Börse für jedermann
Investieren statt sparen
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Eine der wichtigsten Weisheiten an der Börse besagt, "hin und her macht Tasche leer". Das heißt so viel wie, wenn ich andauernd Aktien kaufe, verkaufe und wieder kaufe dann freuen sich darüber nur die Banker und Börsenmakler. Jeder Trade kostet Geld und somit auch Rendite. Aus diesem Grund investiere ich lieber langfristig und halte meine Positionen für mehrere Jahre (gerne auch für Jahrzehnte).
Aktuell besitze ich 25 Positionen in meinem persönlichen Depot. Hiervon sind es 23 Aktien, 1 ETF sowie physisches Gold als ETC der deutschen Börse. Das bedeutet, dass die maximale Anzahl in meinem Portfolio erreicht ist. Von den 23 Aktien sind 6 Titel aus China (also etwas mehr als ein Viertel). Zumindest was die Titelanzahl und nicht den tatsächlich investierten Betrag betrifft. Außerdem ist mein ETF, in den ich monatlich eine kleine Summe einzahle, auf Asien ausgerichtet. Grds. war ich damit immer sehr happy, da ich grds. ein Fan der wirtschaftlichen Entwicklung der Volksrepublik bin. In den vergangenen Wochen hat die chinesische Regierung jedoch zahlreiche tiefe Einschnitte vorgenommen, sodass ich zumindest meine Strategie ein wenig modifizieren musste bzw. wollte. Zahlreiche Verstaatlichungen im Onlinelearning-Bereich haben zu massiven Kursverlusten bei bekannten chinesischen Titeln geführt. Bspw. (auf Monatsbasis):
Noch scheint dieses "Kursbeben" nicht ab zu ebben, sodass mit weiteren sinkenden Kursen zu rechnen ist. Aus diesem Grund habe ich einige Veränderungen vornehmen müssen. Der Coronaimpfstoff-Hersteller und Gesundheitskonzern Sinopharm ist aus meinem Depot geflogen und hat noch einen kleinen Gewinn (trotz der Transaktionsgebühren) eingebracht. Zudem gab es eine sehr gute Dividende, sodass mein Geld dort eigentlich ganz gut geparkt war. Die aufgelaufenen Dividenden und den Veräußerungspreis habe ich in die Aktien von Johnson & Johnson gepackt, um meinem Depot mehr Stabilität zu verleihen. Das Unternehmen steht schon seit vielen Jahren auf meiner Watchlist und musste irgendwann den Weg in mein Depot finden. Außerdem habe ich eine meiner ältesten und somit auch kleinsten Positionen, Colgate-Palmolive, verkauft. Zukünftig möchte ich mich lieber auf weniger Positionen beschränken und dafür diese größer werden zu lassen. Das Geld aus dem Erlös habe ich komplett in weitere Alibaba-Aktien investiert. Somit sind die Chinesen nun mein größter Titel. Ich glaube weiterhin an die Zukunft dieses Internet-Giganten und hoffe so einen weiteren guten Einstiegsmoment gefunden zu haben. Es bleibt also spannend. Versprochen!
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Es dreht sich alles um Lebensläufe, die Farbe des Blazer's, Zitate und Angaben bei der Steuer. Was nach einem ziemlich langweiligen Tag in einem Bürojob klingt ist der deutsche Bundestagswahlkampf 2021. Es geht nicht um die digitale Transformation, den Klimawandel oder die Auswirkungen durch eine alternde Gesellschaft. Steuer- und Bildungsreform, EInwanderungsdebatte und eine moderne Verwaltung, sprich die wichtigen Dinge der nächsten 10-20 Jahre, müssen da leider hinten runter fallen. Es werden lieber die anderen schlecht geredet als das man auf seine eigenen Konzepte und Stärken verweist. Ich kann mich noch an eine Zeit erinnern da hatten wir mal gute Politiker:innen mit Ecken und Kanten. Wenn ich gerade die Führungsetagen der sogenannten Volksparteien sehe, muss ich immer wieder den Kopf schütteln.
