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Wenn man an Leverkusen vorbei fährt ist es fast unmöglich den Schriftzug mit der Aufschrift "Bayer" nicht zu sehen. Das Unternehmen ist einer der weltgrößten Pharmahersteller der Welt und besitzt mit Aspirin eines der bekanntesten Medikamente weltweit. Oftmals wird es als Deonym für Schmerztabletten genannt. Weltweit arbeiten mehr als 100.000 in knapp 420 Tochtergesellschaft für den deutschen Industrieriesen. Der Konzern der mehr als 43 Mrd. € Umsatz jährlich erwirtschaftet hat im Jahr 2019 die größte Übernahme eines deutschen Unternehmens aller Zeiten durchgeführt.
Die Bayer AG ist in drei Divisionen sowie der Geschäftseinheit Animal Health tätig:
Schon in der Vergangenheit hat Bayer immer wieder mit Übernahmen auf sich aufmerksam gemacht. 2006 gab es ein Übernahmeangebot an Schering ab (Damals ebenfalls im DAX). 2014 wurde Algeta hinzugekauft. Ebenfalls in diesem Jahr hat man sich das Cosumer-Care-Geschäft von des US-Konzerns Merck gekauft. Zum 01.09.2015 spalte man das Geschäft rund um Material-Science ab. Heute ist dieser Bereich als Covestro ebenfalls im DAX. Bayer MaterialScience wurde schon 2005 abgespalten und als Lanxess an die Börse gebracht (das einstige DAX-Mitglied befindet sich heute im MDAX). 2016 war dann eines der Schickalsjahre für die Leverkusener. Für mehr als 62 Mrd. US-$ übernahm man den US-Riesen Monsanto (für viele eines der "schlimmsten" bzw. "bösesten" Unternehmen der Welt). Tausende von Klagen und Milliarden an Zahlungen für diese beschäftigen die unzähligen Anwälte von Bayer seitdem. Mitte 2020 kam dann der "Durchbruch". Bayer zahlt mehr als 19 Mrd. US-Dollar an Schadensersatz ohne die Schuld einzugestehen. Bayer war lange einer der Vorzeigekonzerne in Deutschland. Der Name wurde in einem Atemzug mit Daimler, Bosch, Siemens, ThyssenKrupp oder Henkel genannt. Aktuell ist es eines der "Sorgenkinder" im DAX. Die Zahlen sehen wirklich niederschmetternd für die Führungskräfte aus. Auf Jahresbasis hat der Konzern mehr als 25 % verloren, auf 3-Jahresbasis sogar über 61 % und auf 10-Jahresbasis blicken wir auf ein Minus von über 12 %. Bayer-Aktionäre können einem also durchaus leid tun. Aktuell steht das Unternehmen mit einem einstelligen KGV dar, was natürlich aufgrund der heftigen Kursverluste der letzten zwei Wochen zustande gekommen ist. Die Dividendenrendite ist, zumindest nach den bislang bekannten Zahlen, auf mehr als 6 % gestiegen. Meiner Meinung nach besitzt Bayer starke Marken und in allen Konzernsparten aussichtsreiche Chancen um zukünftig weiter wachsen zu können. Die aktuelle Bewertung lässt sie auf meiner Watchlist immer weiter nach oben rutschen. Persönlich muss ich mir jedoch überlegen, ob ich die mit den Leverkusener verbundenen Risiken eingehen möchte. Medikamentenherstellung ist teuer und zahlreiche Blockbuster von Bayer werden in einigen Jahren auslaufen. Zudem sind Rechtsstreitigkeiten, vor allem verbunden mit Monsanto, nie gänzlich auszuschließen. Außerdem besitze ich mit Fresenius, Allianz, Talanx, Munich Re und Fresenius schon viele (eigentlich zu viele) deutsche Titel im Depot. Gleichzeitig halte ich Aktien von zwei weiteren Pharmakonzernen (Novartis und Novo Nordisk). Man sollte bei einem ausgewogenen Depot stets "Klumpenrisiken" vermeiden. Beobachten werde ich die Lage jedoch genau. Es bleibt also spannend. Versprochen!
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Dr. Kai UrnerAls begeisterter Value-Investor beschäftige ich mich seit vielen Jahren mit den Themen Finanzen, Börse und Vermögensanlage. Daher möchte ich euch gerne Anregungen geben und Informationen sowie Wissen vermitteln, um das Geld in die "besten" Hände zu legen. In die Eigenen! Archiv
Juli 2022
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