Börse für jedermann
Investieren statt sparen
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Der größte Investor unserer Zeit (und vermutlich auch aller Zeiten) kauft für ca. 800 Millionen Dollar Aktien von einer amerikanischen Bank. Dies kann als deutlicher Vertrauensbeweis von Buffett angesehen werden, da ihm mittlerweile über 11 % an diesem Bankunternehmen gehört. Hierbei handelt es sich nicht um irgendeine Bank, sondern um die zweitgrößte der USA. Grund genug sich einmal genauer mit diesem Teil des Portfolios des Orakels von Omaha zu beschäftigen.
Zum Portfolio von Buffett gehören verschiedene Zahlungsdienstleister, Versicherungen und Banken. Hier sind insbesondere die Branchengrößen Wells Fargo, JP Morgan Chase, US Bancorp, Goldman Sachs, Bank of New York Mellon und eben die Bank of America zu nennen. Die Titel haben auf Jahresbasis alle Verluste in Höhe von 52,8 %, 22,4 %, 40,8 %, 15,9 %, 29,1 % sowie 24 % verzeichnet. Insbesondere die "Krise" bei den Bankenaktien zeigen deutlich warum die Performance von Warren Buffett derzeit so ausfällt wie sie ausfällt. Doch weiß der "Börsen-Guru" mehr als wir? Warum investiert er in diesen Zweig der amerikanischen Wirtschaft, der derzeit quasi mit dem Rücken an der Wand steht? Neben Abschreibungen, Niedrigzinsen und Kreditausfällen ist die allgemeine Marktunsicherheit Gift für den Bankenmarkt. Auch ich bin skeptisch was die zukünftige Performance von Banktiteln angeht. Paypal und weitere Zahlungsdienstleister "graben" stark am Geschäftsmodell der etablierten Player. Der Fall Wirecard kann jetzt noch einmal für ein Paar Monate Aufschub sorgen, der Sektor ist jedoch mittendrin in einer starken Transformation. Deutsche Banken, zumindest aus der Ferne betrachtet, geraten dabei immer mehr ins hintertreffen. Asiatische (vor allem chinesische Banken) werden weltweit immer wichtiger. Mit Ant Financial steht der nächste große Player kurz vor einem Börsengang. Aus meiner Sicht müssen Deutsche Bank und Commerzbank mit einer europäischen Großbank (dann wohl aus "Juniorpartner") fusionieren, um nicht mehr und mehr an Bedeutung zu verlieren. Auf meiner Watchlist stehen derzeit drei Bankentitel: 1) Bank of America (wkn: 85838) 2) Bank of Nova Scotia (wkn: 850388) 3) Wells Fargo (wkn: 857949) Alle "locken" mit niedrigen KGV, relativ stabilen bis hohen Dividendenrenditen sowie ziemlich "ausgebombten" Kursverläufen. Auch kann man bei allen drei Banken ein bzw. mehrere klar strukturierte Geschäftsmodelle erkennen. Von den Titel von Wells Fargo habe ich mich zuletzt getrennt, weil sie nach dem Skandal (Aufbau von Scheinkonten etc.) nur schwerlich auf die Beine zu kommen scheinen. Auch ist es schwer für einen Outsider die Bilanzen zu analysieren, da man nicht weiß wie viele toxische Papiere usw. darin schlummern. Sektoren für die sich der Mainstream nicht interessiert, sind oftmals in der Zukunft Outperformer. Grund genug, das sich jeder einmal für die persönliche Geldanlage mit diesem Sektor zu befassen. Es wird nicht zu eurem Nachteil sein. Versprochen!
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Dr. Kai UrnerAls begeisterter Value-Investor beschäftige ich mich seit vielen Jahren mit den Themen Finanzen, Börse und Vermögensanlage. Daher möchte ich euch gerne Anregungen geben und Informationen sowie Wissen vermitteln, um das Geld in die "besten" Hände zu legen. In die Eigenen! Archiv
Juli 2022
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