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Täglich um 20:00 Uhr kommt in Deutschland im ersten Programm eines der wichtigsten Tagesformate im deutschen Fernsehen. Als neutraler Betrachter besitzt man das Gefühl, als stünde die Welt ständig am Abgrund bzw. am Rande des totalen Chaos. Natürlich kann man bei vielen Themen - Präsident Trump im Allgemeinen, Handelskrieg mit China, Verschuldung in der Welt, Brexit, usw. - sicherlich einige Sorgenfalten bekommen. Objektiv betrachtet, auch aus einer historischen Sicht gesehen, leben wir derzeit in den friedlichsten und wohlhabendsten Zeiten der Menschheitsgeschichte (und das weltweit, wenn auch ungleich verteilt)!
Aus diesem Grund sollte man sich lieber an den Chancen, als immer nur an den Herausforderungen, orientieren. Eines der zukünftigen Megathemen wird und ist bereits der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (kurz KI oder im englischen AI) im Alltag. Dieses Thema wird sich über alle Branchen und Lebensbereiche erstrecken und uns in den kommenden Dekaden massiv begleiten und sicherlich unser Leben auch verändern. In der Vergangenheit war es schlichtweg nicht möglich (außerhalb von wissenschaftlichen Forschungseinrichtungen oder beim Militär bzw. den Geheimdiensten) an ausreichend Rechenpower zu gelangen, um bestimmte Funktionalitäten oder Programme ausführen zu können. Heutzutage sind alle Daten (und auch eine gigantische Rechenpower) in der Cloud. Jedes Fitbit, jedes iPhone, zum Teil Haushaltsgeräte und Autos sowie im Bereich von Social Media werden täglich Tonnen von Daten aufgenommen, gespeichert und zum Teil verarbeitet. Als Mensch kann man in vielen Gebieten diesem nur noch schwerlich folgen. Oftmals ist es auch nahezu unmöglich die Terabytes an Daten auszuwerten und ordentlich zu sortieren und separieren. Hier kommt künstliche Intelligenz ins Spiel. Egal ob wir nun mit Alexa sprechen, bessere Angebote bei Amazon angezeigt bekommen oder sich der Routenplaner unseres Smartphones ständig aktualisiert, schon heute wird vieles über KI abgebildet. Die Anwendungsgebiete sind dabei vielfältig: Logistik, Handel, Versorgung oder aber auch im Gesundheitswesen. Überall können durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz Daten besser, schneller und gezielter verarbeitet werden. Personalisierte Medizin, digitale Therapien, Diagnose von Krankheiten (z.B. Auswertung von Röntgenbildern in dem man Millionen andere Aufnahmen vergleicht), Verknüpfung von medizinischen Studien, neuartige Präventionsansätze, Erprobung von Medikamenten, ja sogar das drucken ganzer Organe erscheint möglich. Insbesondere in einer Branche wie dem deutschen Gesundheitswesen (welche sicherlich eine der Branchen mit dem größten Nachholbedarf ist) können so ganze Quantensprünge des Fortschritts erreicht werden. Jetzt kann man als Argument in den Raum werfen, dass die Digitalisierung, Automatisierung sowie der Einsatz von KI zukünftig Millionen von Busfahrer, LKW-Fahrern, Kassierer usw. arbeitslos macht. Grundsätzlich ist das natürlich möglich. Heutzutage arbeitet kaum noch jemand in der Landwirtschaft, Gerber und viele andere Berufe des Mittelalters gibt es heute nicht mehr. So wird es auch im aktuellen Jahrhundert vonstatten gehen. Es werden Jobs und ganze Berufsbilder wegfallen. Jedoch werden anstelle dieser andere Berufe treten, die dem menschlichen Wesen besser gelegen sind (z.B. kreative Berufe, Programmierung, Analyse, etc.). Den Wandel halten wir nicht auf, egal ob wir jetzt für oder gegen den Einsatz von KI sind. Kommen wird der Einsatz im Alltag eh, das kann man in Israel, Korea oder China schon bestaunen und wird sich in der kommenden Dekade noch massive ausweiten und verstärken. Wir besitzen in Deutschland zahlreiche Voraussetzungen (Unternehmen, Universitäten, Bildungsstand, etc.) um in einer der kommenden Zukunftstechnologien führend in der Welt zu sein und neben Chemie, Maschinen- und Fahrzeugbau sowie Medizintechnik eine weitere Schlüsselbranche für kommenden Wohlstand aufzubauen. Hier sind jedoch massive Investitionen und kluge gesetzliche und steuerliche Anreize durch die Regierung nötig. Ich kann nur hoffen, dass die derzeitigen und zukünftigen Parlamentarierer dies auch so sehen und dieses wichtige Feld für Deutschland weiter verstärken und ausbauen. Wir brauchen einen Zukunftsplan für unser Land, das muss nicht unbedingt eine Agenda 2030 sein, aber es wäre schön 5-6 Schlüsselbranchen, Trends und Absichten zu kennen und dort zielgerichtet zu fördern. Noch bleibt Zeit die Weichen zu stellen. KI wird im Mittelpunkt der zukünftigen Entwicklung stehen. Da bin ich mir jedenfalls sicher. Ich kann nur hoffen, das wir nicht tatenlos am Seitenrand stehen bleiben und sehen wie Amerikaner und Chinesen an uns vorbeiziehen.
