Börse für jedermann
Investieren statt sparen
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Der Deutsche Aktienindex und der Dow Jones haben in diesem Jahr bereits heftige Ausschläge gen Süden hinnehmen müssen. Die Weltbörsen schwanken dabei zunehmend in nie gekannten Ausmaßen. Der Dow Jones - und somit der weltweite Leitindex - verlor an einem Tag 1.100 Punkte. Kommt es also nun zu einem weltweiten Crash?
Ehrlich gesagt bin ich da genauso überfragt wie sämtliche "Börsenexperten" weltweit. Wir hatten mittlerweile mehr als 6 gute Jahre. Die meisten der großen Indices sind massiv gestiegen. Viele Blue Chips, vor allem in den USA, besitzen schon sehr teure Bewertungen. In einzelnen Märkten, z.B. in Japan, Italien und zum Teil auch in Deutschland, kann man noch gute Unternehmen zu annehmbaren Preisen ausfindig machen. Sehr gute Unternehmen sind jedoch meistens nicht mehr zu bekommen. Jeder Investor weiß, spätestens seit Kostolany, dass die Börse keine Einbahnstraße ist. Irgendwann einmal ist die Party vorbei und die Aktienmärkte werden auch wieder fallen. Das ist der natürliche Zyklus an den Weltbörsen. Durch Computerhandel und extrem große Player, wie Hedgefonds, können die Schwankungen zukünftig extremer ausfallen, als noch in den vergangenen Dekaden. Ich persönlich glaube nicht, dass es in den nächsten zwölf Monaten zu einem Finanzcrash kommt (fingers crossed). Die Kursstürze zu Beginn des Jahres sind eher als lange überfällige Korrektur anzusehen, bei der es auch zu einer Gegenbewegung kommen kann. Die Weltkonjunktur erscheint robust zu sein, die Zinsen sind niedrig, sodass Aktien derzeit nahezu die beste Anlageklasse darstellen und auch die weltpolitische Ebene erscheint derzeit (mit Ausnahme von Trump) einigermaßen ruhig zu sein. Kluges Investieren bedeutet sich nicht an kurzfristigen Ereignissen zu orientieren, sondern langfristig zu denken und planen. Mein persönlicher Anlagehorizont ist auf eine Mindestzeit von 7-10 Jahren ausgelegt. Einige meiner Aktien werde ich auch sicherlich darüber hinaus halten und mich jedes Jahr an den guten Dividenden erfreuen, die oftmals ein Drittel der langfristigen Wertzuwächse ausmachen. Investieren an der Börse hat nichts mit Kasinomentalität zu tun. "Die Leute erkennen [...] nicht, dass Erfolg vor allem darin besteht, Verluste zu vermeiden, nicht darin, dass man versucht, Gewinne zu machen" (Taleb 2015 S. 98). Man muss stets im Hinterkopf behalten, dass man bei einem 50% Kursverlust einen Anstieg um 100% erzielen muss, um wieder auf den Ausgangswert zurück zu kommen. Es bleibt also spannend an den Weltbörsen. Sein Geld unter der Matratze verstecken erscheint jedoch keine Alternative zu sein. Als Investor sollte man in Blue Chips aus den entwickelten Industrienationen investieren, die eine niedrige Verschuldung aufweisen, hohe Dividendenrendite bieten und gut bei den Megatrends der Zukunft aufgestellt sind. Das Depot bietet hierzu Anregungen und Beispiele, jedoch explizit keine Kaufempfehlungen. Kursverluste bei sehr guten Unternehmen könnten zum Aufbau oder der Erweiterung von Positionen genutzt werden.
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Dr. Kai UrnerAls begeisterter Value-Investor beschäftige ich mich seit vielen Jahren mit den Themen Finanzen, Börse und Vermögensanlage. Daher möchte ich euch gerne Anregungen geben und Informationen sowie Wissen vermitteln, um das Geld in die "besten" Hände zu legen. In die Eigenen! Archiv
Juli 2022
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