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Nach dem Zerfall der Sowjetunion stellt die USA die einzige Supermacht dar. Die Vereinigten Staaten haben mit ihrer militärischen, wirtschaftlichen und politischen Stärke das 20. Jahrhundert geprägt und sind von einer "armen" Kolonie zur stärksten und reichsten Nation aufgestiegen. Die Volksrepublik China schickt sich gerade wieder an ihre vermeintliche Rolle als stärkste Kraft der Erde zurück zu erobern. Ob das rein auf wirtschaftlichen Grundpfeilern bleiben wird oder auch militärische Auseinandersetzungen dazu kommen, bleibt abzusehen. Aus meiner Sicht werden wir im 21. Jahrhundert ein asiatisch geprägtes Jahrhundert sehen und China wird im Mittelpunkt dieser Entwicklung stehen. Abschreiben darf man die USA natürlich nicht. Spannend bleibt nun zu sehen, ob es sich wieder um eine Blockbildung mit einem quasi Duopol der Macht handelt oder ob mehrere Supermächte zukünftig Weltpolitik betreiben werden.
Japan ist eine vergreisende Nation, die sich von der Außenwelt abschottet und in Asien nur wenige Verbündete hat. Russland stark und mächtig, stolz und sicherlich mit einer tollen Geschichte, kann aber eher als regionale Macht und nicht als auf einer Stufe mit den Supermächten gesehen werden. Auf den Kontinenten Afrika und Lateinamerika gibt es keinen starken "Superstaat" der hier in einigen Jahrzehnten aufholen könnte. Indien, mit einer gigantischen Bevölkerung, wirkt trotz sicherlich starker Fortschritte immer noch eher gehemmt und rückschrittig, vergleicht man mal den Aufstieg Chinas. Saudi-Arabien verfügt sicherlich hinter den Kulissen über Macht, Einfluss und viele Petrodollars, kann aber nicht als Weltpolizei angesehen werden. Dafür sind die Bündnisse und Machtstrukturen zu schwach. Bleibt einzig Europa als potentielle dritte Kraft auf der Welt übrig. Wirtschaftlich, politisch und militärisch kann man sicherlich mit den beiden Platzhirschen mithalten. Man verfügt über ein ähnliches Weltbild, religiös ist man eng miteinander verbunden und der Kontinent verfügt mit dem Euro über eine gemeinsame und starke Währung. Natürlich müsste man sich vorher von den USA emanzipieren und eigenständige Politik betreiben. Schon allein die zunehmende Digitalisierung (u.a. ethische und sicherheitsrelevante Punkte), die Sicherung von Rohstoffen (siehe USA weltweit oder China in Afrika) oder aber auch die zunehmenden Ströme von Flüchtlingen und Vertriebenen. Derzeit scheint dieser Wunsch nach einer Alternative zu den beiden Polen relativ unwahrscheinlich. Mehr und mehr (oftmals kleinere europäische Länder) entscheiden sich für eine der beiden Seiten und gehen ihre eigenen Wege. Natürlich wollen sie weiterhin (trotzdem) nicht auf die üppigen Fördertöpfe der EU verzichten. Was aber muss geschehen, damit wir so eine dritte Kraft erhalten. Gehen wir doch einmal von einem Gedankenexperiment aus. Deutschland und Frankreich führen gemeinsam eine Gruppe von Ländern wie Schweden, Österreich, Dänemark, Irland, Holland, Luxemburg, Belgien, Portugal, Österreich, Italien, ggf. Tschechien, Slowenien und Co. an und binden sich enger an einandern. Quasi die vereinigten Staaten von Europa (VSE): - die USA sind so stark weil sie mit einer Stimme für alle Bundesstaaten sprechen, d.h. wir brauchen einen Außenminister der für die VSE spricht - wir bündeln alle militärischen Projekte, Einrichtungen, Truppen und Ressourcen und haben eine europäische Armee (dies dürfte gigantische Synergien freisetzen) - alle Investitionen in der EU, Förderungen und Subventionen müssen nachhaltige und "grüne" Ziele unterstützen - in der Außenpolitik werden die Schweiz, Großbritannien aber auch Russland und wenn irgendwie möglich auch die Türkei eng angebunden. Dies sichert Frieden und Wohlstand und emanzipiert von den WÜnschen der USA - wir brauchen in Europa eigene Cloud-Dienste, Chiphersteller und viele weitere kritische Infrastruktur-Bedingungen - wir beschließen einheitliche Standards für Schienen, elektrische Systeme, Internet-Schnittstellen, den Datenschutz, und viele weitere kritische Punkte - es gibt einen europäischen Fonds für die Förderung von Start-ups (diese werden an die noch abzuschließende Strategie für die VSE angepasst, u.a. Förderung von KI, Quanten Computing, Hyperloop usw.) - es müssen einheitliche Steuergesetzgebungen geschaffen werden - das VSE-Parlament muss eine starke Rolle spielen Ich könnte diese Aufzählung sicherlich noch mit vielen wichtigen Punkten füllen, aber wir sehen schon an den Themen Militär, Steuern, Cloud, Außenpolitik das es sicher hierbei um nahezu (scheinbar) unlösbare Herausforderungen handelt. Es bleibt abzuwarten, wie wir (und damit vor allem die deutschen und franzosen) sich entscheiden. Wollen wir zukünftig eine stärkere Rolle spielen und uns aus den Produkten der Amerikaner und Chinesen bedienen, wohl wissend das diese nicht immer unseren moralischen und ethischen Grundsätzen entsprechen. Ich sehe große Chancen in den VSE, glaube aber nicht das wir in der EU politisch stark genug sind diese zu etablieren. Es bleibt also spannend! Versprochen.
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Dr. Kai UrnerAls begeisterter Value-Investor beschäftige ich mich seit vielen Jahren mit den Themen Finanzen, Börse und Vermögensanlage. Daher möchte ich euch gerne Anregungen geben und Informationen sowie Wissen vermitteln, um das Geld in die "besten" Hände zu legen. In die Eigenen! Archiv
Juli 2022
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