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Es gibt sicherlich kein wichtigeres Thema als die eigene Gesundheit (bzw. die der Familie und guten Freunden). Das sollte man zumindest meinen. Andererseits gewinnt man politisch mit diesem Thema keine Wahlen. Böse Zungen behaupten auch, das man mit Gesundheit jede Wahl verliert. Niemand möchte gern daran erinnert werden, das man irgendwann alt und gebrechlich, krank und vielleicht pflegebedürftig wird. Glücklicherweise haben wir in der Bundesrepublik Deutschland eines der besten Gesundheitssysteme der Welt! Das es an vielen Stellen noch erhebliche Optimierungspotenziale gibt, erlebe ich jedoch (zum Teil frustrierender Weise) in meiner täglichen Arbeit.
Der deutsche Sozialstaat (inkl. der Selbstverwaltung) ist sicherlich eine der großen Errungenschaften unseres Landes. Ich bin grds. stolz darauf und ein Verfechter des aktuellen Systems. Historisch verbunden stehe ich eher auf der Seite der GKV bzw. des Solidarprinzips. Schaut man sich jedoch im Gesundheitswesen einmal näher um (z.B. bei den Anwendungssystemen von Krankenkassen, bei Dienstleistern, in der Pflege oder bei sonstigen Heilberufen; von einer Vernetzung aller Akteure ganz zu schweigen) kann man seinen Kopf eigentlich nur vor die Wand schlagen. Hier klafft ein riesiges Loch zwischen aktuellen Möglichkeiten und dem IST-Zustand. Insbesondere Krankenkassen verfügen über einen gigantischen Datenschatz, der erheblich zur Linderung oder gar Heilung von Krankheiten beitragen könnte. Natürlich hört man dann immer drei Wörter: Datenschutz, Datenschutz und nochmal Datenschutz. Aus meiner Sicht ist ein Menschenleben höher einzuordnen, als der Datenschutz, aber diese Debatte will ich an dieser Stelle gar nicht führen. Fakt ist, dass das Gesundheitswesen in Deutschland die Branche ist, die die niedrigsten 'Digitalisierungsdichte' aufweist. Oftmals besitzen selbst die einzelnen Häuser oder gar Abteilungen eines Krankenhauses nicht über die gleiche Datengrundlage. Doppeluntersuchungen oder lange Wartezeiten sind die Folgen. Insbesondere für ältere (oftmals multimorbide) Patienten kann dies sogar gesundheits bedrohliche Züge annehmen. Wir leben in einer Zeit, in der gigantische Erfolge (durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz, personalisierter Medizin, neuartigen Therapien oder digitalen Produkten) in der Bekämpfung von Alter, Krankheit und Gebrechlichkeit erzielt werden können. Wearables zeichnen tausende von persönlichen Gesundheitsdaten auf und können uns vor Herzattacken oder anderen Anomalien warnen. Krebs und andere Autoimmunerkrankungen können effektiver geheilt werden. Natürlich machen wir uns dabei immer ein wenig "durchsichtiger" und auch überwachbarer. Gesundheit ist jedoch so wichtig, das man die Möglichkeiten nicht ungenutzt ignorieren sollte. Die Branche ist dabei einem starken Wandel ausgesetzt. Disruption ist (zumindest in den Anfängen) auch hier zu spüren. Wann tritt Amazon in den Markt ein? Welche Health-Angebote wird Apple (besitzt derzeit vermutlich die größte medizinische Datenbank der Welt) noch präsentieren. Gibt es bald einen "Moonshot" von Google bzw. Alphabet? Es bleibt spannend zu sehen, wie etablierte Anbieter und Technologiekonzerne, um diesen interessanten und lukrativen Markt buhlen werden. Auch IBM will mit seinem Watson und anderen Angeboten verstärkt im Gesundheitsbereich punkten. Neben diesen "Outsidern" bzw. zukünftigen integrierten Healthkonzernen gibt es eine reihe etablierter Player auf dem Markt, welche aus meiner Sicht spannend für langfristige Investments ist. Für mich ist dieser Sektor bzw. diese Branche die spannendste der Welt. Anbei die für mich spannendste Auswahl an Konzernen:
