich eine neue Kategorie von Start-ups durchsetzt oder ob es sich hierbei nur um eine Momentaufnahme handelt. Eines bleibt dabei aber festzuhalten. Deutschland braucht, wenn es seinen eigenen Wohlstand erhalten oder ausbauen möchte, Einhörner, Zebras und viele andere "Tiere" um den Wandel in eine digitale Gesellschaft bestmöglich bewältigen zu können. Es bleibt also spannend. Versprochen!
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Dr. Kai UrnerAls begeisterter Value-Investor beschäftige ich mich seit vielen Jahren mit den Themen Finanzen, Börse und Vermögensanlage. Daher möchte ich euch gerne Anregungen geben und Informationen sowie Wissen vermitteln, um das Geld in die "besten" Hände zu legen. In die Eigenen! Archiv
Juli 2022
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