Meine Wahl habe ich schon per Post erledigt. Aufgrund der einzelnen Wahlprogramme habe ich meine bereits veröffentlichte Meinung, in diesem Jahr zum ersten Mal grün zu wählen, revidieren müssen. Ich habe mich für gelb entschieden. Sicherlich hat auch die FDP, wie alle anderen Parteien auch, Dinge die ich nicht unterstütze und schlecht finde. Aktuell gibt es aber die meisten Schnittmengen bei den Liberalen. Auch finde ich dass sie hinter dem Vorsitzenden eine Reihe junger, digitaler und engagierter Leute haben, die man oftmals in der medialen Wahrnehmung kaum sieht. Ich habe auch FDP gewählt, damit CDU oder SPD ein starkes Korrektiv für die nächsten vier Jahre bekommen. Eine Prognose für den DAX, Dow oder einen anderen Index gebe ich für gewöhnlich nicht ab. Für die Bundestagswahl werde ich aber einmal eine Ausnahme machen. Ich prognostiziere dass: 1) CDU wird bei 25 - 26 % landen 2) Die SPD ist die größte Wundertüte und wird knapp 23 - 25 % bekommen 3) Die Grünen haben leider ihren Aufstieg zu früh begonnen und müssen sich mit 15-16 % begnügen 4) FDP sich bei 11-13 % einpendeln wird 5) Die Linke ungefähr 6 wenn es gut läuft 7 % bekommt 6) Die "braunen" etwa 10-11 % bekommen (und das sind ca. 11 % zu viel) 7) Die sonstigen Parteien etwa 6-8 % bekommen Egal welche Regierungskoalition wir für die nächsten vier Jahre bekommen. Sie wird es nicht leicht haben. Mehrere oben aufgeführte große Aufgaben liegen vor uns. Aus meiner Sicht werden die zwanziger Jahre erneut Schicksalsjahre werden. Wir können jetzt den Grundstein für nachhaltiges Wirtschaftswachstum, Investitionen, eine bessere Bildung und Innovationen legen. Hierfür müssen wir aber (alle) schneller, digitaler, unbürokratischer, flexibler, agiler und mutiger werden. Derzeit kann ich das weder bei der SPD noch bei der CDU erkennen. Mir wird ein bisschen mulmig wenn ich an die Zukunftsfähigkeit dieses Landes denke, da wir immer mehr zurück fallen. Ich hoffe natürlich das ich mich stark irre. Es bleibt also spannend! Versprochen. Ich glaube fest daran das man viele Dinge im Leben (und auch aus der Wirtschaft) mit Fußball beispielhaft erklären kann. Viele Menschen haben zu diesem Sport eine hohe Affinität und selbst die "trockensten" Themen können so anschaulich dem Mann oder der Frau nahe gebracht werden. Beispielhaft versuche ich einmal die Zusammensetzung eines Depots anhand der Aufstellung einer Fußballmannschaft zu zeigen. Zu Beginn möchte ich noch einmal sagen, dass es sich bei den Titeln um meine eigenen handelt und es sich dabei nicht um Aufforderungen zu einem Kauf handelt.
Meine "Mannschaft" bzw. mein Depot besitzt maximal 25 Werte (Spieler). Was in etwas sogar einem Kader einer Profimannschaft entspricht. Wir "spielen" in einem klassischen 4-3-3-System, das bedeutet wir kommen aus einer soliden Abwehr und versuchen mit drei "Stürmern Tore zu erzielen". Beim Fußball - wie auch der Geldanlage - ist es wichtig eine ausgewogene Mischung zu besitzen. Cristiano Ronaldo oder Messi sind sicher begnadete Fußballer, aber eine Mannschaft aus 11 ähnlichen Spielern würde kein Turnier oder keine Meisterschaft gewinnen. Es muss auch defensivorientierte Spieler und einen Torwart geben. Natürlich ist mir bewusst, dass der Vergleich etwas hinkt. Bei mir "spielen alle 25 Depotwerte" natürlich jeden Tag und alle gleichzeitig, es geht jedoch darum einmal zu schauen warum man unterschiedliche Depotwerte auswählt und auf welche Eigenschaften man achten muss, um auch in Krisenzeiten sein Geld gut angelegt zu haben. Im Tor "spielt" in meinem Depot die Firma Coca-Cola. Sie bietet dank ihrer Marken einen sehr guten Rückhalt und steigert ihre Dividenden von Jahr zu Jahr. Die Aktie ist in meinem Depot der klare Fels in der Brandung, getreu dem Motto "gegessen und getrunken wird immer". Die Abwehr wird natürlich von sehr defensiven Unternehmen dominiert. Hier vor allem aus der Konsumgüter- und Gesundheitsbranche. Meine Abwehrkette bildet Novartis mit Novo Nordisk, Colgate Palmolive und Fresenius. Das defensive Mittelfeld besteht bei mir aus der Munich Re sowie alternativ der Allianz und Talanx. Sie bieten dem Depot dank ihrer guten Dividenden eine sehr gute Stabilität. Eher offensiv ausgerichtet im Mittelfeld sind Microsoft, Berkshire Hathaway, Barrick Gold (als Achter), Apple und Alphabet. Die alle Gewinne und Dividenden liefern, und somit auch "Tore schießen" können also stattliche Kursgewinne mit sich bringen. Aufgrund ihrer herausragenden Unternehmenswerte, Marken und Technologien sind sie das