Der demografische Wandel birgt unglaubliche Herausforderungen. Das steht überhaupt nicht zur Debatte. Technologie, Innovationen und Ingenieurskunst können hierbei große Eckpfeiler des stetigen Wandels sein. Die Chancen (höhere Umsätze, größere Gewinne, neue Märkte, usw.) für Unternehmen sind dabei schier gigantisch. Der Gesundheitsmarkt wird daher, nicht nur an der Börse, zu den ganz großen Gewinnern der nächsten Dekaden gehören. Versprochen! Die Bundesrepublik Deutschland gilt in der Welt als Hochtechnologieland. Made in Germany gehört zu den wichtigsten Qualitätssigeln weltweit. Wir sind u.a. führend im Maschinenbau, im Automobilsektor und bei chemischen Erzeugnissen. Auch bei der Medizintechnik konkurrieren wir im Bereich der Weltspitze mit. Technologisch und vor allem bei der Plattformbildung, laufen uns jedoch mittlerweile andere den Rang ab. Dies hat zahlreiche Auswirkungen auf das heutige und zukünftige Wirtschaftswachstum hierzulande.
Die größten Unternehmen weltweit kommen mittlerweile aus dem Technologiebereich. Hier konkurrieren die „Supermächte“ MAAAF (USA) gegen BAT (China): M = Microsoft (wkn: 870747); A = Apple (wkn: 865985); A = Amazon (wkn: 906866); A = Alphabet (wkn: A14Y6F); F = Facebook (wkn: A1JWVX); B = Baidu (wkn: A0F5DE); A = Alibaba (wkn: A117ME); T = Tencent (wkn: A1138D). Diese acht Unternehmen kommen aus lediglich zwei Ländern. Die ersten fünf aus den USA und die restlichen aus China. Diese Unternehmen werden auch in Zukunft unsere Alltagswelt bestimmen, formen und möglicherweise neu definieren. Die Industriegiganten stoßen dabei in zahlreiche weitere Bereiche des Alltags vor. Z.B. in den Bereich Mobilität mit selbstfahrenden Autos, in den Bereich Gesundheit mit riesigen elektronischen Gesundheitsakten usw. Die amerikanischen Unternehmen sind hierzulande sehr bekannt. Jeder googelt, kauft bei Amazon Waren ein oder besitzt ein iPhone. Die Arbeit mit Word und Excel gehört zum Standardrepertoire und Instagram und WhatsApp sind kaum noch weg zu denken aus unserem Alltag. Sagt euch Alipay oder WeChat etwas? Nein? Es sollte! Die chinesischen „großen Drei“ rollen gerade ihren Heimatmarkt auf. Und das in einem Tempo, was die Welt bis dato noch nicht gesehen hat. Wenn sie damit fertig sind werden sie auch in andere Teile der Welt expandieren. Es bleibt abzuwarten wann das passiert und welche traditionsreichen und langsam agierenden Märkte sie aufrollen und massiv verändern werden. Wer glaubt, dass Chinesen lediglich schlecht kopierte Markenschuhe und Designerjeans oder Plastikspielzeug anbieten können irrt. Und er irrt gewaltig! Die chinesischen Konzerne besetzen Spitzenpositionen bei Zukunftstrends. Hier sind u.a. selbstfahrende Autos, Gesichtserkennung, AI, IoT, Online-Bezahldienste, Drohnenlieferdienste, Car- und Bikesharing, usw. zu nennen. Und es scharren weitere Technologiekonzerne aus China mit den Hufen. Huawei (chinesisches Apple), Didi (chinesisches Uber) und Ofo (Bikesharing-Dienst) um nur einige zu nennen. Wir deutschen halten da kaum mit. Plattformen oder deutsche Internetgiganten gibt es kaum. Lediglich Rocket, SAP und United Internet halten zumindest teilweise dagegen. In Europa können immerhin spotify oder booking in der Plattformwelt der ganz großen „mitspielen“. Ein deutsches Google? Fehlanzeige! Brauchen wir das wirklich? Brauchen wir ein deutsches Google? Ich sage hier ganz klar vielleicht. Ja wir brauchen eines, da diese Unternehmen zukünftig die Regeln der Wirtschaft vorgeben. Globale Champions bilden die Speerspitze, ziehen junge Talente an und senden ein Signal an die übrige Welt, das in dem jeweiligen Land gerade