Börse für jedermann
Investieren statt sparen
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Das 21. Jahrhundert wird vermutlich ganz im Zeichen des asiatischen Aufschwunges stehen. China wird als "Wachstumslokomotive" oder "Power house" im Zentrum dieser Verschiebung der Weltwirtschaft stehen. Doch darf man dabei nicht einfach andere Wirtschaftsmächte und aufstrebende Nationen außer acht lassen. Singapur, Südkorea, Hongkong, Taiwan, Indien, Vietnam und Indonesien bieten sicherlich ebenfalls gute Investmentchancen. Bei allen Betrachtungen wird oft übersehen, das eine der stärksten Wirtschaftsnationen bereits in Asien zuhause ist - Japan.
Japan ist der viertgrößte Inselstaat der Welt und auch heute noch eine der wichtigsten Industrienationen. Aus dem Land der aufgehenden Sonne stammen bekannte Industrieriesen wie Sony, Hitachi, Nintendo, Toyota, Panasonic oder Honda. Das Land steht für Automobil- und Maschinenbau, elektronische Geräte und High-Tech-Produkte. Es gibt jedoch auch eine Kehrseite. Japan gilt als älteste Gesellschaft der Welt. Die Lebenserwartung ist sehr hoch doch die Geburtenrate ist niedrig, sodass die heute 125 Mio. Japaner zu den schrumpfenden Gesellschaften gehören. Die Weltstadt (Metropolregion) Tokyo-Yokohama bildet das politische und kulturelle Zentrum des Landes und beherbergt knapp 38 Mio. Menschen. Sie gilt somit als eine der größten Städte der Erde und besitzt mehr Einwohner als viele europäische Länder. Softbank ist sicherlich kein Geheimtipp mehr aus Fernost. Das (Mobilfunk)Unternehmen ist mehr zu einem gigantischen Hedgefonds bzw. zu einer Private Equityfirma geworden und hält große Anteile an Großkonzernen, wie auch an spannenden jungen Firmen. Mein Aktienpaket habe ich im Zuge der Corona-Krise verkauft, da viele der Beteiligungen sehr kapitalintensiv sind und für sie zukünftig schwere Zeiten anbrechen könnten. Japan besitzt jedoch noch eine Vielzahl an milliardenschweren Unternehmen, die in Europa nur wenig bekannt sind. Der Handelskonzern Itochu beispielsweise macht mehr als 90 Mrd. US-$ Umsatz pro Jahr. Der Mischkonzern Japan Post Holdings sowie Nippon Telegraph & Tel machen sogar weit über 100 Mrd. Dollar Umsatz. Auch der größte Stromkonzern kam vor der Fukushima-Katastrophe aus Japan. Tepco ist natürlich durch die Reparaturarbeiten usw. schwer gezeichnet. Aktuell sind viele Unternehmen aus Japan niedrig verschuldet, besitzen starke Technologien und Patente und weisen günstige Bewertungen auf. Dies sind gute Gründe das Land einmal näher zu untersuchen, um chancenreiche Alternativen zum nordamerikanischen und europäischen Aktienmarkt zu finden. Nach der Aufspaltung der japanischen staatlichen Eisenbahngesellschaft wurde die Central Japan Railroad (wkn: 908593) gegründet. Sie gehört zu den größten ihrer Art und das weltweit. Das Unternehmen betreibt die meist frequentierte Bahnstrecke der Welt und will bald eine neue Generation von Schnellzügen einweihen. Geschwindigkeiten von mehr als 450 km/h gehören dann zum Alltag. Durch die Corona-Krise wurde das Unternehmen natürlich hart getroffen, da viele Passagiere im Home Office arbeiten und nicht mehr den öffentlichen Nahverkehr bzw. die Überlandverbindungen nutzen. Derzeit besitzt die Aktie ein einstelliges KGV bei einer Dividendenrendite von ca. 1 %. Dennoch finde ich das Unternehmen mehr als spannend. Das Unternehmen besitzt einen massiven Wettbewerbsvorteil (Konkurrenten müssten erst einmal ein vergleichbares Angebot an Zügen, etc. anschaffen), ein zukunftsträchtiges Geschäftsmodell (nach der Krise werden mehr Leute Bahn fahren als die Strecke Tokyo - Osaka fliegen), ein Qualitätsprodukte (Züge in Japan sind sehr pünktlich) und das Unternehmen besitzt noch ein ausreichendes Liquiditätspolster. Die Eigenkapitalquote liegt bei mehr als 40 %. Hier könnte sich der heimische Anbieter sicherlich mal etwas abschauen. Umsatz und Gewinn konnten in den letzten fünf Jahren immer gesteigert werden. Nach der Krise wird das sicherlich so weiter gehen. Die Aktie ist sicherlich kein spannender Technologiewert und auch kein Verzehnfacher. Das Verkehrs- und Transportwesen gilt bei Zügen eher als langweiliges Investment. Das muss nicht schlecht sein. Warren Buffett ist mit "langweiligen" Investments Milliardär geworden. Das werden wir sicherlich nicht schaffen. Ein ausgewogenes und weltweit verteiltes Portfolio sichert den langfristigen Börsenerfolg. Versprochen!
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Dr. Kai UrnerAls begeisterter Value-Investor beschäftige ich mich seit vielen Jahren mit den Themen Finanzen, Börse und Vermögensanlage. Daher möchte ich euch gerne Anregungen geben und Informationen sowie Wissen vermitteln, um das Geld in die "besten" Hände zu legen. In die Eigenen! Archiv
Juli 2022
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