Herzstück meines Depots. Der Angriff besteht bei mir eher aus Exoten. Anders als im Fußball setze ich dabei jedoch nicht auf Brasilianer, sondern auf Chinesen. Für die spektakulären Dinge im Sturm sind bei mir vor allem Tencent, Alibaba und JD.Com verantwortlich. Ein guter Mix aus Defensive und Offensive lässt mich in ruhigen wie in unruhigen Zeit gut schlafen und ist sowohl im Fußball als auch in der Börsenwelt unverzichtbar. Ob ich mich für die richtigen "Spieler" entschieden habe, weiß ich erst in einigen Jahren. BIslang bin ich mit meinem "Team" mehr als gut gefahren und habe mit Sinopharm, Nongfu und Ping An noch einige aus meiner Sicht spannende "Nachwuchsspieler" im Kader. Es bleibt also spannend! Versprochen. Aus meiner "China-Liebe" mache ich in der Öffentlichkeit keinen Hehl, auch wenn das natürlich nicht jeder verstehen kann. Mittlerweile habe ich fast 40 Bücher über die Volksrepublik gelesen und nach meinem ersten Aufenthalt dort kann ich das Land noch besser verstehen. Beim nächsten Mal werde ich auf jeden Fall Shenzhen besuchen und erneut nach Shanghai reisen. Auch wenn ich wenn ich mich selber gar nicht als China-Experten verstehe - ich kann z.B. noch nicht einmal Mandarin - so verstehe ich aber dennoch wie der Aufstieg Chinas die Weltwirtschaft beflügelt. Nachfolgend möchte ich gerne einmal näher ausführen warum ich einen großen Anteil meines Depots in chinesischen Titeln halte und weiterhin an den Aufstieg des Landes glaube.
Natürlich ist nicht alles Gold was glänzt. China besitzt mannigfaltige Probleme und gigantische Herausforderungen: 1) demografischer Wandel 2) Umweltverschmutzungen 3) Schattenbanksystem um nur drei markante zu nennen. Ganz falsch aus meiner Sicht läuft alles rund um: 1) Hongkong 2) Formosa (Taiwan) 3) die Uiguren 4) das südchinesische Meer 5) Tibet Ja hier muss China sicherlich Zugeständnisse machen, verbale Attacken aufgeben und Menschen mehr Freiheiten gewähren. Das wird aber aus meiner Sicht nicht durch Druck von Außen geschehen, zumindest nicht durch "Druck durch die Medien bzw. Fernsehinterviews". Hier besteht nur der Gesichtsverlust chinesischer Parteibosse. Aber die Volksrepublik China hat auch tolle Errungenschaften in den letzten Jahrzehnten erreicht. Hunderte Millionen von Menschen sind aus der Armut herausgetreten, besitzen einen festen Job, Nahrung, Gesundheitsversorgung, Bildung und ein Dach über dem Haus. Infrastruktur, vor allem in den technischen bzw. digitalen Bereichen, sind oftmals besser ausgebaut als in den westlichen Volkswirtschaften. Außerdem hat sich das Land von der Werkstatt der Welt zu einem Anbieter von High-tech-Produkten gemausert. Drohnen, Flachbildschirme, Handys, Laptops und viele andere Produkte sind ohne technische Fabriken nicht denkbar. Warum sollte man also bei all den offenen Kritikpunkten und Herausforderungen und dem krassen Aufstieg der letzten Jahrzehnte dennoch in China investieren?: 1) Trotz des gigantischen Aufstiegs besitzt China im Jahr 2020 ein niedrigeres Pro-Kopf-Vermögen als Tadschikistan. Hier besteht noch großer Nachholbedarf, welcher den Konsum ankurbeln wird. 2) China investiert massiv in Bildung und vor allem Universitäten. Dies wird zukünftig für massives Wachstum sorgen. 3) China besitzt einen gigantischen Binnenmarkt, welcher es Unternehmen ermöglicht zu großen Playern herans zu wachsen, die dann auch den Rest der Welt erobern. 4) China hat eine klare (schriftlich formulierte) Strategie und investiert massiv in Zukunftstheme wie Robotik, KI oder Genetik. 5) China versucht über das größte Infrastrukturprogramm der Welt die Welt miteinander zu vernetzen. Dies sind für mich positive Impulse für Handel und Wohlstand überall. Natürlich ist und bleibt die Zukunft unklar und ich gehe mit den Investitionen in China eine "Wette" ein. Für mich persönlich aber die mit den größten Erfolgschancen. Es bleibt also spannend. Versprochen! Traditionell ist der Monat Mai in Deutschland der Beginn der Dividendensaison. Auch im Jahr 2021 werden wieder Milliarden an Euro an die einzelnen Anleger ausgeschüttet. Auch für mich heißt das wieder Gelder meiner deutschen Aktien ein zu kassieren. Für mich stellen konservativ geführte Unternehmen mit guten sowie nachhaltigen Dividenden die Alternative zum Tagesgeldzins dar. Unternehmen wie die Allianz, Talanx, Fresenius und Munich Re (welche alle von mir gehalten werden) bieten Anlegern hier entsprechende Gegenwerte. Natürlich dürfen diese nicht wie früher bei der Deutschen Telekom aus der Substanz gezahlt werden.