etwas Großes entsteht bzw. entstanden ist. Agile Digital- und Technologieunternehmen gehört die Zukunft. Deutschland ist ein dezentral organisierter Staat. Daher brauchen wir vielleicht nicht das eine große Vorzeigeunternehmen. Dafür ist vielleicht auch der Heimatmarkt mit seinen 85 Mio. Einwohnern zu klein. Hierzulande benötigen wir jedoch eine breit getragene Kultur aus Start-Ups, Venture-Capital-Gebern und Digital-Hubs der etablierten Konzerne. Hierzu muss die Bundesregierung den Breitbandausbau massiv vorantreiben. Wir brauchen schnelle Datenleitungen und nicht erst 2023, sondern sofort. Zusätzlich sollten Förderfonds für junge Gründer aufgelegt werden, um Starts zu erleichtern. Des Weiteren sollten gesetzliche Grundlagen gelockert werden, um mehr Menschen die Chance zu geben gründen zu können und wollen. Sollte es uns nicht gelingen diese Kultur zu erschaffen werden wir zukünftig abgehangen werden. Allen voran von den Asiaten. Versprochen! Chinas Aufstieg zur wirtschaftlichen Supermacht beinhaltet eine unglaubliche Wachstumsstory. Noch nie zuvor in der Geschichte der Menschheit sind in so kurzer Zeit so viele Menschen aus der Armut in die "Mittelschicht" aufgestiegen. Der Aufstieg wurde durch niedrigere Löhne, einen enorm großen Markt sowie zahlreiche Kredite der großen (vom Staat unterstützten) Banken getragen.
China ist als Werkbank der Welt bekannt geworden. Ein Großteil der weltweiten Spielzeuge, Plastikgadgets, T-Shirts usw. wird in den unzähligen Fabriken gefertigt. Mittlerweile steigen die Löhne vielerorts, sodass schon Produktionsstätten in andere Länder ausgelagert worden sind. Die chinesische Wirtschaft verändert sich hierdurch zusehend. Einfache Erzeugnisse aus Plastik weichen mehr und mehr Produkten aus Hochtechnologie und innovativen Fertigungsreihen. An der Speerspitze dieses Wandlungsprozesse stehen die großen Konzerne. Europa und die ganze Welt müssen die Chinesen dabei ernst nehmen. Wurden sie zu Beginn (ähnlich wie in den 70er- und 80er-Jahren die Japaner) noch belächelt, kommen verstärkt innovative Produkte (Smartphone, Laptops, etc.) aus dem Reich der Mitte. Die chinesische Regierung unterstützt die Firma dabei sowohl regulatorisch (teilweise Abschottung), als auch mit der Versorgung von Kreditlinien. Schon heute gibt es einige global Player, die in Deutschland noch gänzlich unbekannt sind. Selektiv habe ich einmal ein paar Konzerne ausgewählt, die sicherlich in den kommenden Dekaden an der Weltspitze anklopfen werden und bald ähnlich bekannt sind wie Facebook, Apple und Amazon:
Neben den aufgeführten Unternehmen gibt es zahlreiche weitere Kandidaten (China Tobacco, State Grid, Air China, Sinopec, CATL, Mideas, Xiaomi, Hisense, HNE, ZTE und ChemChina). Viele dieser Konzerne sind heute schon Weltmarktführer oder auf dem Weg dorthin. Bislang sind die Meisten noch auf China und Asien beschränkt. Schon bald werden sie jedoch ihre Expansion voran treiben und auch in Europa präsent sein. Für ein gut aufgestelltes Depot können Titel aus dem Reich der Mitte sicherlich nicht schaden. Der Aktienmarkt wird in Zukunft verstärkt auch für Kleinanleger aus Deutschland geöffnet werden. Ich kann jedem nur raten sich ein Stück dieser unglaublichen Wachstumsstory in sein eigenes Depot zu legen! China übt auf mich aufgrund seiner Geschichte, Kultur und auch der möglichen Bedeutung für das 21. Jahrhundert auf mich eine unvergleichliche Faszination aus. Aus meiner Sicht wird das Land wirtschaftlich die mächtigste Nation der kommenden Dekaden werden und in viele Branchen die Marktführerschaft erreichen. Ab dem Sommer 2018 steigt das Land in den MSCI auf und öffnet seine Börsen langsam für die Welt.
