Börse für jedermann
Investieren statt sparen
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Deutschland gilt weltweit als Musterland für Stabilität, Erfindungsgeist und Sicherheit. Die Bevölkerung spart dabei einen nicht zu verachtenden Anteil ihrer Einkünfte, um für schlechte Zeiten gewappnet zu sein. Hier gibt es einen augenscheinlichen Unterschied zu vielen Nationen, beispielsweise den Amerikanern, die eine höhere Konsumquote besitzen.
Auf den ersten Blick scheint der deutsche Weg der richtige zu sein. Ein Wachstum auf Pump, bei leeren privaten und staatlichen Konten ist zum Scheitern verurteilt. Kann man also einfach so weiter machen und darauf bauen, dass sich der konservative Weg dauerhaft durchsetzt? Deutschland steht vor immensen Herausforderungen. Die technische Infrastruktur muss flächendeckend ausgebaut werden, um den Anschluss an die Asiaten nicht zu verlieren. Der demografische Wandel wird zwangsläufig Veränderungen und Herausforderungen für und in der Gesellschaft mit sich bringen. Auch die Frage der Verteilung von Vermögen sowie die Integration von Personen mit Zuwanderungsgeschichte werden in den kommenden Dekaden von großer Bedeutung. Das Lieblingsanlageprodukt der Deutschen - das Sparbuch - kann in einer Zeit geringer Zinsen und steigender Lebenserhaltungskosten nicht die Antwort sein. Hier kann sich Deutschland ein Stück von den Amerikanern abschauen. Ja, Amerika besitzt eine höhere Konsumquote, richtig ist aber auch, dass die US-Bürger massiv in Aktien und Fonds investieren, die eine deutlich höhere langfristige Performance aufweisen als Sparbücher, Tagesgeldkonten und andere geldnahe Produkte. Die Bundesrepublik Deutschland ist einfach kein Land von Aktienliebhabern. Der Zusammenbruch des Neuen Marktes hat viele verschreckt, sodass ein Großteil der Deutschen Jahr für Jahr massiv Geld, in Form von verpasster Kursgewinne und Dividenden, verliert. Hierzulande sind nur ca. 9 Mio. Menschen Besitzer von Fondsanteilen oder Aktien. Viele glauben, dass die eigene Vermögensanlage zu schwer für sie ist. Auch wenn die Aktienmärkte schwanken besitzen sie langfristig das Beste Chance-Risiko-Verhältnis. In Deutschland müsste schon in den Schulen damit begonnen werden den Mythos Geldanlage zu behandeln und Vorurteile, Ängste und Sorgen abzubauen. Geldanlage ist kein Hexenwerk. Hierfür braucht man weder einen IQ von über 130 noch einen Doktor in Mathematik. Eine klare Strategie sowie die Einhaltung dieser (besonders in fallenden Märkten) sind das Geheimnis von guter Geldanlage. Für diejenigen, die sich nicht trauen oder einfach nicht wollen, sollten nicht irgendwem ihr Geld hinterherwerfen, sondern es Experten geben, die mit ihrem eigenen Geld investiert sind. Ich rate jedem unter 30 (natürlich auch in höheren Altersklassen) sich ausführlich mit dem Thema ETF zu befassen, um nicht die Chancen der Aktienmärkte zu verpassen. Die kommenden Dekaden werden sicherlich zahlreiche Herausforderungen für Europa und Deutschland mit sich bringen. Unsere konservative Art zu handeln, investieren und zu sparen hat uns zu einem der wohlhabendsten Länder der Erde gemacht. Es gilt nun diesen Wohlstand zu investieren in Bildung, Infrastruktur und privat in Value-Titel, mit guten und nachhaltigen Dividenden, um auch im Jahr 2050 noch unseren Wohlstand erhalten zu können. Hierbei wünsche ich allen gute Investments. PS: Aktienhandel kann zudem eine Menge Spaß bereiten!
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Dr. Kai UrnerAls begeisterter Value-Investor beschäftige ich mich seit vielen Jahren mit den Themen Finanzen, Börse und Vermögensanlage. Daher möchte ich euch gerne Anregungen geben und Informationen sowie Wissen vermitteln, um das Geld in die "besten" Hände zu legen. In die Eigenen! Archiv
Juli 2022
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