Viele Berechnungen zeigen jedoch auch das nachhaltige Dividendenzahler, sogenannte Dividendenaristokraten, wie Procter & Gamble, Walmart, Coca-Cola, Nestle, Johnson & Johnson und viele weitere langfristig sehr gute Investments sind. Natürlich bieten auch Amazon, Tencent, Alphabet und Alibaba äußerst lukrative Chancen (außer Amazon befinden sich all diese Titel in meinem Portfolio). Möglicherweise entwickeln sich diese jedoch zukünftig ebenfalls zu verlässlichen Dividendenzahler wie eine Microsoft (ebenfalls enthalten). Apple (auch ein Wert meines Depots) entwickelt sich mehr und mehr auch zu einem starken Dividendenzahler. Die Beteiligung von Warren Buffett unterstreicht dieses noch einmal deutlich. Die wahre Macht von Dividenden erhält man natürlich nur, wenn man die Ausschüttungen auf seinem Verrechnungskonto liegen lässt und zeitnah in weitere Investments anlegt. Diese Investments bringen natürlich dann auch wieder Zinsen, was aufgrund des Zinseszinseffektes irgendwann die "Lawine zu rollen bringt". Was exponentielles Wachstum bedeuten kann, sieht man in einem negativen Zusammenhang gut an der aktuellen COVID-19-Pandemie. Für den langfristigen Vermögensaufbau und eine hohe Sicherheit im Alter kann man sich jedoch diesen Effekt, den manche auch als das 8. Weltwunder bezeichnen, zu nutze machen. Ich möchte das gerne an einem konkreten Beispiel aufzeigen was es bedeutet hohe Dividenden zu bekommen. Einer der ältesten Werte in meinem Depot ist die Aktie von Coca-Cola, welche auch zu den größten Positionen des Orakels von Omaha gehört. Derzeit besitzt das Unternehmen ca. eine Dividendenrendite von knapp 3 % bei einem KGV von etwa 25. Bei der derzeitigen Nullzinspolitik (teilweise bei Negativzinsen) ein nicht günstiges aber grds. solides Investment. Der Kurs der Aktie liegt aktuell bei etwa 45 Euro. Da ich die Aktien aber bereits vor längerer Zeit erworben habe, bin ich bei kumuliert etwa 30 Euro je Aktie eingestiegen. Bei also einer aktuell erwarteten Ausschüttung von 1,39 Euro komme ich persönlich auf eine Dividendenrendite von mehr als 4,6 %. Warren Buffett bekommt mehr als 640 Mio. US-$ jährlich ausgeschüttet. Wenn man bedenkt, dass er ungefähr eine Mrd. Dollar in den 80er Jahren investiert hat ist das schon eine beeindruckende Zahl. Natürlich sind nicht alle Dividendenzahler gute Aktien. Auch können wir nicht immer solche wahnsinnig guten Investitionen wie Buffett tätigen. Dividenden sollten aber in jedem langfristig ausgelegten Depot die Grundlage für die persönliche Vermögensanlage darstellen. Es bleibt also spannend! Versprochen. Nach dem Zerfall der Sowjetunion stellt die USA die einzige Supermacht dar. Die Vereinigten Staaten haben mit ihrer militärischen, wirtschaftlichen und politischen Stärke das 20. Jahrhundert geprägt und sind von einer "armen" Kolonie zur stärksten und reichsten Nation aufgestiegen. Die Volksrepublik China schickt sich gerade wieder an ihre vermeintliche Rolle als stärkste Kraft der Erde zurück zu erobern. Ob das rein auf wirtschaftlichen Grundpfeilern bleiben wird oder auch militärische Auseinandersetzungen dazu kommen, bleibt abzusehen. Aus meiner Sicht werden wir im 21. Jahrhundert ein asiatisch geprägtes Jahrhundert sehen und China wird im Mittelpunkt dieser Entwicklung stehen. Abschreiben darf man die USA natürlich nicht. Spannend bleibt nun zu sehen, ob es sich wieder um eine Blockbildung mit einem quasi Duopol der Macht handelt oder ob mehrere Supermächte zukünftig Weltpolitik betreiben werden.