Bislang liegt der Aktienmarkt noch ein wenig verborgen für Privatanleger außerhalb Chinas. Lediglich die H-Aktien in Hongkong sind handelbar. Die Aufnahme in die Weltindices ist der nächste Schritt der konsequenten Internationalisierung und weiteren Öffnung des Landes. Die Großkonzerne des Landes sind in den letzten Jahren auf großer Einkaufstour in allen Teilen der Welt unterwegs gewesen. Der Einstieg von HNA bei der Deutschen Bank oder Geely bei Daimler sind nur zwei Beispiele für eine immer stärker werdende chinesische Präsenz im Ausland. Mit der Aufnahme in die Indices für Emerging Markets sowie für weltweite Anlagen werden Milliarden in Bewegung gesetzt, da viele ETF und auch aktive Fonds die MSCI-Indices als Basis für ihre Benchmarks nutzen. Derzeit sind im S&P 500 China die Finanzbranche, die Technologiebranche sowie Konsumgüter und Industriewerte die Bereiche mit der größten prozentualen Gewichtung. Insbesondere die beiden Internetriesen Tencent (wkn: A1138D) und Alibaba (A117ME) stehen für den rasanten Aufstieg der Volksrepublik. Sie weisen ebenso hohe Bewertungen wie etwa Google oder Amazon auf. Neben dem Bereich Technologie werden auch die Branchen Konsumgüter, Bildung, Infrastruktur, Gesundheit und Telekommunikation in den nächsten Jahren spannende Investitionsmöglichkeiten bieten. Neben Tencent und Alibaba würde ich persönlich noch die Aktien von BYD (wkn: A0M4W9), China Telekom (wkn: A0M4XS), CNOOC (wkn: A0B846), der Bank of China (wkn: 661725) und von Li Ning (wkn: A0M0Z9) im Auge behalten. Aus meiner Sicht ist der Aufstieg von China einer der wesentlichen Megatrends des 21. Jahrhunderts und sollte von jedem Anleger berücksichtigt werden. Dies kann passiv, also durch den Kauf von westlichen Aktien mit einem hohen Anteil am chinesischen Markt oder aktiv, mit dem Kauf von Titeln aus der Volksrepublik, erfolgen. Hier muss jeder Investor für sich entscheiden welchen Weg er geht. Ich persönlich beteilige mich an Unternehmen, die eine starke Marke aufgebaut haben und den chinesischen Markt eigenmächtig bespielen. Direkt in chinesische Aktien werde ich nur sehr bedächtig investieren, da Direktinvestments in Asien für Privatanleger immer noch mit hohen Unsicherheiten behaftet sind. Das 21. Jahrhundert wird das asiatische Jahrhundert werden. Hiervon bin ich fest überzeugt. China wird dabei als Wachstumslokomotive im Mittelpunkt dieses Booms stehen. Diese Entwicklung gehört für mich zu den absoluten Megatrends der nächsten Dekaden. Grund genug sich das Land einmal etwas genauer anzuschauen.
Die Volksrepublik China besitzt mit stellt mit 1,4 Mrd. Menschen das bevölkerungsreichste Land der Welt. Gemessen an seiner Gesamtfläche ist es das viertgrößte Land der Erde. In China gibt es mehr als 90 Städte die über 1 Mio. Einwohner besitzen. Das Land zählt offiziell zu den Atommächten und besitzt eine ständige Mitgliedschaft im Weltsicherheitsrates. China ist ein Land der Superlative. Im Westen kann man nur staunen in welchen Ausmaßen und in welcher Geschwindigkeit die Politik in China den Ausbau der Infrastruktur plant und hochzieht. Straßen, Bahntrassen und gigantische Flughäfen entstehen. Durch diese Maßnahmen wird zum einen der wirtschaftliche Boom unterstützt und zum anderen langfristig gesichert, da eine funktionierende Infrastruktur das A und O für Wirtschaftswachstum ist. Aber auch auf anderen Gebieten, z.B. bei erneuerbaren Energien, besitzen die Chinesen die Marktführerschaft. Mittlerweile installieren die Chinesen die meisten Solarmodule und Windkraftanlagen weltweit. Jim O`Neill hat mit seiner BRIC-These (Brasilien, Russland, Indien, China) in der Vergangenheit für viel Aufsehen gesorgt (vgl. hierzu O`Neill 2012). Auf den ersten Blick erscheinen alle Länder aussichtsreiche Investments zu sein, da sie über eine junge Bevölkerung besitzen, den Zugang zu Rohstoffen gewährleisten können und über riesige eigene Märkte verfügen. Jedoch besitzen die meisten der BRIC-Länder hausgemachte Probleme, die in den letzten Jahren den Aufstieg verhindert bzw. stark gebremst haben. Korruption (Brasilien), Abhängigkeit der Wirtschaft von Rohstoffen sowie internationale Sanktionen (Russland) oder eine überbohrende Bürokratie (Indien) hindern diese Länder zu den aktuellen Wirtschaftsmächten aufzuschließen. Einzig China stemmt sich gegen den Trend und wird immer mehr zur wirtschaftlichen Supermacht. China besitzt dabei eine Reihe von Vorteilen, die diesen Aufstieg unterstützen bzw. verstärken: 1) Mit 1,4 Mrd. Einwohnern einen gigantischen Absatzmarkt, der im Vergleich zu westlichen Industrienationen noch erhebliche Nachholbedarfe an Konsumgütern, Maschinen und Dienstleistungen besitzt. 