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In der Vergangenheit wurde viel über die Volksrepublik geschrieben. Das Spektrum reicht dabei vom totalitären Staat über kommunistisches Regime bis hin zu Kopierweltmeister. Fakt ist, dass China für die Weltwirtschaft der derzeit sicherlich wichtigste Staat ist. Zwischen 2011 - 2013 hat das Land mehr Zement verbraucht als die USA im gesamten 20. Jahrhundert. In nur 15 Jahren wurden genauso viele Häuser gebaut wie in ganz Europa. Kurzum China besitzt einen gigantischen "Hunger" an Rohstoffen und anderen Ressourcen.
VW war das erste deutsche Unternehmen das in der Volksrepublik aktiv war. Schon Anfang der 1980er-Jahre rollten die ersten Autos vom Band. Heutzutage erscheint das äußerst klug gewesen zu sein. Zur damaligen Zeit war es ein großes Risiko (welches sich jedoch ausgezahlt hat; alle Taxen von Shanghai stammen aus "Wolfsburg"). Nahezu jeder Wirtschaftsbereich versucht seinen Marktanteil in Asien - und vor allem in China - auszubauen. LVMH, BMW, Porsche, Unilever, Pfizer und viele andere würden ohne die Absätze in Fernost ganz anderen Zeiten entgegensehen. Dabei ist es gar nicht so einfach in China zu produzieren. Das Beispiel VW zeigt deutlich, wie sich das ehemalige Kaiserreich versucht durch das Ausland technologisch zu stärken. Im Jahr 1988 hat das deutsche Unternehmen aus Wolfsburg mit dem chinesischen Unternehmen SAIC (Shanghai Automotive Industry Corporation) ein gemeinsames Joint-Venture gegründet. Grds. ist ein gemeinsames Unternehmen ja gar kein schlechter Schachzug. Man erhält einen direkten Zugang zum ausländischen Markt und stärkt gleichzeitig das Verständnis der dortigen Kundschaft. In China "tickt die Welt ein wenig anders". In der Volksrepublik hat immer das heimische Unternehmen 51 % der Stimmrechte, sodass nie ein ausländische Firma die Oberhand bekommt. Eigenständig - quasi als 100-%-Firma - in China zu agieren, wird von den chinesischen Politikern nicht gestattet. Es bleibt also nur abzuwägen nicht in China zu agieren oder halt als Juniorpartner. Ob es mit dem aktuellen Handelskrieg mit den USA zusammenhängt oder von langer Hand geplant war, ist von Außerhalb schwer zu sagen. Es bleibt jedoch festzuhalten, dass eine neue Zeitrechnung begonnen hat. Hiervon profitieren insbesondere deutsche Unternehmen. BMW darf seinen Anteil am Gemeinschaftsunternehmen auf 75 % der Stimmenanteile aufstocken, BASF eine Produktionsanlage (Investition: 10 Mrd. US-$) im 100 % Eigentum bauen und die Allianz darf eine eigene Tochterfirma (Anlian) in der Volksrepublik gründen. So langsam aber sicher scheint sich das Land zu öffnen. Hier muss natürlich immer abgewägt werden, dass das Wachstum in China natürlich hoch sein muss, um nicht soziale (innerpolitische) Unruhen zu riskieren. Kluge Investoren sollte also die Augen auf halten, welche Aktiengesellschaften am meisten von diesen Neuerungen profitieren. Für mich bleibt der Aufstieg Chinas einer der großen Megatrends der nächsten drei Dekaden. Es bleibt also spannend. Versprochen!
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Dr. Kai UrnerAls begeisterter Value-Investor beschäftige ich mich seit vielen Jahren mit den Themen Finanzen, Börse und Vermögensanlage. Daher möchte ich euch gerne Anregungen geben und Informationen sowie Wissen vermitteln, um das Geld in die "besten" Hände zu legen. In die Eigenen! Archiv
Juli 2022
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