Japan ist eine vergreisende Nation, die sich von der Außenwelt abschottet und in Asien nur wenige Verbündete hat. Russland stark und mächtig, stolz und sicherlich mit einer tollen Geschichte, kann aber eher als regionale Macht und nicht als auf einer Stufe mit den Supermächten gesehen werden. Auf den Kontinenten Afrika und Lateinamerika gibt es keinen starken "Superstaat" der hier in einigen Jahrzehnten aufholen könnte. Indien, mit einer gigantischen Bevölkerung, wirkt trotz sicherlich starker Fortschritte immer noch eher gehemmt und rückschrittig, vergleicht man mal den Aufstieg Chinas. Saudi-Arabien verfügt sicherlich hinter den Kulissen über Macht, Einfluss und viele Petrodollars, kann aber nicht als Weltpolizei angesehen werden. Dafür sind die Bündnisse und Machtstrukturen zu schwach. Bleibt einzig Europa als potentielle dritte Kraft auf der Welt übrig. Wirtschaftlich, politisch und militärisch kann man sicherlich mit den beiden Platzhirschen mithalten. Man verfügt über ein ähnliches Weltbild, religiös ist man eng miteinander verbunden und der Kontinent verfügt mit dem Euro über eine gemeinsame und starke Währung. Natürlich müsste man sich vorher von den USA emanzipieren und eigenständige Politik betreiben. Schon allein die zunehmende Digitalisierung (u.a. ethische und sicherheitsrelevante Punkte), die Sicherung von Rohstoffen (siehe USA weltweit oder China in Afrika) oder aber auch die zunehmenden Ströme von Flüchtlingen und Vertriebenen. Derzeit scheint dieser Wunsch nach einer Alternative zu den beiden Polen relativ unwahrscheinlich. Mehr und mehr (oftmals kleinere europäische Länder) entscheiden sich für eine der beiden Seiten und gehen ihre eigenen Wege. Natürlich wollen sie weiterhin (trotzdem) nicht auf die üppigen Fördertöpfe der EU verzichten. Was aber muss geschehen, damit wir so eine dritte Kraft erhalten. Gehen wir doch einmal von einem Gedankenexperiment aus. Deutschland und Frankreich führen gemeinsam eine Gruppe von Ländern wie Schweden, Österreich, Dänemark, Irland, Holland, Luxemburg, Belgien, Portugal, Österreich, Italien, ggf. Tschechien, Slowenien und Co. an und binden sich enger an einandern. Quasi die vereinigten Staaten von Europa (VSE): - die USA sind so stark weil sie mit einer Stimme für alle Bundesstaaten sprechen, d.h. wir brauchen einen Außenminister der für die VSE spricht - wir bündeln alle militärischen Projekte, Einrichtungen, Truppen und Ressourcen und haben eine europäische Armee (dies dürfte gigantische Synergien freisetzen) - alle Investitionen in der EU, Förderungen und Subventionen müssen nachhaltige und "grüne" Ziele unterstützen - in der Außenpolitik werden die Schweiz, Großbritannien aber auch Russland und wenn irgendwie möglich auch die Türkei eng angebunden. Dies sichert Frieden und Wohlstand und emanzipiert von den WÜnschen der USA - wir brauchen in Europa eigene Cloud-Dienste, Chiphersteller und viele weitere kritische Infrastruktur-Bedingungen - wir beschließen einheitliche Standards für Schienen, elektrische Systeme, Internet-Schnittstellen, den Datenschutz, und viele weitere kritische Punkte - es gibt einen europäischen Fonds für die Förderung von Start-ups (diese werden an die noch abzuschließende Strategie für die VSE angepasst, u.a. Förderung von KI, Quanten Computing, Hyperloop usw.) - es müssen einheitliche Steuergesetzgebungen geschaffen werden - das VSE-Parlament muss eine starke Rolle spielen Ich könnte diese Aufzählung sicherlich noch mit vielen wichtigen Punkten füllen, aber wir sehen schon an den Themen Militär, Steuern, Cloud, Außenpolitik das es sicher hierbei um nahezu (scheinbar) unlösbare Herausforderungen handelt. Es bleibt abzuwarten, wie wir (und damit vor allem die deutschen und franzosen) sich entscheiden. Wollen wir zukünftig eine stärkere Rolle spielen und uns aus den Produkten der Amerikaner und Chinesen bedienen, wohl wissend das diese nicht immer unseren moralischen und ethischen Grundsätzen entsprechen. Ich sehe große Chancen in den VSE, glaube aber nicht das wir in der EU politisch stark genug sind diese zu etablieren. Es bleibt also spannend! Versprochen. Für viele junge (innovative) Unternehmen, aber auch für alteingesessene Firmen, kann ein Börsengang die gewünschte Art des Exits für die Gründer:innen sein, oder z.B. Kapital für geplante Investitionen oder Wachstum eingesammelt werden. Schon heute gibt es für interessierte Unternehmungen zahlreiche Möglichkeiten. In Deutschland hat der Zusammenbruch des "Neuen Marktes" Börsengänge zusätzlich erschwert. Hierzulande streben (traditionell) prozentual weniger Unternehmen an die Börse als z.B. in Nordamerika. Die USA galten lange als "Mekka für Börsengänge". New York hängt dabei klar europäische Märkte wie London oder Frankfurt am Main ab. Chinesische Firmen hingegen liebäugeln zunehmend mit Börsengängen in Hongkong, Shanghai oder Shenzhen.
