Börse für jedermann
Investieren statt sparen
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Ab einer gewissen Unternehmensgröße bedienen sich viele Firmen der Finanzierung über die Börse. Ein Börsengang ist dabei oftmals auch die Exitstrategie für viele Frühinvestoren, Businessangels und Venture Kapitalisten. In der Vergangenheit sind dabei nicht immer gute Anlageobjekte für private Investoren daraus geworden. Ich persönlich kaufe nur Unternehmen, die mindestens fünf Jahre an der Börse gelistet sind. Nach dieser Zeit haben die meisten der oben aufgeführten Kapitalgeber "Kasse gemacht" und das Unternehmen kann als "etabliert" angesehen werden.
Es gibt jedoch einige Unternehmen auf der Welt (u.a. Ferrero, Bosch, Ikea) bei denen auch ich stark ins Grübeln kommen würde und bei einem Börsengang vermutlich "in der ersten Reihe" stehen würde, sprich mir direkt Aktien kaufen werde. Derzeit planen zwei extrem spannende junge Unternehmen den Schritt an die Börse und ich muss mich entscheiden, ob ich meine 5-Jahres-Regel einhalten oder hier eine bzw. zwei Ausnahmen machen sollte. Hierbei handelt es sich um:
CuraVac aus Deutschland ist durch die Coronakrise eines der bekanntesten biopharmazeutischen Unternehmen der Welt geworden. Man hat sich auf die Erforschung sowie auf die gleichzeitige Entwicklung von Arzneimitteln auf Grundlage des "Botenmoleküls" mRNA spezialisiert und forscht derzeit an einem Impfstoff gegen die Corona-Pandemie. Das Unternehmen wurde bereits 2000 in Tübingen gegründet und hat heute mehr als 450 Mitarbeiter. Das Unternehmen, von dem Trump dem Impstoff exklusiv für die USA abkaufen wollte, strebt einen Börsengang an der amerikanischen NASDAQ an und hat mit dem SAP-Gründer Dietmar Hopp und dem deutschen Staat zwei finanzstarke Ankeraktionäre bereits sicher. Zusätzlich hält die Bill & Melinda Gates Stiftung weitere Anteile am Unternehmen. Mit dem Pharmariesen GlaxoSmithKline hat man zudem eine Kooperation über die Entwicklung, Erzeugung und Vermarktung weiterer Impfstoffe. Die Pipeline ist somit prall gefüllt. Ant Financial ist hierzulande sicherlich weniger bekannt. Als Tochterunternehmen des chinesischen Internetkonzerns Alibaba (das Unternehmen hält immer noch 33 % der Anteile) ist es das am höchsten bewertete Finanztechnologie-Unternehmen der Welt. Sein Marktwert wird derzeit auf ca. 150 - 200 Milliarden US-$ geschätzt, womit es auf der Stelle mehr "wert" wäre als jedes deutsche Unternehmen. Neben Alipay (größer als z.B. Paypal) gehört noch Yu`e Bao (der größte Geldmarktfonds der Welt) zum Portfolio des Unternehmens. Der geplante Börsengang in Shanghai und Hongkong könnte mehr als 20 Milliarden Dollar in die Kassen spülen, womit sicherlich die weltweite Expansion vorangetrieben werden soll. Jährlich nutzen mehr als 900 Millionen Nutzer die Angebote des Unternehmens. Beide Unternehmen sind aus meiner Sicht äußerst spannend. Die Gefahr besteht jedoch immer, das vor allem Altinvestoren "Kasse machen" und die Kurse in den ersten Jahren nachgeben werden. Beiden "Einhörnern" traue ich jedoch nachhaltig zu zu den etablierten Player aufzuschließen. Derzeit habe ich meine persönliche Entscheidung noch nicht getroffen. Vielleicht werde ich mich an einem der beiden oder sogar bei beiden engagieren. Diese Überlegung stellt sich mir aber nur, da ich bereits über viele eher defensiv ausgerichtete Titel in meinem Depot besitze und daher auch eine solche Investition eher treffen kann. Es bleibt abzuwarten wie sich die Börsen in den nächsten Monaten entwickeln und wie das allgemeine "Börsenklima" ist, um überhaupt einen IPO durchzuführen. Es bleibt also wie immer spannend. Versprochen!
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Dr. Kai UrnerAls begeisterter Value-Investor beschäftige ich mich seit vielen Jahren mit den Themen Finanzen, Börse und Vermögensanlage. Daher möchte ich euch gerne Anregungen geben und Informationen sowie Wissen vermitteln, um das Geld in die "besten" Hände zu legen. In die Eigenen! Archiv
Juli 2022
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