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Als Gast steige ich sehr gerne in den Hotels der Steigenberger Gruppe ab. Sie besitzen einen erstklassischen Komfort, tollen Service, ein vorzügliches Frühstück, angenehme Betten und Sportmöglichkeiten. Mit etwas über 10.000 Mitarbeitern erzielt das Unternehmen ca. 770 Mio. Euro Jahresumsatz. Viele der in Deutschland stehenden Häuser stehen unter Denkmalschutz. Ein gut laufendes deutsches Unternehmen könnte man also sagen. Falsch gedacht. Alle Hotels gehören mittlerweile dem chinesischen Huazhu, der sich das Unterfangen 700 Mio. Euro hat kosten lassen. An Accor beteiligte sich der Konzern mit 5 %. Die Pariser sind immerhin der größte Hotelbetreiber auf dem Kontinent.
Fosun hat sich in der Vergangenheit große Anteile an Thomas Cook zugelegt (auch wenn das Unternehmen, wie wir heute wissen, insolvent ist). Der Markenname könnte jedoch immer noch spannend für die Chinesen sein. Er könnte z.B. für die eigenen Reisebüros auf dem Heimatmarkt als Kernmarke dienen. Anfragen bei Insolvenzverwalter sollen wohl schon eingegangen sein. Wer daran nicht glaubt, soll sich einmal die (schon tote) Marke Fila anschauen. Hier findet man unzählige Filialen in chinesischen Großstädten. Auch die Radisson Hotel Group ist mittlerweile mit dem neuen Besitzer Jin Jiang fest in chinesischen Händen. Mit den Zukauf dieser doch sehr bekannter Marken agieren die Chinesen gegen den eigenen Trend eines sinkenden Wirtschaftswachstums im eigenen Land. Die Chancen sind jedoch gigantisch. Bislang besitzt erst einer von 10 Chinesen einen Reisepass. Doch nur die wenigsten nutzen ihn auch. Wir sprechen hier also von hunderten von Millionen von Menschen. Zweistellige Wachstumsraten sind in den nächsten Jahren vermutlich die Normalität. Neben den oft gesehen Gruppenreisen (z.B. wer einmal Schloss Neuschwanstein besucht) werden Individualreisen immer spannender. Natürlich werden hier chinesischen Anbieter am Meisten profitieren. Den Chinesen lieben chinesische Produkte. Auch ClubMed ist mittlerweile im Reich der großen Mauer angekommen und besitzt chinesische Besitzer. Auch die deutschen Portale der Unister-Gruppe (Ab-in-den-Urlaub.de und Fluege.de) gehören mittlerweile dem chinesischen Mischkonzern CEFC. Auch kleinere Airlines gehören vermehrt ins Beuteschema der Chinesen. Ob es uns gefällt oder nicht. Chinesen sind ein reiselustiges Volk (ähnlich wie wir Deutschen oder die Holländer). Bislang reisen sie vermehrt im asiatischen Raum umher. Aber auch Deutschland, Frankreich oder Italien stehen auf ihren Wunschzetteln. Ein steigender Wohlstand wird diesen Trend zusätzlich unterstützen. Reiseportale wie Trip.com, Air China, China Eastern Airlines, Comac oder China Southern Airlines können sicherlich davon profitieren. Es bleibt zudem spannend zu sehen, welche ausländischen Unternehmen und Marken sich im Reich der Mitte durchsetzen werden. Reisen bietet dabei die Gelegenheit mehr Wissen zu schöpfen, als es Bücher oder das TV je könnte. Daher kann ich jedem Leser nur raten sich ein Beispiel an den Chinesen zu nehmen und möglichst viel Zeit damit zu verbringen andere Länder, Kulturen und Weltbilder kennen zu lernen.
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Dr. Kai UrnerAls begeisterter Value-Investor beschäftige ich mich seit vielen Jahren mit den Themen Finanzen, Börse und Vermögensanlage. Daher möchte ich euch gerne Anregungen geben und Informationen sowie Wissen vermitteln, um das Geld in die "besten" Hände zu legen. In die Eigenen! Archiv
Juli 2022
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