Was alle Börsengänge mit sich führen, egal ob in Europa, Asien oder den USA sind hohe Kosten, bürokratische Hürden und die für Start-ups oftmals schwierige Bewertungsphase des Unternehmenswerts. Daher streben derzeit wenige aufstrebende Unternehmen direkt an die Börse. Ein neues Segment, die sogenannten Spacs, versuchen diesen Missstand zu beheben. Unter einem Spac (Special Purpose Acquisition Company) verbirgt sich im Grunde ein "Börsenmantel", also eine leere Hülle welche an die Börse geht und Geld einsammelt. Innerhalb der nächsten 24 Monate sucht diese Mantelunternehmung nach einem geeigneten Kandidaten (oftmals Start-ups) um mit diesem zu verschmelzen. Aufgrund dieses Zusammenschlusses (bzw. der Fusion) ist das Start-up dann automatisch an der Börse und verfügt dann über den Börsenwert des Spacs. Da Kapital derzeit in einem Übermaß vorhanden ist prüfen zahlreiche Unternehmungen aus dem Bereichen Biotech, Mobilität, Raumfahrt, erneuerbare Energien usw. derzeit diese Art der Kapitalsammlung. Der aus meiner Sicht spannendste Deal derzeit betrifft eine meiner absoluten "Lieblingsfirmen". Es handelt sich dabei um das Münchner Flugtaxiunternehmen Lilium. Diese möchte noch im 2. Quartal 2021 mit Qell Acqusitions fusionieren, sodass am Ende eine Börsenbewertung von ca. 3,3 Mrd. US-$ heraus springen könnte. Wohlgemerkt bei einem Unternehmen, das bislang keine Umsätze (und somit auch keine Gewinne) erzielt. Ich werde zeitnah beim Börsenstart, also in den Tagen 1-3 in diese neue Aktie investieren. Selbstverständlich ist mir bewusst, das solch eine Investition gegen einige meiner Anlageregeln, u.a. nicht investieren in neue Aktien, verstößt. Aus drei Gründen werde ich dennoch investieren: 1) Ich glaube an die Technologie, das Gründerteam und die Möglichkeiten von Lilium einer der ganz großen Player, vielleicht sogar ein Weltkonzern, zu werden 2) Ich hab in meinem Portfolio 24 andere Titel von denen mindestens 80 % aus "langweiligen" bzw. robusten (sicheren) Blue Chips besteht, sodass es nur ein kleiner Teil meines Portfolios ist. Als Aktie 1-5 würde ich Lilium nicht sehen, sondern natürlich als die Spekulation die sie ist. 3) Ich möchte meinen Teil dazu beitragen Flugtaxis zum Erfolg zu bringen und langfristig in dieses Segment zu investieren. Der Gedanke früh dabei zu sein reizt mich einfach. Hierfür bin ich sogar bereit einen Titel aus meinem Portfolio auszutauschen. Kandidaten hierfür sind Talanx, BoA sowie Colgate-Palmolive, da sie nur am Rande in meine Anlagestrategie passen. Derzeit ist sehr viel Kapital im Markt unterwegs. Spacs sind ein neues und interessantes Segment, um aufstrebenden (Technologie)Unternehmen neues Kapital und einen schnellen Börsenstart zu ermöglich. Natürlich kann sich hierhinter auch eine neue Blase bzw. ein Hype verstecken. Das werden die kommenden 12-36 Monate zeigen. Es bleibt also spannend! Versprochen. Das Blog-Projekt Moneydoctor sollte im Grunde nach nur ein Jahr laufen. Begonnen im Januar 2018 sind wir nun bereits im vierten Jahr. Themen für weiter Beiträge gibt es aufgrund der Corona-Pandemie, der Alterung der Gesellschaft, dem Aufstieg Chinas, der zunehmenden Digitalisierung (um nur einige zu nennen) mehr als genug. Da ich mich aber auf andere Projekte im Jahr 2021 konzentrieren möchte, werde ich davon absehen dieses Format wöchentlich zu veröffentlichen. Geplant ist für die Zukunft, das immer am letzten Tag eines Monats eine neue Ausgabe das Licht der Welt erblickt. Sollte es zu außergewöhnlichen Umständen kommen, werde ich natürlich zeitnah Sonderausgaben veröffentlichen. Was möchte ich 2021 noch erreichen?