2) Der chinesische Staat sitzt auf gigantischen Währungsreserven. 3) Das Land verfügt seit Jahren über sehr hohe wirtschaftliche Wachstumsraten 4) Die politische Führung investiert massiv in den Ausbau der Infrastruktur. Darüber hinaus verstärkt sie zunehmend den Ausbau von Zukunftstechnologien und auch bei erneuerbaren Technologien. 5) China besitzt eine junge, "hungrige" und gut ausgebildete Schicht an Studenten, die zum Teil auch an westlichen Universitäten lernen und zurück ins Land strömen. 6) Die Regierung bzw. regierungsnahe Unternehmen bzw. Organisationen unterstützen chinesische Unternehmen mit finanziellen Mitteln um deren weltweite Expansion zu fördern. Dabei besitzt das Land mit Unternehmen wie Lenovo, China Mobil, Techcent, Sinopec, Xiaomi, Alibaba, SAIC Motor oder der Bank of China (um nur ein paar zu nennen) schon heute Konzerne mit Weltformat. 7) China besitzt mit einer Vielzahl rohstoffreicher Länder (vor allem im nahen Osten und Afrika) sehr gute und langfristige Handelsbeziehungen. 8) Stark steigende Löhne führen dazu das sich eine über mehrere hundert Millionen große Mittelschicht etabliert. 9) Die geografische Nähe ermöglicht es den Chinesen das ihre Waren schnell rund die Hälfte der Weltbevölkerung erreichen können. Länder wie Indien, Indonesien, Vietnam und Thailand usw. besitzen gigantische Nachholbedarfe, um ihren eigenen wirtschaftlichen Aufstieg voranzutreiben. 10) Aufgrund des großen Marktes und der Bedeutung für die Weltwirtschaft kommen westliche Unternehmen verstärkt auf den chinesischen Markt. Hier müssen sie nach chinesischen Regeln "spielen", sodass sie Technologien und Innovationen mit den Chinesen teilen müssen. Selbstverständlich gibt es auch zahlreiche Faktoren, die den wirtschaftlichen Aufstieg bremsen bzw. im schlimmsten Falle sogar beenden können. Auch diese Nachteile müssen bei Investments stehts berücksichtigt werden: 1) Chinas Banken sitzen auf einem gigantischen Berg aus Schulden (Schatten- bzw. Zombiebankenmarkt). 2) In den letzten Jahren hat sich das Wachstum der chinesischen Wirtschaft eingetrübt. Hier muss die politische Führung dringend Gegensteuern, da sonst zu sozialen Unruhen kommen kann 3) Viele Produktionsstandorte wurden aufgrund steigender Löhne bereits nach Vietnam, Kambodscha oder Bangladesch verlagert 4) Politische Krisen, z.B. in Tibet oder bezogen auf Taiwan könnten zu internationalen Sanktionen usw. führen 5) Aufgrund des wirtschaftlichen Aufschwunges werden extreme Schadstoffe in die Luft ausgestoßen. Eine Vielzahl der chinesischen Großstädte leidet aus diesem Grunde unter Smog und anderen Umweltproblematiken. Trotz der nicht zu vernachlässigenden Risiken und Herausforderungen vor denen die Volksrepublik China steht besitzt das Land zahlreiche Potentiale und herausragende Chancen. Neben dem Demografischen Wandel und der zunehmenden Digitalisierung gehört der Aufstieg Chinas zu den größten Megatrends des 21. Jahrhunderts. Bei meiner Aktienauswahl versuche ich stets Unternehmen auszuwählen, die in diesen drei Bereichen gut aufgestellt sind. Der Demografische Wandel gehört sicherlich zu den großen Megatrends des 21. Jahrhunderts. Aufgrund besserer Lebensverhältnisse, einem größeren medizinischen Wissen und moderner technischer Gerätschaften sowie Heil- und Hilfsmittel steigt in den entwickelten Volkswirtschaften die durchschnittliche Lebenserwartung stetig an. In Deutschland beispielsweise steigt sie um drei bis vier Monate pro Jahr. Deutschland, Italien, Japan sowie zahlreiche andere Wirtschaftsnationen werden heute und verstärkt in den nächsten Dekaden von den Auswirkungen des demografischen Wandels betroffen sein.
