Börse für jedermann
Investieren statt sparen
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Bei Investieren sind verschiedene Aspekte zu berücksichtigen. Neben der jeweiligen Branche, den einzelnen Bewertungskriterien, dem persönlichen Zeithorizont sind auch stets regionale Gegebenheiten so berücksichtigen. Es stellt sich mithin die Frage: wo soll ich Investieren?
Diese Frage ist natürlich nicht einfach zu beantworten. Zusätzlich kann sie mehrdeutig verstanden werden. Wo soll ich investieren kann der Ort der Orderplatzierung (Börse), die einzelne Region oder das jeweilige Land sowie die verschiedenen Branchen sein. Im aktuellen Beitrag möchte ich mich verstärkt auf die regionalen Möglichkeiten des Anlegens konzentrieren. Ich glaube, dass das 21. Jahrhundert ein asiatisches Jahrhundert wird. China wird dabei im Zentrum dieses Aufstieges stehen. Mit dieser These stehe ich selbstverständlich nicht alleine da. Seit der Investmentbanker Jim O`Neill "Die Märkte von Morgen" (ISBN: 978-3-89879-688-0) ausgerufen hat gehört China auf die weltweite Karte der Investoren. Die anderen Boom-Ländern, Rußland, Brasilien und Indien, sind aufgrund unterschiedlichster Gründe deutlich hinter ihren wirtschaftlichen Möglichkeiten zurück geblieben. China ist die einzige der BRIC-Nationen, die in die Riege der Industrienationen aufsteigt. Wer sich ausführlicher mit China beschäftigen möchte, dem kann ich nur zu den Büchern von Frank Sieren (u.a. die Konkubinenwirtschaft; ISBN: 978-3-446-40975-0) raten. China wird aufgrund seiner schieren Größe, jungen und gut ausgebildeten Akademikern sowie seiner geographischen Nähe zu weiteren Boom-Regionen der Welt, neben den USA, das 21. Jahrhundert maßgeblich mitgestalten. Chinesen sind exzellente Händler und Strategen. Weltweit gehören sie mittlerweile zu den größten Investoren und kaufen Technologien und Know-how zu. Hierbei gehen chinesische Unternehmen verschiedene strategische Allianzen ein. Besonders deutlich zeigen sich diese Investments in Afrika. Noch immer gilt Afrika als "verlorener" Kontinent. Unter den Staaten mit den größten Zuwächsen am BIP sind heute jedoch eine Vielzahl an afrikanischer Staaten. Weitere Informationen findet man im spannenden Buch der Brüder Andreas und Frank Sieren "Der Afrika-Boom" (ISBN: 978-3-446-44306-8). Selbstverständlich gibt es auch zahlreiche Herausforderungen in China. Besonders möchte ich hier die Themenbereiche Umweltverschmutzung (vor allem Smog), Kreditblase und Schattenbanken sowie die große Anzahl an Wanderarbeiter (mit einem niedrigen Bildungsniveau). Die chinesische Regierung stellt sich all diesen Herausforderungen und ich bin mir sicher, das in den kommenden Dekaden China und die USA auf der gleichen Ebene im Rahmen der Weltbühne und der internationalen Politik auftreten. Investieren in China fällt mir jedoch sehr schwer. Chinesische Titel wie Alibaba, Techcent, China Mobil oder BYD sind mit stattlichen Kursniveaus ausgestattet. Bislang habe ich noch kein Einzelinvestment in China getätigt. Die Möglichkeit der unterschiedlichen Bilanzierung sowie intransparente Börsen halten mich bislang noch davon ab. Eine andere Möglichkeit an den boomenden Märkten Asiens zu profitieren ist ein Investment in ein europäisches oder amerikanisches Unternehmen, welches hohe Wachstumsraten und/oder Marktanteile in Asien besitzt. Als Beispiel möchte ich hier einmal Unilever (wkn: A0JNE2) aufführen. Über diesen "Umweg" kann man am Wachstum partizipieren, bekommt eine gute Dividendenrendite und ein solides und transparentes Management des Unternehmens. Selbstverständlich gibt es auch in Deutschland gute, sehr gute und exzellente Unternehmen. Hier sollte der Anleger jedoch ein bisschen Vorsicht walten lassen. Deutsche investieren gerne in deutsche Unternehmen. Oftmals sind sie dann überproportional mit ihrem Vermögen an deutschen Werten beteiligt. Branchen- oder Wirtschaftskrisen treffen daher diese Anleger verstärkt. Ich kann jedem Investor nur dazu raten sein Portfolio ausreichend zu diversifizieren und Aktien aus verschiedenen Branchen, Ländern und somit auch mit verschiedenen Währungen zu kaufen. Derzeit (Stand: Februar 2018) halte ich Aktien aus Deutschland, den Niederlanden, der Schweiz, aus Dänemark, Kanada und den USA sowie aus Norwegen. Aktuell ist Japan ein spannendes Land. Der Aktienmarkt besticht mit einer niedrigen Bewertung (KBV = 1,5). Asien und somit China sollte bei zukünftigen Investments stets im Mittelpunkt stehen. Eine gute Dividendenrendite versüßt dabei dem Anleger schlechte Börsenjahre. Neben Aktien aus Deutschland und Europa sollten Aktien weltweit gekauft werden, um das eigene Portfolio besser zu diversifizieren. Mit einem Auge sollte man auch immer auf Afrika schielen, da einige Länder zu den Überraschungskandidaten des 21. Jahrhunderts gehören könnten.
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Dr. Kai UrnerAls begeisterter Value-Investor beschäftige ich mich seit vielen Jahren mit den Themen Finanzen, Börse und Vermögensanlage. Daher möchte ich euch gerne Anregungen geben und Informationen sowie Wissen vermitteln, um das Geld in die "besten" Hände zu legen. In die Eigenen! Archiv
Juli 2022
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