Zum einen natürlich gesund bleiben und hoffen das ich nicht schwer an COVID-19 erkranke. Danach natürlich mir eine oder zwei Impfungen (je nach Wirkstoff) abzuholen um etwas "Normalität" zu gewinnen. Finanziell bleibe ich weiter bullish (trotz der immer "grauer werdenden Wolken" am Firmament). Derzeit besitze ich 25 Einzelpositionen, sodass ich das von mir ausgegebene Maximum an Titeln erlangt habe. Sollte Lilium Aviation an die Börse via Specs streben, muss ich eines meiner Anlageobjekte wohl verkaufen. Derzeit wird es dann wohl meine erst vor kurzem aufgebaute Position der Bank of America werden, da sie nur bedingt in meine langfristige Strategie einspielt. Es wird also in 2021 darum gehen Dividenden zu kassieren und den Cash-Bestand zu erhöhen. Zukäufe bzw. Einmalanlagen bei einigen Titeln wie Novartis, Coca-Cola oder bei Gold sind zudem denkbar. Auch werden weitere Anteile bestehender Aktien wie Ping An oder JD.com über Sparpläne dem Depot hinzugefügt. Darüber hinaus möchte ich mich in diesem Jahr noch persönlich stärker entwickeln:
Neben einem guten Allgemeinwissen, organisatorischen Fähigkeiten und Projektmanagementerfahrung ist es im 21. Jahrhundert sicherlich ratsam sowohl Daten- als auch Programmierkenntnisse zu besitzen. Die Transformation unserer Gesellschaft hat gerade erst begonnen (und wir sind live dabei). Es bleibt also ein lebenslanges Lernen. Somit bleibt es wie immer mehr als spannend. Versprochen! Wir leben in einer Zeit in der das Wort Zins mehr und mehr zu einer Art Schimpfwort verkommt. Gerade erst habe ich von meiner Hausbank die Nachricht bekommen, dass Gelder unterhalb von 10,000 Euro nicht mehr mit 0,01 % Zinsen vergütet werden. Aktuell beträgt der von der Bank geleistete Gegenwert für das Zurverfügungstellen von Kapital Null. Vorbei sind die Zeiten (die ich selber noch aktiv erlebt habe) mit 4,5 % aufs Tagesgeld. Von jährlichen Sparbriefen knapp unterhalb der 9 % meines Großvaters ganz zu schweigen. Auch wenn die aktuelle Inflation (angeblich) gering ist, so werden Produkte des täglichen Lebens zunehmend teurer.
Die Immobillienmärkte in den großen Städten sind immer noch, zumindest nach meiner Meinung, grandios zu teuer. Gold ist stark gestiegen, Silber hat sich innerhalb eines Jahres verdoppelt und der Bitcoin steht aktuell schon bei fast 50.000 Euro. Was also tun? Ich persönlich investiere in Sachwerte. Genauer gesagt in Aktien von Unternehmen mit guten Marken, einer starken Position bzw. einem USP oder "Burggraben" sowie guten Dividenden. Vor allem aus den Bereichen Versicherungen, Gesundheit, Konsumgüter und Nahrung sowie Technologie. Vorwiegend kommen die Unternehmen aus Europa (hauptsächlich Deutschland) oder den USA. Einige Titel kommen aus Asien, hier ausschließlich aus der Volksrepublik China. Neben den schon länger in meinem Depot befindenden Titel von Tencent und Alibaba haben sich in den vergangenen zwei Jahren noch einige weitere Titel hinzu gesellt. JD.com habe ich lange über einen Sparplan hinzu gekauft. Alle drei Titel haben durch die Corona-Pandemie mehr und mehr an Wert gewonnen. Die beiden Erstgenannten kommen leider mehr und mehr auf die Watchlist der chinesischen Regierung. Kurzfristig wird der Aktienkurs dadurch sicherlich getrübt. Derzeit investiere ich aber noch in zwei andere Titel. Ping An ist derzeit die Aktie welche ich via Sparplan monatlich zu kaufe. Als größter Versicherungskonzern der Welt, mit chinesischen Wurzeln und einer erstklassigen Dividendenrendite passt das Unternehmen perfekt in meine Strategie. Zuletzt habe ich die Aktien von Sinopharm und Nongfu Spring gekauft und meinen Cashbetrag auf ein absolutes Minimum reduziert. Sicherlich sind derartig junge und exotische Unternehmen mit höheren Risiken verbunden aber aus meiner Sicht auch mit größeren Chancen. Sinopharm gehört zu den größten Gesundheitsunternehmen der Volksrepublik und Nongfu ist der führende Anbieter von Mineralwasser in China (man findet die Produkte wirklich an jeder Ecke). Auch gehören Gemüsesäfte, Teegetränke, Fruchtsäfte und funktionelle Getränke zum Portfolio. Für alle die die schon immer zu Beginn von Coca-Cola in das Unternehmen investiert hätten, bietet sich hier vielleicht eine zweite Chance. Ich jedenfalls habe sie ergriffen. Doch Prognosen sind ja bekanntlich schwer, vor allem wenn sie die Zukunft betreffen wusste schon Mark Twain zu sagen. Es bleibt also spannend. Versprochen! Als ich zuletzt das Buch "Zukunftsrepublik" gelesen habe, musste ich bei einigen der Autorinnen und Autoren schon überlegen, ob Sie wirklich ins Jahr 2030 gesprungen sind oder ob sie einfach nur ihre eigene Agenda bzw. die Agenda ihres Vorhabens, ihrer Partei oder ihres Unternehmens vorgetragen haben. Daher versuche ich einfach einmal für mich meine "Welt" im Jahr 2030 zu skizzieren.