Neben nicht zu verharmlosenden Herausforderungen und Risiken beinhalten die demografischen Veränderungen zahlreiche Chancen und Möglichkeiten. In einer Alternden Gesellschaft werden insbesondere pharmazeutische Erzeugnisse, Produkte aus dem Bereich Medizintechnik, ärztlich-pflegerische Verbrauchsmittel sowie Hilfsmittel nachgefragt. Darüber hinaus steigt das Gesundheitsbewusstsein der Bevölkerung, sodass auch Anbieter von Wellness- bzw. Pflegeprodukten, Anbieter von Fitnessstudios oder sogar Betreiber von Kreuzfahrten einen starken Zulauf erhalten. Der Demografische Wandel betrifft dabei nicht nur die alteingesessenen Industrienationen. Auch in den asiatischen Tigerstaaten, in China und vielen weiteren aufstrebenden Nationen steigt die Lebenserwartung. Beiprodukte der stetigen Annäherung an westliche Lebensverhältnisse lassen die Erkrankungsraten von Volkskrankheiten wie z.B. Diabetes usw. massiv ansteigen. Investoren können auf verschiedenen Wegen profitieren: 1) Hersteller pharmazeutischer Arzneimittel. Hier u.a. die Großkonzerne aus Schweiz Roche (wkn: 851311) und Novartis (wkn: 904278). 2) Betreiber von stationären medizinischen Einrichtungen. In diesem Bereich kommen z.B. die Papier vom Rhoen Klinikum (wkn: 704230) sowie von Fresenius (wkn: 578560), aufgrund der Tochtergesellschaft Helios, in Frage. 3) Die Medizintechnik bleibt sicherlich eines der spannendsten Gebiete im bereich der gesundheitlichen Versorgung. Großkonzerne wie Medtronic (wkn: A14M2J) und Johnson & Johnson (wkn: 853260) mischen in diesem Feld massiv mit. Spannend wird sein wie die Healthsparte von Siemens (Healthineers) an der Börse angenommen wird. 4) In den letzten Jahren sind die Ausgaben für Hilfsmittel bei den gesetzlichen Krankenkassen massiv gestiegen. Wer in diesem Bereich profitieren möchte kann sich einmal u.a. Coloplast (wkn: A1KAGC) anschauen. 5) Auch wenn die Pflege oftmals als Anhängsel der Medizin gesehen wird, bestehen in diesem Bereich, aufgrund einer zunehmenden Alterung sowie aufgrund des Trends zur Singularisierung, massive Steigerungspotentiale. In Deutschland existieren wenige börsennotierte Unternehmen. Einer der größten Anbieter von Pflegeheimen in Europa ist Korian-Medica (wkn: A0LE05). 6) Spannend können auch spezialisierte Unternehmen sein, die sich explizit auf eine oder mehrere Volkskrankheiten stürzen und Produkte sowie Dienstleistungen in diesem Bereich anbieten. Im Bereich Diabetes führt sicherlich kaum ein Weg an Novo-Nordisk (wkn: A1XA8R) vorbei. Wer an stark steigende Zahlen bei Dialysepatienten glaubt ist bei Fresenius Med. Care (wkn: 578580) sicherlich gut aufgehoben. 7) Auch die Versorgung mit Medikamenten ist ein lukrativer Bereich für Unternehmen. Auf dem deutschen Markt ist Celesio (wkn: CLS100) und international Teva (wkn: 883035) eine genauere Betrachtung wert. Die Palette an Möglichkeiten im Rahmen des Megatrends Demografischer Wandel sind vielfältig und ebenso chancenreich. Neben Digitalisierung, Globalisierung, dem Aufstieg Chinas sowie einer weiteren wachsenden Weltbevölkerung gehört er sicherlich zu den absoluten Megatrends unseres Jahrhunderts. Als langfristiger Investor sollte man sich daher dementsprechend aufstellen und Aktien aus diesem Sektor ins Depot legen. Neben den aufgeführten Beispielen existieren noch eine Reihe wunderbarer Unternehmen und Aktien. Die oben beschriebenen Titel dienen lediglich der beispielhaften Verdeutlichung und stellen explizit keine Kaufempfehlungen dar. Der Trend ist bekanntlich dein Freund sagt eine bekannte Börsenweisheit. Es gilt für den Investor also Trends zu erkennen und im Anschluss daran die "richtigen" Wertpapiere zu kaufen. Dabei ist höchste Vorsicht geboten. Denn nicht alles was nach einem Trend aussieht ist auch ein Trend. Viele von Analysten und Fondsmanagern in der Vergangenheit