Natürlich weiß ich das viele meiner Annahmen auch reine Wunschvorstellung sein können. Corona hat viele Initiativen und ganze Länder arg zurückgeworfen und keiner weiß wie lange uns diese Thematik noch beschäftigt und welche Auswirkungen daraus wirklich resultieren. Menschen denken oftmals nur linear und können exponentielles Wachstum nicht abbilden. Ich versuche es in meine Gedankengänge daher explizit miteinzubeziehen. Im Jahr 2030 ... ... wird China die größte Handels- und Wirtschaftsmacht der Welt sein, da das Land führend in KI, VR, Drohnentechnoloien, Blockchain, Quantencomputer und Robotics ist. ... die EU besteht weiterhin und zwar mit mehr Ländern als derzeit. Leider ist sie als Wirtschaftsraum auf den vierten Platz abgerutscht. ... ist es normal für uns zwischen Berlin und Hamburg das Lufttaxi zu nehmen. ... ist die erste europäische Hyperloopstrecke (z.B. Amsterdam - Berlin) fast fertiggestellt. ... besteht der DAX zu 15 % aus Unternehmen aus den Bereichen eCommerce, KI und weiteren Zukunftstechnologien. ... ist es normal für uns die gesamte Gesundheitsakte (Impfpass, Vorerkrankungen, Röntgenbilder, Blutgruppe, Allergien, usw.) digital gespeichert zu haben. ... begleitet uns ein digitaler persönlicher Assistent täglich, der uns in den Bereichen Ernährung, Bewegung, Stress und Gesundheit monitort und überwacht. ... ist Nachhaltigkeit Vorstandsaufgabe Nr. 1 (leider noch immer), da der Klimawandel mehr und mehr mit Umweltkatastrophen durchschlägt und die Kunden daher nachhaltige Produkte verlangen. ... ist eines der größten Unternehmen der Welt ein Quantencomputerunternehmen. ... wird die Gesundheitswirtschaft zu den drei wichtigsten Branchen Deutschlands gehören. ... ist schwarz-grün das gängigste Bündnis im Bund und in mehreren Länderparlamenten. ... wird die USA von einer Frau regiert. ... werden wir Programmieren und Wirtschaft als Fächer bzw. Wahlfächer in unser Schulsystem integriert haben. ... besitzt Europa eine eigene Cloudtechnologie auf die heimische Unternehmen ihre Produkte und Dienstleistungen aufbauen können. ... wird das größte Börsenunternehmen ein chinesisches sein. ... wird 50 % aller Energie aus nachhaltigen Technologien oder moderner Atomkraft erzeugt. ... werden Organe per 3-D-Drucker gedruckt werden können. ... wird es weniger als 50 gesetzliche und private Krankenkassen geben. ... wird es selbstfahrende Autos in weiten Teilen der Welt als Sharing-Lösung(en) geben. ... werden Drohnen Pakete und andere Waren ausliefern. Es bleibt spannend zu sehen, mit wie vielen meiner Thesen ich recht hatte. Bis dahin wird noch sehr viel passieren, auch das Gegenteil von allem. Versprochen! |
Dr. Kai UrnerAls begeisterter Value-Investor beschäftige ich mich seit vielen Jahren mit den Themen Finanzen, Börse und Vermögensanlage. Daher möchte ich euch gerne Anregungen geben und Informationen sowie Wissen vermitteln, um das Geld in die "besten" Hände zu legen. In die Eigenen! Archiv
Juli 2022
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