ausgerufene Trends waren allenfalls Modeerscheinungen bzw. Themen, mit denen die Banken und Fondgesellschaften Umsätze generieren konnten. Beispiele hierfür waren Zertifikate, Fonds und andere Wertpapiere auf Titel aus der Solarbranche bzw. den erneuerbaren Energien, Nanoanbieter, Social-Media-Aktien oder BRIC (Brasilien, Russland, Indien und China). Aktuell stehen die Themen 3D-Druck oder Kryptowährungen im Fokus der Anleger. Niemand weiß "welche Sau im nächsten Jahr durch das Dorf getrieben wird". Ich selbst beschäftige mich daher nicht mit diesen Modethemen, sondern mit weltweiten Megatrends, die es einem langfristigen Investor ermöglichen auch in den kommenden Dekaden Wertzuwächse mit seinem Depot zu erzielen. Hierzu gehören meiner Meinung nach die 5 Megatrends:
1) Globalisierung 2) Alternde Gesellschaft 3) Digitalisierung 4) China 5) Wachsende Weltbevölkerung. Das 21. Jahrhundert wird ein asiatisches Jahrhundert werden mit China als Wachstumslokomotive an der Spitze. Neben den USA wird das Land zur zweiten wirtschaftlichen Supermacht der Erde aufsteigen. Eine immer größer werdende Binnennachfrage macht das Land mit über 1,5 Mrd. Einwohnern zu einem der attraktivsten Märkte der Welt. Eine stetig wachsende Weltbevölkerung benötigt Rohstoffe, Nahrungsmittel und Konsumgüter. Prozessketten, Dienstleistungen und Warenströme werden dabei über die ganze Welt verteilt. Ein florierender Welthandel verschafft den meisten Ländern einen wirtschaftlichen Aufschwung. Dabei verändert das Internet die Welt in einer rasenden Geschwindigkeit. Aufgrund einer zunehmenden Digitalisierung werden ganze Geschäftsmodelle entwickelt bzw. auch vernichtet. Dienstleistungen, Prozesse, Produkte sowie Beschäftigungsverhältnisse sowie benötigte Kompetenzen verändern sich zunehmend. Investments in den Asiatischen Markt sind aufgrund der undurchsichtigen Marktlagen mit höheren Risiken als Anlagen in Europa oder den USA anzusehen. Daher würde ich stets auf die ganz großen Titel mit hohen Marktvolumina setzen. Tencent (wkn: A1138D) oder China Mobil (wkn: 909622) bieten sich hier als mögliche Basiswerte an. Wer nicht gerne auf Einzelwerte setzt und dennoch in China investieren möchte dem rate ich zu einem ETF (bspw. der db x-tracker FTSE China 50; wkn: DBX1FX). Selbstverständlich kann man am Aufstieg Chinas auch mit europäischen oder amerikanischen Unternehmen partizipieren. Allen voran bieten sich Unternehmen in der Konsumgüterbranche an, welche einen hohen Anteil ihrer Umsätze in Schwellenländern, insbesondere Asien, erzielen. Beispiele hierfür sind, Nestle (wkn: A0Q4DC), Colgate Palmolive (wkn: 850667) oder Unilever (wkn: A0JMZB). In den entwickelten Industrienationen kommt es aufgrund der stetigen Erhöhung der Lebenserwartung und Alterung der Gesellschaft zu einem Anstieg an Produkten und Dienstleistungen u.a. aus den Bereichen Medizin, Pflege, Rehabilitation, Medizintechnik und Pharmakologie. Auch Anbieter von Wellnessprodukten und -reisen sollten in Zukunft ihre Umsätze steigern können. Spannende Investments aus diesem Bereich könnten weltweit agierende Gesundheitskonzerne oder Pharmaunternehmen wie Fresenius (wkn: 578560), Johnson & Johnson (wkn: 853260) oder Novartis (wkn: 904278) sein. Die fünf von mir aufgezeigten Megatrends werden die wirtschaftliche Entwicklung der nächsten Jahrzehnte bestimmen. Bei Investmententscheidungen sollten sie daher stets eine wichtige Rolle bei der Auswahl der Wertpapiere spielen. |
Dr. Kai UrnerAls begeisterter Value-Investor beschäftige ich mich seit vielen Jahren mit den Themen Finanzen, Börse und Vermögensanlage. Daher möchte ich euch gerne Anregungen geben und Informationen sowie Wissen vermitteln, um das Geld in die "besten" Hände zu legen. In die Eigenen! Archiv
Juli 2022
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